Arens-Fort-Raum

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Der Arens-Fort-Raum, benannt nach den Mathematikern R. F. Arens und M. K. Fort, ist ein speziell konstruiertes Beispiel eines topologischen Raumes, der auf Grund seiner Eigenschaften oft als Gegenbeispiel verwendet wird.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typische Nullumgebung, nur die Spalten 2,3 und 5 enthalten nicht fast alle Punkte (unter der Annahme, dass das Muster der obersten 6 Punkte fortgesetzt wird).

Die zugrunde liegende Menge ist , also die Menge aller Paare natürlicher Zahlen . Die Teilmenge heißt -te Spalte. Die Menge wird zu einem topologischen Raum, dem Arens-Fort-Raum, indem die folgenden Mengen als offen erklärt werden:

  • Jede Menge in , die den Nullpunkt nicht enthält.
  • Jede Menge, die den Nullpunkt und alle bis auf endlich viele Punkte in allen außer endlich vielen Spalten enthält.

Topologische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fehlende Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Arens-Fort-Raum genügt weder dem ersten noch dem zweiten Abzählbarkeitsaxiom.
  • Der Arens-Fort-Raum ist nicht metrisierbar.
  • Der Arens-Fort-Raum ist nicht kompakt.

Gegenbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In metrischen Räumen folgt aus der Separabilität das zweite Abzählbarkeitsaxiom. Der Arens-Fort-Raum zeigt, dass dies im Allgemeinen nicht gilt, denn er ist separabel (er besteht selbst nur aus abzählbar vielen Punkten), genügt aber nach Obigem nicht dem zweiten Abzählbarkeitsaxiom.
  • Zählt man die Punkte aus wie bei Cantors erstem Diagonalargument ab, so erhält man eine Folge , die immer wieder Folgenglieder in jeder Spalte und damit in jeder Nullumgebung hat.
ist einziger Häufungspunkt dieser Folge, aber keine Teilfolge dieser Folge konvergiert gegen .
und
definierten Funktionen , so konvergiert die Funktionenfolge punktweise gegen . Da genau die endlichen Mengen kompakt sind, liegt sogar kompakte Konvergenz vor. Jede Funktion ist stetig, denn sie ist auf der Nullumgebung konstant gleich 0, aber die Grenzfunktion ist unstetig, da sie in jeder Nullumgebung den Wert 1 annimmt. Insbesondere liegt keine lokal gleichmäßige Konvergenz vor, denn sonst müsste die Grenzfunktion stetig sein.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]