Arthur Korn (Physiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Arthur Korn (* 20. Mai 1870 in Breslau; † 21. Dezember 1945 in Jersey City, New Jersey) war ein deutscher Physiker und Mathematiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arthur Korn

Korn studierte bereits ab 1886 Mathematik und Physik in Freiburg und später Leipzig, wo er 1890 bei Eilhard Wiedemann und Carl Gottfried Neumann promoviert wurde (Über die Anwendbarkeit kombinatorischer Methoden zur Reduktion von Problemen der Hydrodynamik, Elektrodynamik und der magnetischen Induktion)[1]. Danach studierte er weiter in Berlin, Paris, London und Würzburg. 1895 habilitierte er sich an der Universität München (Über die Bewegung kontinuierlicher Massensysteme), wo er Privatdozent und 1903 außerordentlicher Professor wurde. 1914 schließlich übernahm an der TU Berlin den Lehrstuhl für Physik.

Er war 1928 Gastprofessor an der Universität Madrid.

Als Wissenschaftler befasste er sich mit Elastizitätstheorie, Potentialtheorie, theoretischer Mechanik, Integralgleichungen, mit der Telegraphengleichung und anderen Problemen der Elektrotechnik und Quantenmechanik[2].

Korn wurde für seine Versuche zur Bildtelegrafie bekannt. Eine erste „einigermaßen annehmbare“ (Korn) Übertragung eines Bildes über eine Telefonleitung (München–Nürnberg–München) gelang ihm bereits 1904. Er nutzte dabei eine Selenzelle als Abtastinstrument und eine Nernstlampe als Lichtquelle. Am 17. Oktober 1906 konnte er ein Porträt mittels telegrafischer Übermittlung über 1800 Kilometer versenden. Am Naturforscherkongress in Wien zeigte Korn 1913 die erste gelungene bildtelegraphische Übertragung einer kinematographischen Aufnahme.

1923 gelang ihm medienwirksam aus Rom die Übermittlung einer Bildübertragung von Papst Pius XI. über den Atlantik nach Bar Harbor (USA). Ab 1928 wurde sein System bei der deutschen Polizei eingeführt.

Da Korn jüdischer Abstammung war, wurde er 1933 von den Nationalsozialisten aus seiner Position entlassen, emigrierte aber erst 1939 mit seiner Familie über Mexiko in die USA aus. Dort bekam er einen Lehrstuhl für Physik und Mathematik am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey.

Im Jahr 1907 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt, 1930 wurde er Ehrendoktor der Technischen Hochschule Breslau.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maximilian Pinl: Kollegen in einer dunklen Zeit., Jahresbericht DMV, Band 71, 1969, S. 182, mit Ergänzungen zu dem in Revista Matematica Hispano-Americana, Band 9, 1928, S. 235–245, veröffentlichten Publikationsverzeichnis bis 1927
  • T. Korn, E. Korn: Trailblazer to Television. The life of Arthur Korn. Charles Scribner´s Sons, 1950.
  • Sigfrid von Weiher: Korn, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 588 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arthur Korn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mathematics Genealogy Project
  2. Korn A mechanical theory of wave mechanics and quantum mechanics, Philosophical Magazine, Band 15, 1933, S. 236–241