Arzneiverordnungs-Report

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Titelseite der Ausgabe 1997

Der Arzneiverordnungs-Report – nicht zu verwechseln mit dem Arzneimittelreport der Barmer Ersatzkasse – ist ein seit 1985, anfangs von den Autoren Dieter Paffrath und Ulrich Schwabe, herausgegebenes Dokument zur Erfassung der jährlichen Arzneimittelkosten der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland.

Die aufgeführten Analysen der oft mehr als 25 beteiligten Autoren basieren für gewöhnlich auf Arzneiverordnungen mehrerer Tausend verschiedener Arzneimittel, die in pharmakologische Kapitel und Wirkstoffgruppen kategorisiert werden. Darüber hinaus werden neu eingeführte Medikamente beschrieben, deren therapeutischer Nutzen bewertet und konkrete Verordnungsempfehlungen für Ärzte gegeben. Das primäre Ziel des Arzneiverordnungs-Reports liegt in der Verbesserung der Markt- und Kostentransparenz im Arzneimittelbereich.[1]

Der Arzneiverordnungs-Report ist gegliedert in:

  • Allgemeine Verordnungs- und Marktentwicklung
  • Neue Arzneimittel
  • Sonderkapitel zu Analogarzneimitteln/Biosimilars
  • Indikationsgruppenbezogene Besprechungen
  • Arztgruppenanalysen
  • Alters- und Geschlechtsgruppenanalysen
  • Methodisch-statistischer Anhang

Spezielle Auswertungen der gesammelten Daten erfolgen unter Anwendung des ATC-Codes.

1997 gingen 19 Pharmakonzerne juristisch gegen den Arzneiverordnungs-Report vor, so dass dieser mit geschwärzten Passagen erscheinen musste.[2][3] Einzelne Arzneimittelgruppen waren darin wegen nicht überzeugender Wirksamkeitsnachweise kritisch beurteilt worden.[4]

Aktuelle Ausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W.-D. Ludwig, B. Mühlbauer, R. Seifert (Hrsg.): Arzneiverordnungs-Report 2022: Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare; 811 S.; ISBN 978-3-662-66302-8; Springer-Verlag, 2023.[5]

Arzneimittelreport der Barmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen ist der Arzneiverordnungs-Report vom Arzneimittelreport der Barmer Ersatzkasse, die ebenfalls umfassende versichertenbezogene Auswertungen von Daten zur Arzneimittelversorgung erhebt und veröffentlicht.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wissenschaftliches Institut der AOK
  2. Markus Grill: Kranke Geschäfte: wie die Pharmaindustrie uns manipuliert, 1. Aufl., Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2007, ISBN 978-3-498-02509-0
  3. Arzneimittelbrief (Memento des Originals vom 19. November 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-arzneimittelbrief.de
  4. Pharmafirmen Behindern Diskussion über Arzneimittelverschreibungen. Arzneiverordnungs-Report 97 Per Einstweiliger Verfügung Gestoppt. Pressemitteilung. In: der-arzneimittelbrief.com. 1. Oktober 1997, abgerufen am 9. Februar 2024.
  5. Arzneiverordnungs-Report 2022, Online-Shop Springer.
  6. BARMER Arzneimittelreporte, Website der Barmer, abgerufen am 14. Mai 2020.