Asparn an der Zaya

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Marktgemeinde
Asparn an der Zaya
Wappen Österreichkarte
Wappen von Asparn an der Zaya
Asparn an der Zaya (Österreich)
Asparn an der Zaya (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 40,48 km²
Koordinaten: 48° 35′ N, 16° 30′ OKoordinaten: 48° 35′ 14″ N, 16° 29′ 40″ O
Höhe: 222 m ü. A.
Einwohner: 1.911 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 47 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2151
Vorwahl: 02577
Gemeindekennziffer: 3 16 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Asparn a. d. Zaya 169
2151 Asparn an der Zaya
Website: www.asparn.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Meixner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
12
6
1
12 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Asparn an der Zaya im Bezirk Mistelbach
Lage der Gemeinde Asparn an der Zaya im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)AltlichtenwarthAsparn an der ZayaBernhardsthalBockfließDrasenhofenFalkensteinFallbachGaubitschGaweinstalGnadendorfGroßengersdorfGroßebersdorfGroßharrasGroßkrutHausbrunnHerrnbaumgartenHochleithenKreuttalKreuzstettenLaa an der ThayaLadendorfMistelbachNeudorf im WeinviertelNiederleisOttenthalPillichsdorfPoysdorfRabensburgSchrattenbergStaatzStronsdorfUlrichskirchen-SchleinbachUnterstinkenbrunnWildendürnbachWilfersdorf (Niederösterreich)Wolkersdorf im WeinviertelNiederösterreich
Lage der Gemeinde Asparn an der Zaya im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Asparn von Westen
Blick auf Asparn von Westen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Asparn an der Zaya ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1911 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asparn an der Zaya liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Zaya ist ein Nebenfluss der March. Die Bezirkshauptstadt Mistelbach ist nur sieben Kilometer entfernt. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 40,48 Quadratkilometer. Davon sind 62 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 29 Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gnadendorf Fallbach
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Mistelbach
Niederleis Ladendorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das jungsteinzeitliche Massaker von Schletz in Asparn-Schletz machte diesen Ort zu einem Begriff der Urgeschichte.

Am 29. September 1108 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, im Spätmittelalter entwickelte er sich zum Markt, dem im 14. Jahrhundert der Bau einer Ringmauer und 1512 ein Wappen bewilligt wurde. Nach dem Aussterben der Herren von Asparn im 13. Jahrhundert waren unter anderen die Sunnberger (vor 1286) und die Wallseer (1380) im Lehensbesitz der Herrschaft.

1610 kaufte Graf Seyfried Christoph von Breuner die Herrschaft Asparn für 145.000 Gulden, baute das Schloss zu seiner Hauptresidenz aus und gründete das Minoritenkloster. Während der Einfälle der Schweden 1645 während des Dreißigjährigen Krieges und der Kuruzen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Asparn drei Ärzte, ein Verkehrsunternehmer, zwei Bäcker, ein Baumeister, zwei Binder, ein Dachdecker, zwei Fleischer, ein Friseur, ein Gärtner, sechs Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, ein Kürschner, drei Müller, ein Sägewerk, zwei Sattler, ein Schlosser, drei Schmiede, zwei Schneider und drei Schneiderinnen, sieben Schuster, ein Spengler, zwei Tischler, ein Viehhändler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, zwei Zimmermeister und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Elektrizitätswerk und eine Milchgenossenschaft.[3]

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Asparn Schauplatz von Infanteriekämpfen, welche fünf Todesopfer unter der Zivilbevölkerung forderten. Acht Häuser brannten ab, sechs Brücken wurden gesprengt. Am 19. April 1945 marschierten Soldaten der Roten Armee in Asparn ein. In Michelstetten fanden zwischen 20. und 23. April schwere Kämpfe statt, wobei ein Kind ums Leben kam und 70 % des gesamten Häuserbestandes zerstört oder stark beschädigt wurde.[4]

Mit 1. Jänner 1972 wurde aufgrund des NÖ Kommunalstrukturverbesserungsgesetzes 1971 die Marktgemeinde Asparn an der Zaya und die Gemeinden Michelstetten sowie Olgersdorf zur Marktgemeinde Asparn an der Zaya vereinigt.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1814 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1688 Einwohner, 1981 1710 und im Jahr 1971 1862 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Asparn
Pfarrkirche Michelstetten
Weinlandmuseum
Kellergasse Beim Friedhof in Asparn an der Zaya

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Urgeschichtemuseum, eine Außenstelle des Niederösterreichischen Landesmuseums, befindet sich in Schloss Asparn. Es besteht seit 1970 und zeigt 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte, von Mammutjägern bis zu den Kelten. Im archäologischen Freigelände im Schlosspark befinden sich Modelle von Wohnstätten aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit in Originalgröße.
  • Ausgrabung Massaker von Schletz: am Ort der Ausgrabung des 'Massakers von Schletz' hat ein Künstler die Katastrophe in einer Szene kämpfender dürrer Bäume dargestellt.
  • Schulmuseum Michelstetten
  • FILMHOF WEIN4TEL: Der 2003 gegründete Filmhof war bis 2021 ein ganzjährig bespieltes Theater- und Filmzentrum mit Gastronomiebetrieb im ehemaligen Gutshof des Schlosses Asparn/Zaya. Höhepunkt der Veranstaltungen war jedes Jahr das sommerliche Filmhof-Festival. Im Frühjahr 2022 wurde bekannt, dass der bisherige Intendant und Miteigentümer des Geländes sich zurückzieht, was das Ende des Filmhofs bedeutete. Im Sommer 2022 wurde das Veranstaltungsgelände durch den Verein "Kulturszene Asparn" unter der Marke "Kultur im Asparner Stättl" bespielt.[6][7]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Filmhof Festival (von 2003 bis 2021): Das Filmhof-Festival in Asparn an der Zaya zeigt Theateraufführungen und Filmproduktionen der letzten Jahre. Es findet jährlich über zwei Monate im Sommer statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht landwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 76. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 811. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,58 Prozent.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • neue NÖ Mittelschule
  • Sonderschule
  • Musikschule

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ?–? Josef Bogendorfer (CS)
  • bis 2007 Heinrich Eberlein (ÖVP)
  • 2008–2016 Johann Panzer (ÖVP)
  • seit 2016 Manfred Meixner (ÖVP)[14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde wurde bereits 1512 das Wappen verliehen.[15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Maurer: Geschichte des Marktes Asparn an der Zaya. Wien, Selbstverl. 1887, XVI, 553 S.
  • Johannes Bernold: Asparner Geschichtsbuch – Regesten zur Geschichte der Marktgemeinde Asparn an der Zaya. Asparn an der Zaya, Zeitgen. Dokumentationsarchiv, 167 S., 55 Bl.
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 34 (Asparn an der ZayaInternet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Asparn an der Zaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Asparn an der Zaya, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 196
  4. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
  5. NÖ Kommunalstrukturverbesserungsgesetzes 1971
  6. Die Musi spielt wieder. meinbezirk.at, abgerufen am 11. Februar 2023.
  7. Kultur im Asparner Stättl. Kulturszene Filmhof Asparn, abgerufen am 11. Februar 2023.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. März 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Asparn an der Zaya. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  14. Bürgermeister. Gemeinde Asparn an der Zaya, abgerufen am 12. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. Gedächtnis des Landes - Orte: Asparn an der Zaya. Abgerufen am 12. Oktober 2021.