Atriplex intracontinentalis

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Atriplex intracontinentalis

Atriplex intracontinentalis im Seewinkel im Burgenland

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Chenopodioideae
Tribus: Atripliceae
Gattung: Melden (Atriplex)
Art: Atriplex intracontinentalis
Wissenschaftlicher Name
Atriplex intracontinentalis
Sukhor.

Atriplex intracontinentalis ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Melden (Atriplex) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Sie wurde im Jahr 2007 neu beschrieben und kommt auch in Deutschland und Österreich vor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der lateinischen Erstbeschreibung besitzt Atriplex intracontinentalis folgende Merkmale:

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atriplex intracontinentalis wächst als einjährige krautige Pflanze, deren aufrechter Stängel Wuchshöhen von bis zu 1 Meter erreicht. Die zarten, beidseitig grünen Blätter sind lanzettlich oder linealisch, ganzrandig oder gezähnt.

Blütenstand und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die Intrakontinentale Melde ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) mit gemischten Blütenständen. Die Blütenknäuel stehen entfernt voneinander, die oberen sind zuweilen angenähert. Die männlichen Blüten besitzen eine vier- oder fünfteilige Blütenhülle. Die weiblichen Blüten werden von zwei krautigen, nicht verhärteten Vorblättern umhüllt. Diese sind bei einer Länge bis 5 mm rhombisch ohne verlängerte Spitze. Am Rand sind sie meist gezähnt, mit drei bis sechs Zähnchen auf jeder Seite. Auf dem Rücken tragen sie oft vorstehende Anhängsel.

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fruchtzeit reicht von August bis September. Es gibt zwei Samentypen (Heterokarpie): dunkelrot-schwarze, flache Samen mit einem Durchmesser von 1,1 bis 1,4 mm sowie hellbraune, in der Mitte konkave Samen mit einem Durchmesser von 1,5 bis 1,7 mm.

Unterscheidende Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Strand-Melde (Atriplex littoralis) unterscheidet sich Atriplex intracontinentalis durch die rhombischen, kleineren und an der Spitze nicht langgestreckten Vorblätter. Außerdem sind ihre Samen hellbraun und nicht rotbraun.

Chromosomenzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.

Photosyntheseweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atriplex intracontinentalis ist eine C3-Pflanze mit normaler Blattanatomie.[1]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atriplex intracontinentalis ist von Mitteleuropa über den nordwestlichen Teil von Zentralasien bis in die nordwestliche Volksrepublik China (Innere Mongolei) verbreitet. Auch in Ägypten soll sie vorkommen. Das Verbreitungsgebiet in Europa umfasst Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Moldawien, Rumänien, die Ukraine und Russland.[2] Die binnenländischen Vorkommen von Atriplex littoralis, die im Atlas Florae Europaeae für weite Teile Ungarns und den Norden Serbiens angegeben sind, gehören vermutlich auch zu Atriplex intracontinentalis.[3]

Der Lebensraum von Atriplex intracontinentalis sind Anschwemmungen an Gewässerufern. Auf salzigen Böden findet man sie nur zerstreut, daher wird sie von Sukhorukov als weniger halophil als die Strand-Melde angesehen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atriplex intracontinentalis Sukhor. zählt innerhalb der Gattung Atriplex zur Sektion Teutliopsis Dumort.[1]

Die Erstbeschreibung von Atriplex intracontinentalis erfolgte 2007 durch Alexander Suchorukow in den Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie B 108, S. 349 (siehe Literatur). Vorher wurden diese intrakontinentalen Pflanzen fälschlich oft als Atriplex littoralis und sogar als Atriplex laevis bestimmt. Da sie sich deutlich von den Küstenpopulationen unterscheiden, stellte Suchorukow die neue Art auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander P. Suchorukow: Zur Systematik und Chorologie der in Russland und den benachbarten Staaten (in den Grenzen der ehemaligen USSR) vorkommenden Atriplex-Arten (Chenopodiaceae). In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Serie B, 108, 2007, S. 349–351 (zobodat.at [PDF; 32,1 MB]; Abschnitte Beschreibung, Chromosomenzahl, Taxonomie, Gesamtverbreitung).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gudrun Kadereit, Evgeny V. Mavrodiev, Elizabeth H. Zacharias, Alexander P. Sukhorukov: Molecular phylogeny of Atripliceae (Chenopodioideae, Chenopodiaceae): Implications for systematics, biogeography, flower and fruit evolution, and the origin of C4 Photosynthesis. In: American Journal of Botany. Volume 97, Nr. 10, 2010, S. 1664–1687.
  2. Pertti Uotila: Chenopodiaceae (pro parte majore). In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Atriplex intracontinentalis. 2011 (Eintrag bei PESI-Portal).
  3. Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae: distribution of vascular plants in Europe. 5: Chenopodiaceae to Basellaceae. Akateeminen Kirjakaupa, Helsinki 1980, ISBN 951-9108-04-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Atriplex intracontinentalis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien