Adhamjon Achilov

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Adhamjon Achilov (* 7. April 1976 in Taschkent) ist ein ehemaliger usbekischer Ringer. Er wurde 1999 Vize-Weltmeister im freien Stil im Bantamgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adhamjon Achilov begann im Jahre 1985 als Jugendlicher mit dem Ringen. Nach ersten größeren Erfolgen im nationalen Bereich wurde er Mitglied von Dinamo Taschkent. Ferner trat er zur Absicherung seines Lebensunterhaltes in die usbekische Armee ein, sein eigentlicher Beruf war aber Ringer. Er konzentrierte sich ganz auf den freien Stil und wurde bzw. wird von Mamur Rusijew trainiert.

Die internationale Karriere von Adhamjon Achilov begann im Jahre 1992 mit der Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets = Altersgruppe bis zum 16. Lebensjahr) in Istanbul. Er belegte dabei in der Gewichtsklasse bis 47 kg Körpergewicht den 5. Platz. Den gleichen Platz belegte er auch bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1993 (Espoirs = Altersgruppe bis zum 20. Lebensjahr) in Athen in der Gewichtsklasse bis 48 kg Körpergewicht. 1994 gewann er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors = Altersgruppe bis zum 18. Lebensjahr) in Budapest in der Gewichtsklasse bis 50 kg Körpergewicht hinter Alireza Dabir aus dem Iran und vor Wiktor Efteni aus der Ukraine und Nurdin Donbajew aus Kirgisistan den 2. Platz. Vize-Junioren-Weltmeister wurde er auch 1995 bei den Espoirs in Teheran. Hier platzierte er sich hinter Behnam Tayyebi aus dem Iran und vor Oleksandr Sacharuk aus der Ukraine.

1995 startete er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren. In Atlanta ging er dabei im Fliegengewicht an den Start, kam aber über den 11. Platz nicht hinaus. Im gleichen Jahr belegte er bei den Zentral-Asiatischen Meisterschaften in Taschkent hinter Wladimir Torgowkin aus Kirgisistan den 2. Platz und 1996 wurde er in Xiaoshan/Volksrepublik China erstmals Asienmeister vor Hideo Sasayama aus Japan und Behnam Tayyebi. 1996 nahm er auch erstmals in Atlanta an den Olympischen Spielen teil. Im Fliegengewicht besiegte er dort Amiran Kartanow aus Griechenland und Metin Topaktaş aus der Türkei, unterlag aber gegen Namig Abdullajew aus Aserbaidschan und gegen Tschetschenol Mongusch aus Russland. Mit einem Sieg über Greg Wooedcroft aus Kanada erkämpfte er sich aber noch den 7. Platz.

Bei den Weltmeisterschaften 1997 in Krasnojarsk und 1998 in Teheran schnitt Adhamjon Achilov nur mit durchschnittlichen Ergebnissen ab. 1997 wurde er Zehnter und 1998 Elfter. 1999 belegte er bei der Asien-Meisterschaft in Taschkent den 3. Platz und gewann damit wieder eine Medaille. Den größten Erfolg in seiner Laufbahn feierte er dann bei der Weltmeisterschaft 1999 in Ankara. Er kämpfte sich dort bis in das Finale vor, in dem er allerdings gegen den Überraschungsmann Kim Woo-yong aus Südkorea verlor. Er wurde damit Vize-Weltmeister im Fliegengewicht.

2000 gewann er bei der Asienmeisterschaft in Guilin/Volksrepublik China wieder eine Medaille, denn er belegte hinter Jin Ju-dong aus Nordkorea und Mohammad Aslani aus dem Iran den 3. Platz. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney kam er in seinem ersten Kampf zu einem klaren Punktsieg (8:2) über Wassili Zeiher aus Deutschland, er unterlag aber schon ein seinem zweiten Kampf gegen Maulen Mamirow aus Kasachstan und erreichte damit nur den 8. Platz. Im Jahre 2001 verfehlte er bei der Asienmeisterschaft in Ulaanbaatar mit einem 4. Platz knapp die Medaillenränge. Genauso erging es ihm auch bei der Weltmeisterschaft 2002 in Teheran. Er siegte dort über Ghenadie Tulbea aus Moldawien, Oh Jun-seok aus Südkorea und Chikara Tanabe aus Japan, verlor aber gegen Namig Abdullajew und Oleksandr Sacharuk und kam auf den 4. Platz.

Ab 2003 wurde Adhamjon Achilov in Usbekistan von Dilshod Mansurov als die Nr. 1 der Freistilringer im Bantamgewicht abgelöst. Er kam deshalb nur mehr vereinzelt zu Einsätzen bei den internationalen Meisterschaften, blieb aber noch bis 2009 auf der internationalen Ringermatte aktiv. 2004 startete er bei der Asienmeisterschaft in Teheran und gewann dort zum zweitenmal den Titel vor Bajaraagiin Naranbaatar aus der Mongolei und Kim Hyo-sub aus Südkorea. 2006 war er schließlich noch einmal bei einer Weltmeisterschaft am Start. In Guangzhou belegte er dabei einen guten 5. Platz. Ihm gelangen dort drei Siege. Das Weiterkommen verwehrte ihm Radoslaw Welikow aus Bulgarien, der ihn in der dritten Runde besiegte. Den Kampf um die Bronzemedaille verlor Adhamjon Achilov gegen Samuel Henson aus den Vereinigten Staaten mit 1:4 nach Punkten.

2008 wurde er in Split Militär-Weltmeister im Bantamgewicht vor dem Inder Sandeep VII und Hassan Mordghaliei aus dem Iran und 2009 war er auch beim Großen Preis von Deutschland in Dortmund am Start und belegte dort hinter Rahul Balaseheb Ware aus Indien und Marcel Ewald aus Deutschland den 3. Platz.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtskl. Ergebnis
1992 5. Junioren-WM (Cadets) in Istanbul bis 47 kg hinter Recep Zencirci, Türkei, Mark Angle, USA, Amiran Kartanow, Russland u. Iwan Djorew, Bulgarien
1993 5. Junioren-WM (Espoirs) in Athen Halbfliegen hinter Armen Mkrttschjan, Armenien, Wiktor Efteni, Moldawien u. Nurdin Donbajew, Kirgisistan
1994 2. Junioren-WM (Juniors) in Budapest bis 50 kg hinter Alireza Dabir, Iran, vor Murad Umachanow, Russland u. Arif Formanow, Aserbaidschan
1995 2. Junioren-WM (Espoirs) in Teheran Fliegen hinter Behnam Tayyebi, Iran, vor Oleksandr Sacharuk, Ukraine
1995 11. WM in Atlanta Fliegen Sieger: Walentin Jordanow, Bulgarien vor Gholamreza Mohammadi, Iran u. Zeke Jones, USA
1995 2. Zentral-Asiatische Meisterschaft in Taschkent Fliegen hinter Wladimir Torgowkin, Kirgisistan, vor Janat Ussin, Kasachstan
1996 4. Großer Preis von Deutschland in Leipzig Fliegen hinter Wladimir Togusow, Amiran Kartanow, Griechenland u. Metin Topaktaş, Türkei
1996 1. Asienmeisterschaft in Xiaoshan/Volksrepublik China Fliegen vor Hideo Sasayama, Japan u. Behnam Tayyebi
1996 7. OS in Atlanta Fliegen nach Siegen über Amiran Kartanow, Metin Topaktaş, Türkei, Niederlagen gegen Namig Abdullajew, Aserbaidschan u. Tschetschenol Mongusch, Russland öu. einem Sieg über Greg Woodcroft, Kanada
1996 2. Welt-Cup in Teheran Fliegen hinter Behnam Tayyebi, vor Aldo Martinez Hecheverria, Kuba
1997 10. WM in Krasnojarsk Fliegen nach einem Sieg über Karoly Kiss, Ungarn, einer Niederlage gegen Maxim Molonow, Russland, einem Sieg über Hideo Sasayama u. einer Niederlage gegen Iwan Zonow, Bulgarien
1998 11. WM in Teheran Fliegen nach einem Sieg über Thomas Röthlisberger, Schweiz u. Niederlagen gegen Armen Simonjan, Armenien u. Gholamreza Mohammadi
1998 6. Asien-Spiele in Bangkok Fliegen Sieger: Jin Ju-dong, Nordkorea vor Behnam Tayyebi u. Maulen Mamirow, Kasachstan
1999 5. Großer Preis von Polen in Kraków Fliegen hinter Herman Kantojeu, Wassili Zeiher, Witali Railean, Moldawien u. Michail Japaridse, Kanada
1999 3. Asienmeisterschaften in Taschkent Fliegen nach Siegen über Badamsaichany Enchtör, Mongolei u. Nurdin Donbajew, einer Niederlage gegen Han Yong Do, Nordkorea u. einem Sieg über Li Zhengyu, China
1999 2. WM in Ankara Fliegen hinter Kim Woo-yong, Südkorea, vor Oleksandr Sacharuk u. Iwan Zonow, Bulgarien
2000 3. Asienmeisterschaft in Guilin/China Fliegen hinter Jin Ju-dong u. Mohammad Aslani, Iran, vor Shankar Patel Kripa, Indien
2000 8. OS in Sydney Fliegen nach einem Sieg über Wassili Zeiher, Deutschland u. einer Niederlage gegen Maulen Mamirow
2001 2. Welt-Cup in Baltimore Fliegen hinter Gholamreza Mohammadi, vor Aljaksandr Kantojeu, Russland u. Stephen Abas, USA
2001 4. Asienmeisterschaft in Ulaanbaatar Bantam hinter Behnam Tayyebi, Cho Ho-jin, Südkorea u. Lodoin Enchbajar, Mongolei
2002 4. WM in Teheran Bantam nach Siegen über Ghenadie Tulbea, Moldawien, Oh Jun-seok, Südkorea u. Chikara Tanabe, Japan u. Niederlagen gegen Namig Abdullajew u. Oleksandr Sacharuk
2004 1. Asienmeisterschaft in Teheran Bantam vor Bajaraagiin Naranbaatar, Mongolei u. Kim Hyo-sub, Südkorea
2005 3. Welt-Cup in Taschkent Bantam hinter Stephen Abas u. Magomed Dschukajew, Russland
2006 7. Golden-Grand-Prix in Baku Bantam hinter Dilshod Mansurov, Usbekistan, Radoslaw Welikow, Bulgarien, Samuel Henson, USA, Namig Sewdimow, Aserbaidschan, Ghenadie Tulbea u. Yasuhiro Tanabe, Japan
2006 5. WM in Guangzhou Bantam nach Siegen über Vahan Simonjan, Armenien u. Fredy Serrano, Kolumbien, einer Niederlage gegen Radoslaw Welikow, einem Sieg über O Song Nam, Nordkorea u. einer Niederlage gegen Samuel Henson
2007 2. Welt-Cup in Krasnojarsk Bantam hinter Dschamal Otarsultanow, Russland, vor Henry Cejudo, USA
2007 3. Militär-Welt-Spiele in Hyderabad Bantam hinter Jong Jae-heon, Südkorea u. Geworg Markarjan, Atmenien
2008 1. Militär-WM in Split Bantam vor Sandeep VII, Indien u. Massan Mordghaliei, Iran
2009 3. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Bantam hinter Rahul Balaseheb Ware, Indien u. Marcel Ewald, Deutschland
2009 9. Golden-Grand-Prix in Baku Bantam Sieger: Namig Sewdimow vor Yasuhiro Inaba, Japan

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften
  • Fliegengewicht, bis 1996 bis 52 kg Körpergewicht, von 1997 bis 2002 bis 54 kg Körpergewicht, danach abgeschafft, Bantamgewicht, seit 2002 bis 55 kg Körpergewicht

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer* Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]