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Audi Typ K

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Audi
Bild nicht vorhanden
Typ K

Verkaufsbezeichnung Audi 14/50 PS
Produktionszeitraum 1921–1926
Klasse Obere Mittelklasse
Karosserieversionen Tourenwagen, Limousine, Pullman-Limousine
Motoren Ottomotor:
3,6 Liter (50 PS)
Länge 4800 mm
Breite 1800 mm
Höhe 2100 mm
Radstand 3430 mm
Leergewicht 1900 kg

Der Audi Typ K ist ein Pkw-Modell der 1920er Jahre. Die Audiwerke boten es unter der Marke Audi an.

Das Modell wurde erstmals im September 1921 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin präsentiert und blieb bis 1926 im Angebot. Es sollte den Typ C ablösen, der dann aber doch bis 1925 parallel angeboten wurde. Ein besonderes Merkmal war die Linkslenkung, eine der ersten bei einem Fahrzeug aus Deutschland.[1]

Der Vierzylinder-Reihenmotor hat mit 90 mm Bohrung, 140 mm Hub und 3563 cm³ Hubraum die gleichen Abmessungen wie der Motor des Typ G. Dennoch war er eine Neukonstruktion, denn er ist als Monoblockmotor ausgeführt. Die alternative Typbezeichnung 14/50 PS bezieht sich auf die hubraumabhängige steuerliche Einstufung von 14 Steuer-PS und die tatsächliche Motorleistung von 50 PS. Der Motor ist vorn im Fahrgestell eingebaut und treibt über ein Vierganggetriebe mit Schalthebel in der Wagenmitte und eine Kardanwelle die Hinterachse an. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 90 km/h.[2]

Das Fahrwerk besteht aus einem U-Profilrahmen mit Quertraversen und zwei blattgefederten Starrachsen. Im Gegensatz zu vielen früheren Modellen von Audi war nur ein Radstand verfügbar. Mit 3430 mm ist er länger als jener des Typs C. Auch die Spurweite von 1450 mm ist größer als die des Typs C. Da alle Karosserien extern gefertigt wurden, weichen die Abmessungen und Gewichte aller Fahrzeuge geringfügig voneinander ab. Als Richtwert gelten für einen Tourenwagen 4800 mm Länge, 1800 mm Breite, 2100 mm Höhe, 1400 kg Fahrgestellgewicht, 1900 kg Leergewicht und 500 kg Zuladung.[2]

Die folgenden Karosseriebauunternehmen fertigten die Karosserien: Karosserie Deissner & Sohn in Köthen, Erdmann & Rossi in Berlin, Karosseriewerk Rudolf Franke in Berlin, Ludwig Kathe & Sohn in Halle, Karosseriebau Kettmann in Dessau, Karosserie und Wagenbau Königstadt in Berlin, Kühlstein in Berlin, Gottfried Lindner AG in Ammendorf, Wagenfabrik Jos. Neuss in Berlin, Papler in Köln, Seegers & Sohn in Leipzig, J. W. Utermöhle in Hildesheim und Karosserie-Fabrik Reinhold Walther in Großenhain.[1] Neben Tourenwagen sind Limousinen und Pullman-Limousinen bekannt.

1923 entstand ein Versuchswagen mit einer stromlinienförmigen Karosserie.[3] Entworfen hatte die Karosserie der Ingenieur Paul Jaray, der dafür ein Patent erhielt.[4] Gefertigt wurde sie von Gläser-Karosserie in Dresden. Nach Angaben des Audi-Versuchsleiters Grundmann lief der Wagen mit dem unveränderten Motor 110 km/h, während die Serienwagen nur 85 km/h erreichten. Die ungewohnte Formgebung fand beim Publikum keine Zustimmung. Außerdem war das Raumangebot schlechter. Es blieb bei einem Einzelstück.[1]

Insgesamt entstanden 192 Fahrzeuge dieses Typs.[2]

Soweit bekannt, existiert kein Fahrzeug mehr, erhalten sind aber zwei Motoren samt Getriebe. Einer davon wurde zusammen mit einem Spitzkühler restauriert und ist im August Horch Museum ausgestellt.[1]

Technische Daten

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Typ K (14/50 PS)
Baujahre 1921–1926
Aufbauten Tourenwagen, Limousine, Pullman-Limousine
Motor Reihen-Vierzylinder-Viertakt-Ottomotor
Ventilsteuerung
Bohrung × Hub 90 mm × 140 mm
Hubraum 3563 cm³
Nennleistung 50 PS bei 2200/min
Verbrauch 18 Liter auf 100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Leergewicht 1900 kg
zul. Gesamtgewicht 2400 kg
Länge 4800 mm
Breite 1800 mm
Höhe 2100 mm
Radstand 3430 mm
Spur 1450 mm

Einzelnachweise

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  1. a b c d Peter Kirchberg, Ralf Hornung: Audi-Automobile 1909–1940. Das Unternehmen · Die Marke · Die Autos. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-7688-2577-1, S. 75–86.
  2. a b c Peter Kirchberg, Ralf Hornung: Audi-Automobile 1909–1940. Das Unternehmen · Die Marke · Die Autos. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-7688-2577-1, S. 222.
  3. Langer Anlauf Richtung Premium. Auf spiegel.de vom 11. Mai 2010, abgerufen am 30. August 2025.
  4. Patentanmeldung von Paul Jaray wird 100 Jahre alt. Auf kukuk.com vom 7. November 2021, abgerufen am 10. November 2021.