Auhagen

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Wappen Deutschlandkarte
Auhagen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Auhagen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 24′ N, 9° 18′ OKoordinaten: 52° 24′ N, 9° 18′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Sachsenhagen
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 12,35 km2
Einwohner: 1263 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31553
Vorwahlen: 05725 (Auhagen) 05033 (Düdinghausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SHG, RI
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 004
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 1
31553 Sachsenhagen
Bürgermeister: Kurt Blume (SPD)
Lage der Gemeinde Auhagen im Landkreis Schaumburg
KarteNordrhein-WestfalenLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis Nienburg/WeserRegion HannoverAhnsenApelernAuetalAuhagenBad EilsenBad NenndorfBeckedorfBückeburgBuchholz (bei Stadthagen)HagenburgHasteHeeßenHelpsenHespeHeuerßenHohnhorstHülsedeLauenauLauenhagenLindhorstLüdersfeldLuhdenMeerbeckMessenkampNiedernwöhrenNienstädtNordsehlObernkirchenPohlePollhagenRintelnRodenbergSachsenhagenSeggebruchStadthagenSuthfeldWiedensahlWölpinghausen
Karte

Auhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen. Die Gemeinde ist Teil der Samtgemeinde Sachsenhagen und besteht aus den Ortsteilen Auhagen und Düdinghausen.

Geschichte

Während der Hagenkolonisation des 13. Jahrhunderts wurde das an der Sachsenhäger Aue liegende Dorf von der Burg Sachsenhagen aus angelegt. Auhagen befand sich im damaligen Dühlwald und stand unter der Herrschaft der Herzöge von Sachsen-Lauenburg. Zur bis heute weitgehend agrarisch strukturierten Gründungszeile kam später die westlich anschließende Handwerkersiedlung Auf dem Rähden. Auhagen gehörte später zur Grafschaft Schaumburg und ist heute ein Teil der Samtgemeinde Sachsenhagen.[2]

Auhagen gilt noch heute als Musterdorf für die im Mittelalter häufig angelegten Hagenhufen-Siedlungen. Die Straße Vor den Toren verläuft parallel zur Aue. Zwischen Straße und Aue liegt eine Reihe alter Bauernhäuser mit ihren rückwärtigen, hufeisenförmigen und eingehägten Gärten und der Aue als Wasserlieferant. Auf der gegenüberliegenden unbebauten Straßenseite lagen und liegen die zu den Höfen gehörenden Ackerflächen. Die Hägerbauern genossen Sonderrechte und galten als freie Bürger.

Seit der Teilung der Grafschaft Schaumburg im Jahr 1647 ist die Geschichte Auhagens sehr eng mit der Sachsenhagens verbunden.[3] Von dem Brand, der am 24. Oktober 1619 Sachsenhagen vernichtete, blieb Auhagen verschont. Im Dreißigjährigen Krieg verlor Auhagen seine evangelische Kapelle und wurde zur Pfarrei Bergkirchen eingemeindet. Seit 1990 gehört Auhagen zur evangelischen Kirchengemeinde Sachsenhagen.

Bereits um 1750 soll das Auhäger Pfingstbier, ein dörfliches Familienfest, ins Leben gerufen worden sein.[4]

Die Landstraßen-Kreuzung zwischen Auhagen und Hagenburg wird noch heute „Dreiländereck“ genannt, eine Anspielung auf die ehemaligen Grenzen der Grafschaft Schaumburg, zu Hessen-Kassel gehörend, dem Fürstentum und späteren Land Schaumburg-Lippe sowie dem Königreich Hannover. Südöstlich der Kreuzung vereinigen sich Sachsenhäger Aue und Rodenberger Aue zur Westaue.[5][6]

Das beschauliche Dorf am Rande des Naturparks Steinhuder Meer mit seinem Storchennest, dem Reiherwald und einer schönen landwirtschaftlich geprägten Umgebung ist heute durch Neubaugebiete in der Siedlung Rähden mit seinem Nachbarort Sachsenhagen auch optisch verwachsen.[7]

Im Jahre 1894 wurde der Männergesangverein Auhagen ins Leben gerufen.[8]

Die Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1932 gegründet; 2007 feierte man das 75-jährige Bestehen. Von 1935 bis 1949 bestand der Feuerlöschverband Auhagen, Düdinghausen, Sachsenhagen.[9] Bis zur Gründung einer eigenen Jugendfeuerwehr im Jahre 1998 machten die Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr Sachsenhagen mit.[10]

Bergbau

Eine Besonderheit des kleinen Ortes ist die noch vorhandene Schachtanlage am Südhang des Düdinghäuser Bergs. Hier wurde bis 1960 Kohle abgebaut und auf einer Materialseilbahn zum Schacht Lüdersfeld befördert. Der alte Schacht am Düdinghäuser Berg ist zurzeit vom Verfall gezeichnet. Ein Brand setzte dem alten Trafohaus schwer zu. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Der Kühlturm wurde von der Witterung komplett zerstört.[11]

Ortsname

Frühere Ortsnamen von Auhagen waren in den Jahren 1382 Ouhagen, 1505 Auhaghen, 1549 Auhagenn und 1647 Awhagen. Das Namenelement "-hagen", das in diesem Ortsnamen enthalten ist, gehört zu althochdeutsch "hagan", mittelhochdeutsch "hagen" und ist eine Weiterbildung des althochdeutschen "-hag", "-hac" oder mittelhochdeutschen "hag" für "Umzäunung, umzäuntes Grundstück, Weideplatz, Hecke". "-hagen" kann in Ortsnamen auf einen eingezäunten Raum, Bezirk oder ein eingezäuntes Waldstück Bezug nehmen. Der Ortsnamenteil "Au" stammt von "Aue" für "Land am Wasser".[12]

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Düdinghausen eingegliedert.[13]

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Auhagen setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

SPD CDU Gesamt
2011 7 4 11 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011

Bürgermeister/Verwaltung

Bürgermeister ist Kurt Blume (SPD). Er wurde vom Rat auch zum Gemeindedirektor bestellt. Die Gemeindeverwaltung befindet sich Auf den Rähden 21 A.

Finanzen

Im Haushaltsplan 2013 werden im Ergebnishaushalt Erträge und Aufwendungen von je 842.000 Euro festgesetzt. Im Finanzhaushalt werden Einzahlungen von 953.000 Euro und Auszahlungen von 979.000 Euro erwartet. Für Investitionstätigkeiten sind 219.000 Euro geplant. Kreditaufnahmen werden nicht veranschlagt.[14] In einer Nachtragshaushaltssatzung erhöhen sich im Finanzhaushalt die Einzahlungen um 645.000 Euro auf ~ 1,6 Millionen Euro und die Auszahlungen um 775.000 Euro auf ~ 1,75 Millionen Euro. Die Auszahlungen für Investitionen erhöhen sich auf 994.000 Euro. Hierfür werden Kreditaufnahmen in Höhe von 250.000 Euro nötig.[15]

Wappen

In Grün über silbernem Wellenbalken eine silberne Eiche.

Literatur

  • Matthias Blazek: Die Geschichte der Ortsfeuerwehr Auhagen 1932–2007. Auhagen 2007, ISBN 978-3-00-020844-7.
  • Alexandra Blume: Gesang-Verein Concordia Auhagen. Festschrift zum 111-jährigen Bestehen. Auhagen 2005.
  • Franz Carl Theodor Piderit: Geschichte der Grafschaft Schaumburg und der wichtigsten Orte in derselben. Rinteln 1831, S. 149.
  • Heimatverein Sachsenhagen-Auhagen e.V.: Sachsenhagen und Umgebung auf alten Postkarten im Wandel der Zeit. Sachsenhagen 1995. (Auhagen auf S. 50 ff.)
  • Kurs Spurensuche in der Geschichte Auhagens der Kreisvolkshochschule Auhagen: Auhagen – Unser Dorf, unsere Geschichte. Auhagen 1995.

Weblinks

Commons: Auhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Schaumburger Landschaft e.V. (Hrsg.): Begleitkatalog zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 1996. Bückeburg 1996.
  3. Carl Wilhelm Wippermann (Bearb.): Regesta Schaumburgensia – Die gedruckten Urkunden der Grafschaft Schaumburg, in wörtlichen Auszügen zusammengestellt. Kassel 1853, S. 274 (Urkunde 567 vom 12. Dezember 1647).
  4. Wie alt ist das Auhäger Pfingstbier? In: General-Anzeiger. vom 7. Juni 1990.
  5. Martin Fimpel: Drei Frauen stritten um das Erbe des Grafen Otto. Feierabend, in: General-Anzeiger vom 8. November 1997.
  6. Kurt Klaus: Die Schaumburger scherten sich wenig um die Teilung. Feierabend, in: General-Anzeiger. vom 13. Dezember 1997.
  7. Matthias Blazek: Auhagen – Dorf der Störche und Reiher, Eine geschichtliche Ausarbeitung. In: Schaumburger Wochenblatt. vom 13. Mai 1992, 27. Mai 1992, 13. Juni 1992.
  8. 14 sangesfreudige Auhäger gründeten 1894 den Gesangverein. Max & Moritz vom 18. Mai 1994.
  9. Matthias Blazek: Auhagen – Düdinghausen – Sachsenhagen: Feuerlöschverband von 1935 bis 1949. In: Steinhuder Meerblick. vom 23. Februar 1994.
  10. Matthias Blazek: Jugendfeuerwehr Sachsenhagen 1972–1992. Sachsenhagen 1992, S. 21.
  11. General-Anzeiger vom 13. April 1956.
  12. Der Ortsnamenforscher auf NDR 1 Niedersachsen. Recherche Jürgen Udolph.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 193.
  14. Amtsblatt des Landkreises Schaumburg Nr. 12/2012, ausgegeben am 28. Dezember 2012
  15. Amtsblatt des Landkreises Schaumburg Nr.11/2013, ausgegeben am 31. Oktober 2013