Ausserberg
Ausserberg | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Westlich Raron |
BFS-Nr.: | 6191 |
Postleitzahl: | 3938 |
Koordinaten: | 631302 / 129036 |
Höhe: | 1008 m ü. M. |
Höhenbereich: | 638–2998 m ü. M.[1] |
Fläche: | 15,01 km²[2] |
Einwohner: | 613 (31. Dezember 2021)[3] |
Einwohnerdichte: | 41 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
6,4 % (31. Dezember 2021)[4] |
Website: | www.ausserberg.ch |
Ausserberg | |
Lage der Gemeinde | |
Ausserberg (walliserdeutsch: Üsserbärg) ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Westlich Raron sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Raron im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz.
1923 wurde die ehemalige Gemeinde Gründen mit Ausserberg fusioniert (das Gebiet von Gründen vollzog damit zugleich einen Bezirkswechsel).
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausserberg liegt auf rund 1000 m ü. M. an der Lötschberg Südrampe im Oberwallis. Die Gemeinde grenzt an die Bezirke Visp, Brig und Raron.
Die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen haben über die Jahrhunderte dafür gesorgt, dass sich in Ausserberg verschiedene Landschaftsformen gebildet haben. Das Wiwannihorn (3001 m ü. M.) ist zugleich Wahrzeichen und der höchste Punkt der Gemeinde. Gleichwohl ist Ausserberg vom Bietschtal und Baltschiedertal umgeben.[5]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weilerdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Ausserberg war und ist eine typische Weilersiedlung, die sich aus verschiedenen Weilern, Gebäudegruppen und kleineren Dörfern zusammensetzt. Die kleinen Produktionsparzellen sowie die geographische Begebenheit der Region sind Gründe für diese Siedlungsform. Dieses Erscheinungsbild ändert sich je länger je mehr, in dem die Freiflächen zwischen den Weilern verbaut werden. Auch sind vom ehemaligen Berg- und Bauerndorf nur noch zwei Landwirtschaftsbetriebe übrig.[6]
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1910 | 1920 | 1950 | 1970 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 358 | 398 | 1020 (Eisenbahnbau) | 458 | 631 (mit Gründen) | 701 | 628 | 640 | 635 | 631 | 622 |
Einfluss der BLS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfang des 20. Jahrhunderts bemühten sich der Kanton Bern und Frankreich um eine Bahnlinie durch die Berner Alpen. Am 27. Juli 1906 entschied sich der Berner Grosse Rat, den Lötschbergtunnel zu realisieren. Die eigens dafür gegründete BLS begann am 15. Oktober des gleichen Jahres gemeinsam mit dem französischen Unternehmerkonsortium EGL mit den Bauarbeiten. Nach anfänglicher Ablehnung entschied sich die Bevölkerung Ende 1906 in einer Abstimmung zugunsten des Baus. Damit gewann die BLS als Transportmittel und für das Gewerbe an Bedeutung. Einerseits wurde im Zuge der Bauarbeiten die Infrastruktur verbessert. Andererseits bot das Bauprojekt neue Arbeitsplätze und Einkunftsmöglichkeiten, beispielsweise durch den Viehhandel. Die BLS legte damit gewissermassen den Grundstein für den Wandel des Bergdorfs von der Subsistenz- hin zur Konsumwirtschaft.[7]
Natur und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heute ist Ausserberg vor allem dank seiner Natur für den Tourismus attraktiv. Die geschichtsträchtigen Suonen Manera, Undra, Mittla und Niwärch, die für die Bevölkerung auch heute noch von Nutzen sind, können auf mehreren Wanderrouten besichtigt werden. Die UNESCO hat die Region Jungfrau-Aletsch, zu der auch die Standortgemeinde Ausserberg gehört, am 13. Dezember 2011 zum Weltnaturerbe erklärt. Diese vielfältige Landschaft kann auf insgesamt 60,5 Kilometern Wanderwegen erkundet werden.[8]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Philipp Kalbermatter: Ausserberg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011.
- Philipp Kalbermatter: Gründen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2007.
- Anderegg, Klaus (1983): Ausserberg, Dorf und Weiler: Der alte Baubestand. Hrsg. Gemeinde Ausserberg; erste Edition (1983)
- Pfaffen, Edwin / Stadelmann, Kurt (1990): Ausserberg – Eine Berggemeinde im Umbruch: Der sozio-ökonomische Wandel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts In: Blätter aus der Walliser Geschichte, Bd. 22, 1990, S. 165–236 (1990)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ausserberg auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Ausserberg
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
- ↑ Klima (Memento des Originals vom 25. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Gemeindewebseite, abgerufen am 24. Januar 2018
- ↑ Dorf, Weiler, Alpen (Memento des Originals vom 25. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Gemeindewebseite, abgerufen am 24. Januar 2018
- ↑ Pfaffen, Erwin / Stadelmann, Kurt: Ausserberg - eine Gemeinde im Umbruch abgerufen 24. Januar 2018
- ↑ Natur & Tourismus (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Gemeindewebseite, abgerufen am 25. Januar 2018