Azis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Azis, 2018

Azis (* 7. März 1978 in Sliwen als Wassil Trajanow Bojanów, Васил Траянов Боянов) ist ein bulgarischer Sänger des Tschalga.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stammt aus einer wohlhabenden Familie der Roma, in deren Sprache auch einige seiner Lieder geschrieben sind. Er wurde in Sliwen geboren, wuchs in Kostinbrod und Sofia auf.

Im Jahr 1989, im Alter von elf Jahren, zog seine Familie mit ihm nach Deutschland. Er versuchte eine Karriere als Fotomodell, woran er jedoch scheiterte. Er kehrte schließlich nach Bulgarien zurück und widmete sich der Musik. Sein erstes Album blieb ohne kommerziellen Erfolg, die Folgenden waren erfolgreicher.

2005 beteiligte er sich an der Wahl zum bulgarischen Parlament auf der Liste der Euroroma-Partei, die die Interessen der Roma-Minderheit vertritt. Die Partei verfehlte die Fünf-Prozent-Hürde für die Teilnahme.

Im Jahr 2006 wirkte er beim Eurovision Song Contest als Background-Sänger für den bulgarischen Beitrag von Mariana Popowa mit[1].

Er nahm an der bulgarischen Ausgabe von Big Brother teil, verließ aber die Sendung nach 19 Tagen auf eigenen Wunsch.

Azis spielte häufig mit Geschlechtsidentitäten, vor allem in früheren, extraordinären Musikvideos.[2] Am 1. Oktober 2006 heiratete er seinen Partner Nikolai Petrov Parwanov. Da gleichgeschlechtliche Ehen in Bulgarien staatlich nicht anerkannt sind, hat dies jedoch nur inoffiziellen Charakter besessen.[3] Die Verbindung löste sich ohne große Skandale 2008 wieder auf.[4] In früheren Jahren trat er geschminkt und mit Silikonbrüsten auf.[5]

Azis trat in der bulgarischen Fernsehshow Welikite Balgari („Die größten Bulgaren“) auf und wurde auf Platz 21 der größten Bulgaren aller Zeiten gewählt. Unter den noch lebenden Personen erlangte er sogar den zweiten Platz, gleich hinter dem Fußballer Christo Stoitschkow.

Sein bekanntester Song Sen Trope wurde von anderen Künstlern aus dem Balkan wie Panos Kiamos, Dragan Kojić oder Florin Salam gecovert.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Болка / Bolka
  • 2000: Мъжете също плачат / Mazhete Sashto Plachat
  • 2001: Сълзи / Salzi
  • 2002: Azis 2002
  • 2003: Целувай Me + / Tzeluvay Me +
  • 2003: На Голо / Na Golo
  • 2004: Кралят / The King
  • 2005: Azis 2005
  • 2006: Diva 2007
  • 2011: Гадна порода / Gadna Poroda
  • 2014: Azis 2014

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: The Best
  • 2005: Duets
  • 2007: The Best 2

Kollaborationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Together (mit Desi Slava)

Singles (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: Sen Trope
  • 2011: Hop
  • 2012: MMA
  • 2013: Evala
  • 2014: Kaza Li Go (mit Marija)
  • 2015: Habibi
  • 2022: Fališ mi (mit Severina)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Azis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 2006 Bulgaria - Mariana Popova (Semifinal) - Vídeo Dailymotion. In: dailymotion.com. 27. Juli 2006, abgerufen am 16. März 2024.
  2. Der meistgehasste Superstar. In: DiePresse.com. Abgerufen am 10. Juni 2016.
  3. http://www.novinite.com/view_news.php?id=83861
  4. Азис и Китаеца се разделиха без скандали (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. -ARD Studio Wien: |. Abgerufen am 10. Juni 2016.