Azophosphonate

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Azophosphonat

Azophosphonate (auch: Arylazophosphonate) sind Azoverbindungen, die aus einem aromatischen Teil (Aromaten) und einem Phosphonat-Teil (Phosphonate) aufgebaut und kovalent über eine Azogruppe verbunden sind.

In der Literatur alternativ benutzte Bezeichnungen sind Azophosphonsäureester und Arylazophosphorsäureester.[1][2] Diese Verbindungsklasse wurde von F. Suckfüll und H. Haubrich erst im Jahre 1958 entdeckt[1][3], also genau ein Jahrhundert nach der ersten Synthese eines Diazoniumsalzes durch Johann Peter Grieß.[4]

Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Azophosphonate können durch N-P-Azokupplung eines aromatischen Diazoniumsalzes mit einem Dialkylphosphit in Anwesenheit von Hilfsbasen hergestellt werden. Weitgehend unabhängig vom aromatischen Rest ist die Synthese mit Ausbeuten von über 80 % durchführbar.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spektroskopische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Azophosphonate setzen sich als aromatische Azoverbindungen aus einer chromophoren und auxochromen Gruppe zusammen.[5] Azophosphonate sind intensiv gefärbte Verbindungen. In Substanz oder konzentrierter Lösung besitzen sie eine rote Eigenfarbe, die bei steigender Verdünnung zunehmend in Gelb übergeht.[5][6]

Stabilität und Reaktivität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Azophosphonate werden in der Literatur als relativ stabile Verbindungen beschrieben. Bei Temperaturen über 150 °C konnte die Thermolyse in Substanz unter Bildung gasförmiger Produkte beobachtet werden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b F. Suckfüll, H. Haubrich, Angew. Chem. 70, 238 (1958)
  2. H.Bock, Angew. Chem. 77, 469 (1965)
  3. F. Suckfüll, H. Haubrich, DB Patent 1008313 (1955)
  4. P. Grieß, Liebigs Ann. Chem. 106, 123 (1858)
  5. a b J. Fabian, H. Hartmann: Light Absorption of Organic Colorants, Springer, Berlin 1980
  6. a b T. G. Valeeva, Y. A. Levin, Zhur. Obsh. Khim. 55, 2286 (1985)