Bützow

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Wappen Deutschlandkarte
Bützow
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bützow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 51′ N, 11° 59′ OKoordinaten: 53° 51′ N, 11° 59′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Amt: Bützow-Land
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 39,85 km2
Einwohner: 8191 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18246
Vorwahl: 038461
Kfz-Kennzeichen: LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 020
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
18246 Bützow
Website: www.buetzow.de
Bürgermeister: Christian Grüschow (parteilos)
Lage der Stadt Bützow im Landkreis Rostock
KarteRostockSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Ludwigslust-ParchimAdmannshagen-BargeshagenBartenshagen-ParkentinBörgerende-RethwischHohenfelde (Mecklenburg)Nienhagen (Landkreis Rostock)ReddelichRetschowSteffenshagenWittenbeckBaumgarten (Warnow)BernittBützowDreetz (Mecklenburg)JürgenshagenKlein BelitzPenzinRühnSteinhagen (Mecklenburg)Tarnow (Mecklenburg)Warnow (bei Bützow)ZepelinBroderstorfBlankenhagenPoppendorfRoggentin (bei Rostock)BroderstorfThulendorfAltkalenBehren-LübchinFinkenthalGnoienWalkendorfBehren-LübchinGlasewitzGroß SchwiesowGülzow-PrüzenGutowKlein UpahlKuhsLohmen (Mecklenburg)Lüssow (Mecklenburg)MistorfMühl RosinPlaazReimershagenSarmstorfDolgen am SeeHohen SprenzLaageWardowDobbin-LinstowHoppenradeKrakow am SeeKuchelmißLalendorfLalendorfAlt SührkowDahmenDalkendorfGroß RogeGroß WokernGroß WüstenfeldeHohen DemzinJördenstorfLelkendorfPrebberedeSchorssowSchwasdorfSukow-LevitzowThürkowWarnkenhagenAlt BukowAm SalzhaffBastorfBastorfBiendorf (Mecklenburg)CarinerlandRerikBentwischBlankenhagenGelbensandeMönchhagenRövershagenBenitzBröbberowKassowRukietenSchwaanVorbeckWiendorf (Mecklenburg)Cammin (bei Rostock)GnewitzGrammowNustrowSelpinStubbendorfTessin (bei Rostock)ThelkowZarnewanzElmenhorst/LichtenhagenKritzmowLambrechtshagenPapendorf (Warnow)PölchowStäbelowZiesendorfBad DoberanDummerstorfGraal-MüritzGüstrowKröpelinKühlungsbornNeubukowSanitzSatowTeterow
Karte

Bützow [ˈbʏt͡soː] ist eine norddeutsche Kleinstadt, ehemalige Bischofsresidenz und Universitätsstadt an der Warnow im Landkreis Rostock im Mittleren Mecklenburg. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Bützow-Land, dem weitere elf Gemeinden angehören. Zudem bildet die Stadt ein Grundzentrum für die Umgebung.[2]

Geografische Lage

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Die Stadt liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Das von Grundmoränen und Moränen flankierte breite Tal der Warnow teilt Bützow in einen nordwestlichen und einen südöstlichen Bereich. Im Norden liegen der Bützower See und die Mündung der Nebel in die Warnow.

Stadtgliederung

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Die Stadt Bützow besteht aus den Ortsteilen Bützow, Horst, Parkow und Wolken.[3] Siedlungen in dem Stadtgebiet Bützow sind Dreibergen Eichhof (Nebeltal) und Vierburg.

Ab 1171 wurde der Ort Butissowe bzw. Butessowe[4] genannt und ab 1229 hieß es dann verkürzt Buszowe oder Butzow. Nach Erkenntnissen der vergleichenden Sprachwissenschaft ist der Ortsname von der polabischen Kurzform des Personennamens Butiš, Budiš oder Bytiš abgeleitet, die zu einem Vollnamen Budizlaw gehört, der auch bei den Sorben, Tschechen und Polen gebräuchlich war. Damit wäre Bützow der Ort des Budiš oder Budizlaw.[5][6]

1171 wurde die slawische Fürstenburg am Hopfenwall (castrum Butissowe) im Land Bützow (Terra Butissowe) erwähnt. Um 1180 wurde Bützow erstmals unter Bischof Berno bischöfliche Residenz und von 1229 stammt eine erste Urkunde des Bischofs. Vermutlich ab 1229 erfolgte die planmäßige Anlage als deutsche Stadt, die 1236 das Stadtrecht erhielt. Sie befand sich im Besitz der Bischöfe von Schwerin. 1239 war sie Hauptresidenz des Bistums Schwerin. 1248 wurde das Kollegiatstift der Stadtkirche St. Elisabeth gegründet. Die Stiftslandtage fanden in Bützow statt. 1252 begann die Befestigung der Stadt Bützow und der Bau der Bischofsburg.[7] Ab 1270 ist hier ein Archidiakonat.[8] 1468 wurde das Kloster Bethlehem für die Schwestern vom gemeinsamen Leben vor dem Rostocker Tor gegründet, dieses erhielt 1469 durch den Bischof Werner eine Ordnung. Nach der Reformation hat die Gemahlin des Herzog Ulrich, Elisabeth, dasselbe 1567 zum fürstlichen Armenhaus und Hospital umgewandelt.[9][10] 1540 wurde das Hochstift Schwerin säkularisiert.[11] Bützow gelangte an die Herzöge zu Mecklenburg.[12] 1556 wurde der Neubau des Schlosses Bützow vollendet.[13] 1586 genehmigte Herzog Ulrich als Administrator des Bistums Schwerin - Bützow den Bau der herzoglichen Papiermühle in Bützow.[14] 1588 beschloss der Magistrat und die Ratsherren der Stadt Bützow, den Bau eines städtischen Ratsarmenhauses zur Unterbringung des dürftigen Bürgertums.[15]

17. bis 19. Jahrhundert

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Stadtgrundriss von Bützow im Jahr 1692

1648 fiel Bützow mit dem Hochstift Schwerin an Mecklenburg und gehörte fortan mit dem so genannten „Stiftsland“ als Landstadt zum Landesteil Mecklenburg-Schwerin.

1699 bis 1703 siedelten sich 72 Hugenotten-Familien an, die Wollverarbeitung betrieben und Tabak anbauten. Nach dem Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm (I.) übersiedelte für die Zeit von 1713 bis 1749 seine Witwe Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg, mit ihrer Hofstaat in das Bützower Schloss. Unter den herzoglichen Untertanen befanden sich, die 1709 in Hessen gegründete reformierte Teutsche Hofgemeinde aus der die Deutsch-reformierten Gemeinde zu Bützow entstand. Herzogin Sophie wurde zudem Schutzherrin der 1699 in Bützow gegründeten Französisch-reformierten Gemeinde. Aus beiden Gemeinden entstand 1778 erst die Französisch-Deutschen Gemeinde und 1786 die Reformierte Gemeinde zu Bützow.[16][17] Zu der reformierten Gemeinde zu Bützow gehörten alle Reformierten des Landes Mecklenburg.[18]

1716 wurden durch einen Stadtbrand das Rathaus und große Teile der Stadt zerstört. 1760 bis 1789 war das Schloss Sitz des Pädagogium Bützow und der Friedrichs-Universität, die von Herzog Friedrich wegen theologischer Differenzen als Konkurrenz zur Universität Rostock gegründet wurde.

Soziale und politische Spannungen als Auswirkung der Französischen Revolution führten auch in Bützow zu Spannungen; der sogenannte Gänsekrieg von 1794 war Ausdruck der Unzufriedenheit zwischen Bürgern und Rat der Stadt.[19] In seiner Novelle Die Gänse von Bützow bezieht sich Wilhelm Raabe auf dieses Ereignis. Von 1812 bis 1879 war das Großherzogliche Criminal-Collegium zu Bützow im Schloss angesiedelt. 1838 erfolgte der Bau der Strafanstalt und des Zuchthauses Dreibergen, der heutigen JVA Bützow. 1879 entstand das Amtsgericht Bützow. 1952 wurde es aufgehoben und durch das Kreisgericht Bützow ersetzt, das für seine Willkürurteile im Rahmen der Aktion Rose bekannt war. Nach der Wende wurde das Amtsgericht Bützow neu eingerichtet und 1997 zunächst in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Güstrow umgewandelt und 1999 geschlossen.

1850 wurde der Eisenbahnanschluss nach Rostock, Schwerin und Güstrow gelegt, dazu entstand ein erstes Empfangsgebäude. Bützow war bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten.[20] Von 1898 bis 1914 tagte der Bützower Hoftag zur Karnevalszeit in Bützow.

Stadtansicht von Bützow um 1650

20. Jahrhundert

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In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der jüdische Friedhof an der Landstraße nach Kröpelin geschändet, aber nach 1945 auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wieder hergerichtet. Von den Bützower Juden lebte nach den Novemberpogromen 1938 nur noch ein betagtes Ehepaar in der Stadt; es wurde im November 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo die Eheleute 1943 starben.[21] Während des Zweiten Weltkrieges mussten Frauen und Männer aus Polen (untergebracht in Baracken Am Wall) und der Sowjetunion (untergebracht in Baracken am Bahnübergang Bützow/Wolken) rüstungswichtige Zwangsarbeit verrichten. Von 1933 bis 1945 war das Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen-Bützow mit durchschnittlich 900 Gefangenen belegt, 1944 waren es 3000. Im Jahre 1942 wurden 16 Gefangene und 1945 wurden 70 Gefangene durch das NS-Regimes hingerichtet, darunter zahlreiche ohne Gerichtsurteil.[22] Insgesamt starben an den katastrophalen Haftbedingungen 771 Insassen, die in vier Massengräber auf dem Friedhof verscharrt wurden.[23][24]

Nach dem Einzug der Roten Armee am 3. Mai 1945 wurde das Zuchthaus Dreibergen zunächst als Repatriierungslager benutzt. Für politische Häftlinge wurde dagegen ein Flügel des ehemaligen Centralgefängnisses am Schlossplatz genutzt. Am 1. Januar 1951 übernahm die Volkspolizei das Zuchthaus. Bützow wurde zur Haftstätte von Hunderten von Gegnern des SED-Regimes.[25] Spektakulär war der Prozess in Bützow 1953 im Rahmen der Aktion Rose gegen 447 inhaftierte Gaststätten- und Hotelbesitzer.[26] Der Name „Zuchthaus Bützow“ wurde für Regimegegner im Norden der DDR zum Inbegriff für eine harte Repression politischer Gegner durch die SED-Diktatur, vergleichbar mit der Justizvollzugsanstalt Bautzen.[25]

Im April und Mai 1946 wurden in Bützow zehn Jugendliche (ab 15 Jahren) und ein Erwachsener durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet und unter Folter zu Aussagen gebracht, dass sie im Kriegsfall gegen die Rote Armee kämpfen wollten. Der Erwachsene wurde erschossen, von den verurteilten Jugendlichen kamen drei im Lager um. Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert.[25][27]

Auf dem Fabrikgelände der im Jahr 1586 errichteten Papierfabrik Bützow, die 1945 als Reparationsleistung demontiert wurde, entstand 1949 ein volkseigener Betrieb für Bau- und Möbeltischlerei. Dieser entwickelte sich zu den VEB Möbelwerken „Ernst Mundt“ Bützow, die bis Anfang der 1990er Jahre existierten.[28]

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Horst und Wolken eingegliedert.

Von 1952 bis 1994 war Bützow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises, zunächst im Bezirk Schwerin, ab 1990 in Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994 bis 2011 gehörte die Stadt zum Landkreis Güstrow, seitdem liegt sie im Landkreis Rostock.

Nach der Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung saniert.

Am 1. Januar 1999 wurde Parkow eingemeindet.[29]

21. Jahrhundert

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Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Tornado im Mai 2015

Am 5. Mai 2015 verursachte ein Tornado der Stärke F3 schwere Schäden an Gebäuden in und um die Altstadt. Es wurde Katastrophenalarm ausgelöst.[30][31] Bis 2017 waren die meisten der Schäden, die sich auf rund 40 Millionen Euro beliefen, behoben.[32]

Jahr Einwohner
1890 05.323
1910 05.835[33]
Jahr Einwohner
1990 10.368
1995 09.479
2000 08.772
2005 07.965
2010 07.681
2015 07.848
Jahr Einwohner
2020 7.829
2021 7.970
2022 8.181
2023 8.191

ab 1990: Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[34]

Evangelische Glaubensgemeinschaften

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Katholische Glaubensgemeinschaft

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  • Römisch-Katholische Gemeinde Bützow mit der St.-Antonius-Kirche. Zu der Gemeinde Bützow gehören die St. Josef Kirche in Schwaan, St.-Bonifatius-Kirche in Brüel und die St. Pius X Kirche in Sternberg. Die Gemeinde gehört zum Erzbistum Hamburg. Das Pfarrhaus der Gemeinde befindet sich in der Bahnhofstraße 34.

Jüdische Glaubensgemeinschaft

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Stadtvertretung

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Die Stadtvertretung von Bützow besteht aus 19 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 54,5 % zu folgendem Ergebnis:[35]

Rathaus Bützow 2023
Rathaus Bützow (2023)
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[36]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Bützower Wählergemeinschaft (BWG) 34,8 % 7 34,4 % 7
CDU 24,6 % 5 21,4 % 5
AfD 21,1 % 2
SPD 17,5 % 4 12,7 % 3
Die Linke 08,7 % 2 04,7 % 1
Einzelbewerber Wolfgang Wehrmann 04,3 % 1 04,2 % 1
Einzelbewerber Matthias Röse 01,4 %
Allianz Pro Bützow (APB) 07,4 % 1
Einzelbewerber Tony Kiefert 02,7 % 1
Insgesamt 100 % 21 100 % 19

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD vier Sitze. Da sie nur zwei Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Stadtvertretung zwei Sitze unbesetzt.

  • seit 2014: Christian Grüschow (parteilos)

Grüschow wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014 mit 50,2 % der gültigen Stimmen gewählt.[37] In der Bürgermeisterwahl am 20. März 2022 wurde er ohne Gegenkandidat mit 80,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[3] in seinem Amt bestätigt.[38]

Wappen der Stadt Bützow
Wappen der Stadt Bützow
Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte goldene Bischofsstäbe mit zugewendeten Krümmen, die Kreuzung überdeckt von einer goldenen Mitra.“[39]
Wappenbegründung: In dem nach 1945 gestalterisch veränderten Wappen verweist die Symbolik auf den Bischof von Schwerin als Stifter und einstigen Grundherrn der Stadt bis zur Säkularisation.

Das Wappen wurde nach 1945 neu gestaltet und unter der Nr. 70 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Historische Wappen
Wappen der Stadt Bützow bis 1943
Wappen der Stadt Bützow bis 1943
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold, zwei schräg gekreuzte Bischofsstäbe in verwechselten Farben, oben zwischen den Krümmen eine goldene Mitra.“[39]
Wappenbegründung: Bis September 1943 führte die Stadt ein Wappen, das nach dem Siegelbild des SIGILLVM CIVITATIS BOTZOWE – als Abdruck 1376 überliefert – gestaltet und im April 1858 festgelegt wurde. Den aus dem Stiftswappen übernommenen Figuren war als Unterscheidungsmerkmal offensichtlich die Mitra hinzugefügt worden.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 vom Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt.

Wappen der Stadt Bützow 1943–1945
Wappen der Stadt Bützow 1943–1945
Blasonierung: „In Silber über einem silbern-blau gewellten Fluss eine rote Festung mit zwei Türmen, zwischen den Türmen ein blauer Schild, darin ein goldenes Hakenkreuz.“[39]
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Hans Herbert Schweitzer gestaltet und am 1. Oktober 1943 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen.

Flagge der Stadt Bützow

Die Flagge wurde von dem Bützower Horst Legrand gestaltet und am 13. Mai 2002 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Die Flagge ist Rot – Gelb (1:1) längs gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des roten und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[3]

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift:[3]

STADT BÜTZOW

.

Historisches Dienstsiegel

Das Dienstsiegel um 1900 zeigt die Mitra mit gekreuzten Krummstäben und der Umschrift:

SIEGEL DER STADT BÜTZOW

.

Städtepartnerschaften

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Deutschland Eckernförde

Bereits in den 1950er Jahren entwickelte sich eine enge Partnerschaft mit der Stadt Eckernförde in Schleswig-Holstein, die jedoch durch die Gründung der DDR und den Mauerbau für eine längere Zeit ruhte. Mit der friedlichen Revolution wurde im September 1990 ein neuer Partnerschaftsvertrag geschlossen.[40]

Deutschland Osterholz

1999 fanden die ersten Annäherungen zwischen den beiden Städten statt. In den folgenden Jahren wurden regelmäßige gemeinsame Besuche organisiert. Geprägt von dem Bestreben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Stadtteil Bremen-Osterholz und der Stadt Bützow nachhaltig zu festigen, wurde am 3. Oktober 2010 eine partnerschaftliche Vereinbarung unterzeichnet.[41]

Estland Sillamäe

Mit der Stadt Sillamäe in Estland wurde eine Vereinbarung über Partnerschaft und Zusammenarbeit geschlossen, um die Verständigung zwischen den Menschen beider Städte und Länder zu fördern, einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas zu leisten und den europäischen Gedanken weiter voranzutreiben.[42]

Deutschland Straelen

Seit 1992 pflegt die Stadt Bützow eine enge freundschaftliche Beziehung zu der Stadt Straelen in Nordrhein-Westfalen[43]

Eingestellte Städtepartnerschaften

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Deutschland Büchen

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen zahlreiche Menschen Bützow und zogen in den amerikanischen Sektor, wo sie u. a. in der Stadt Büchen eine neue Heimat fanden. Um ihr Heimweh auszudrücken, wurden in Büchen Straßen in Ellernbruch und Bützower Ring benannt. Im Jahr 1962 unterzeichneten Gemeindevertreter auf Antrag des Direktors der Kreisvolkshochschule eine Patenschaft zwischen Büchen und Bützow, die jedoch seit den 1980er Jahren ruht.[44]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Sehenswürdigkeiten

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  • Bahnhof, 1879, Neorenaissance-Bau.
  • Krummes Haus
    • Heimatmuseum
    • Dokumentationsstätte zum Politischen Missbrauch des Strafvollzuges in Bützow.
  • Hospital zum Heiligen Geist, 1878 bis 1879, historistischer Backsteinbau.
  • Miniaturstadt, (Bützow im Miniaturformat), Gewerbegebiet Tarnower Chaussee, Nebelring.
  • Rathaus, 1848 bis 1850, neugotischer Putzbau
    • davor Gänsebrunnen (1981) von Walther Preik.
  • Reformierte Kirche, 1765 bis 1771, einziges im konsequent reformierten Stil erbaute Kirchengebäude im Nordosten Deutschlands.
    • Winzer-Orgel, 1862, einzige noch erhaltene Orgel dieses Typs mit den Originalprospektpfeifen aus der Werkstatt Winzers.
    • Barock-Kanzel, 1771, Mahagoni-Holz.
  • Schloss, ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, Umbau zum Renaissanceschloss Mitte des 16. Jahrhunderts, heutige Form durch die Restaurierung von 1910/11.
  • Stiftskirche, Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, Backsteingotik des 13. Jahrhunderts mit:
  • Sühnestein Bützow, Waldung „Darnow“ im Ortsteil Wolken.
  • Sühnestein Selow, Gemeinde Selow im Amt Bützow-Land.
  • Zeppelin–Denkmal, 1910, erstes Zeppelin-Denkmal Deutschlands, das dem Grafen Ferdinand von Zeppelin gewidmet wurde.

Ehemalige Gedenkorte

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Kunst und Kultur

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  • Krummes Haus, Heimatmuseum, Stadtbibliothek am Schlossplatz 2
  • Kunsthaus Bützow, Ausstellungszentrum für Gemälde u. a. Werke von namhaften Künstlern in der Lange Straße 20.
  • Kultursalon Bützow, Ausstellung, Lesungen und Veranstaltungen am Pferdemarkt 8
  • Spielstätten der Festspiele MV, Stiftskirche Bützow, Klosterkirche Rühn und Kurzen Trechow (Marstall der Burg).
  • Galerie Alte Molkerei, Warnowstraße 12, 18246 Baumgarten

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen

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Zuchthaus Dreibergen,
Gemälde von 1845 (Friedrich Lisch),
heute Justizvollzugsanstalt Bützow
Bahnhof Bützow

Bützow liegt an den Landesstraßen L 11 KröpelinLohmen, L 14 nach Neukloster und L 143 nach Schwaan.

Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Güstrow an der A 19 (BerlinRostock) in etwa 28 km Entfernung und Kröpelin an der A 20 (Lübeck–Rostock), etwa 17 km entfernt.

Der Bahnhof Bützow liegt an den Bahnstrecken Bad Kleinen–Rostock und Bützow–Szczecin. Er wird von den Regionalexpresslinien RE 1 (HamburgRostock) und RE 4 (LübeckSzczecin) bedient.

Zum Flughafen Rostock-Laage sind es 26 km (über Güstrow und die B 103).

Der Radweg Berlin-Kopenhagen verläuft durch Bützow und verbindet die Stadt mit Waren, Güstrow und Rostock.[49]

  • Grundschule und Freizeithaus, ehem. Amtsgericht und Weiberhaus zu Bützow, Schlossplatz 3
  • Förderschule Bützow, Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Dr.-Winkler-Straße 2.
  • Regionale Schule Käthe-Kollwitz, entstanden 2008 aus den ehemaligen Haupt- und Realschulen Käthe-Kollwitz und Kopernikus, Dr.-Winkler-Straße 1.
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium in Bützow, Besuch bis zur 12. Klasse mit dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife, Dr.-Winkler-Straße 1.
  • Freie Schule Bützow, Pfaffenstraße 8
  • Schule am Wasserturm, Schule zur individuellen Lebensbewältigung, Karl-Marx-Straße 30
  • Kreisvolkshochschule Güstrow, Außenstelle Bützow, Ellernbruch 8–10
  • Kreismusikschule Güstrow, Arbeitsstelle Bützow, Ellernbruch 8–10
  • Zwei Kindertagesstätten, Kinderkrippen, Kindergärten und Horte
  • Jugendclub und Jugendtreffpunkt, Gartenstraße 27 A
  • Freizeittreff, Schlossplatz 3

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Johanna Klemm (1856–1924)
Sir Julius Jeppe (1859–1929)
Bruno Langer (1893–1914)

Personen, die in Bützow gewirkt haben

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Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg (1678–1749)
Aaron Isaak (1730–1816)
Adolph Prahst (1829–1919)
Commons: Bützow – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikivoyage: Bützow – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Regionales Raumentwicklungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock 2011 - Zentralorte und perspektivische Entwicklung, Planungsregion MMR, abgerufen am 12. Juli 2015
  3. a b c d Hauptsatzung der Stadt (PDF; 0,1 MB), abgerufen am 26. Oktober 2023.
  4. Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumsgeschichte (Hrsg.): Mecklenburgisches Urkundenbuch: 786 - 1250. Band 1. Hofbuchdruckerei von Dr. F. W. Bärensprung, Schwerin 1863, S. 96 (google.de).
  5. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Ortsnamen slawischer Herkunft im westlichen Mecklenburg. In: Mecklenburg Magazin Nr.26. Schwerin 1992, S. 6.
  6. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
  7. Christine Wieczorek: Die Bischofsburg in Bützow - Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem "Krummen Haus. In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns. Band 39. Schwerin 2005, S. 219–220.
  8. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau. IV. Band. Schwerin 1901, S. 41 ff. (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 31. August 2015]).
  9. Oscar Gehrig: Vicke Schorler - "Warhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberumten alten See- und Hensestadt Rostock, Heubtstadt im Lande zu Mecklenburg 1578 - 1586". Carl Hinstorff Verlag, Rostock 1939.
  10. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon S. 2457. Hinstorff Verlag, Rostock 2011.
  11. "Bistum Schwerin" bei Lexikon des Mittelalters.
  12. Friedrich Wigger: Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses von Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 50. Schwerin 1885 (hs-wismar.de).
  13. Franz Schildt: Das Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit. In: Mecklenburgisches Jahrbuch, S. 150–151. Schwerin 1884.
  14. Wilhelm Stieda: Studien zur Geschichte des Buchdrucks in Mecklenburg. In: Archiv für Geschichte des Buchhandels. Band 17. Leipzig 1894, S. 17.
  15. Stadt Bützow: Bauakte der Kirchenstraße 2. In: Historische Bauarchiv der Stadt Bützow.
  16. Eckhardt G. Franz: Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon. Darmstadt 2012, S. 119.
  17. Rudolf Koch: Die Reformierten in Mecklenburg. In: Festschrift zum Jubiläum des 200 jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Bützow. Ed. Herberger, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, Schwerin 1899.
  18. Friedrich Franz IV.: Reformierte Kirche. In: Mecklenburg-Schwerinsches Staatshandbuch. 7. Februar 1916.
  19. Der Bützower Gänsekrieg auf YouTube
  20. Grosherzoglich Meklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1852, Schwerin in Mecklenburg: Hofbuchdruckerei, 1851, S. 282.
  21. Bernd Kasten: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Schwerin 2008, S. 27, ISBN 978-3-940207-16-6
  22. Andreas Wagner: FORSCHEN,GEDENKEN UND LERNEN. Schwerin 2008 (fes.de [PDF]).
  23. Pädagogisches Kreiskabinett des Kreises Bützow: Der Kreis Bützow-Arbeitsmaterial zum Heimatkundeunterricht. Bützow 1985.
  24. Wolfgang Schmidtbauer: Als die neue Zeit begann-Die Befreiung des Kreises Bützow. 1975.
  25. a b c Andreas Wagner: Politische Strafjustiz 1945–1989 / Der Gefängnisstandort Bützow als Gedenk- und Lernort. Friedrich-Ebert-Stiftung, Schwerin 2008.
  26. A. Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 241–243
  27. Benno Prieß: Erschossen im Morgengrauen. Eigenverlag, Calw 2002. Mitherausgeber: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, ISBN 3-926802-36-7, S. 191–202
  28. Markus Göllnitz: Von der herzoglichen Papiermühle über die Papierfabrik bis zu einer Seniorenwohnanlage in Bützow. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Bützower Landkurier-Amtsblatt Nr. 06/24. 2024, S. 27–28 (buetzow.de [PDF]).
  29. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  30. Bützow ein einziges Trümmerfeld. In: Schweriner Volkszeitung. 5. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015.
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