BMW R 61

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Eine BMW R 61 Baujahr 1938
BMW R 61 mit Seitenwagen

Die BMW R 61 ist ein von 1938 bis 1941 von BMW hergestelltes Motorrad mit Zweizylinder-Boxer-Viertaktmotor und Kardanantrieb. Sie war als Tourenmodell mit seitengesteuertem Motor das Schwestermodell der R 66, die als Sportmodell ausgelegt war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Automobilausstellung in Berlin präsentierte BMW am 18. Februar 1938 mit den Modellen R 51, R 61, R 66 und R 71 eine neue Baureihe von großvolumigen Motorrädern mit Hinterradfederung.[1] Die nahezu baugleiche R 61 löste 1938 die nur im Jahr 1937 gebaute R 6 ab, nun mit der neu entwickelten Geradweg-Hinterradfederung.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BMW hatte in einem Fahrwerk vier Motorvarianten – R 51, R 61, R 66 und R 71 – verwirklicht und damit von 500 bis 750 cm³ vier Motorräder in verschiedenen Klassen geschaffen.[2]

„Die Ähnlichkeit der Motoren, wie die Verwendung des gleichen, allradgefederten Fahrgestells für alle vier Maschinen drängte zu deren Zusammenfassung in nur einem Handbuch, womit zugleich eine interessante Übersicht über das gesamte BMW-Programm in der großen Klasse gegeben wird.“

Handbuch für die BMW-Krafträder R 51, R 66, R 61 und R 71[2]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Motor M 261/1 war wie bei den Vorgängermodellen ein längs eingebauter Zweizylinder-Boxer-Viertaktmotor mit stehenden Ventilen.

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die R 61 hatte ein fußgeschaltetes Vierganggetriebe. Der gesamte Antriebsstrang war gegen Verschmutzungen und Feuchtigkeit gekapselt und bis auf den selten erforderlichen Ölwechsel wartungsfrei, im Gegensatz zu den damals fast immer ungekapselten Kettenantrieben.

Hinterradantrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hinterrad wurde über einen Kardanantrieb mit folgenden Elementen im Kraftfluß angetrieben:[3]

  • Hardyscheibe an der Ausgangswelle des Getriebes zum Winkelausgleich zwischen Ausgangswelle und der folgenden Gelenkwelle
  • ungekapselte Gelenkwelle mit Kreuzgelenkgabel abtriebsseitig – der sichtbare Teil des Kardantriebs
  • nadelgelagertes, gekapseltes Kreuzgelenk zum Winkelausgleich zwischen Gelenkwelle und folgendem Radantrieb
  • verschiebbare Kreuzgelenkgabel zum Längenausgleich auf der Eingangswelle des Kegelrad-Achsgetriebes
  • Eingangswelle mit Ritzel zum Antrieb des Tellerrades im Antriebgehäuse – Kraftumlenkung um 90°
  • nadelgelagerter Mitnehmerflansch im Antriebsgehäuse mit Steckverzahnung zum Antrieb des Hinterrades

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten der R 61[2]
Bohrung 70 mm
Hub 78 mm
Hubraum 600 cm³
Verdichtungsverhältnis 6,0 : 1
Leistung 18 PS (13 kW) bei 4800 min−1
Höchstgeschwindigkeit 110 – 115 km/h
Leergewicht 184 kg
Tankinhalt 14 Liter

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Udo Stünkel: BMW-Motorräder Typenkunde : Alle Serienmodelle ab 1923. Delius Klasing, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2451-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BMW R 61 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • BMW R 61. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 15. Juli 2022 (Dossier des BMW Group Archivs).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BMW stellt die Modellreihe R 51 / R 61 / R 66 / R 71 vor. In: BMW Geschichte. BMW AG, 18. Februar 1938, abgerufen am 15. Juli 2022 (Dokument im BMW Group Archiv).
  2. a b c Handbuch für die BMW-Krafträder R 51, R 66, R 61 und R 71. In: BMW Geschichte. BMW AG, April 1938, abgerufen am 15. Juli 2022 (Handbuch mit Bildern, 48 Seiten).
  3. Ersatzteilliste für die Krafträder BMW R 51, R 66, R 61 und R 71. In: BMW Geschichte. BMW AG, April 1938, abgerufen am 15. Juli 2022 (Ersatzteilliste mit Bildern, 87 Seiten).