Badaguichiri

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Landgemeinde Badaguichiri
Landgemeinde Badaguichiri (Niger)
Landgemeinde Badaguichiri (Niger)
Landgemeinde Badaguichiri
Koordinaten 14° 31′ N, 5° 22′ OKoordinaten: 14° 31′ N, 5° 22′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Tahoua
Departement Illéla
Einwohner 115.491 (2012)

Badaguichiri (auch: Badéguichéri) ist eine Landgemeinde im Departement Illéla in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badaguichiri liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Illéla, Bambeye und Kalfou im Nordwesten, Tamaské im Nordosten, Allakaye im Osten, Doguérawa im Südosten sowie Malbaza und Tajaé im Südwesten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 45 Dörfer und 37 Weiler.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Badaguichiri.[2] Es liegt auf einer Höhe von 357 m.[3] Weitere größere Dörfer sind Dindi, Kaoura Abdou, Toubout und Yama.[1]

Die Gemeinde Badaguichiri gehört zur unwegsamen Gebirgslandschaft Ader Doutchi, die hier von mehreren Tälern wie dem Badaguichiri-Tal (vallée de Badaguichiri) und dem Lassa-Tal (vallée de Lassa) durchschnitten ist.[4] Der Norden der Gemeinde einschließlich des Hauptorts gehört überwiegend zum Badaguichiri-Tal, das sich auch über Teile der Gemeinden Allakaye, Garhanga, Illéla und Tamaské erstreckt und ein Einzugsgebiet von 142.879,02 Hektar aufweist. Seine höchstgelegenen Nebentäler sind die Hochtäler von Allakaye, Goarome und Grado Sud.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde Badaguichiri ging als Verwaltungseinheit 2002 aus dem östlichen Teil des Kantons Illéla/Tajaé hervor.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 115.491 Einwohner, die in 18.479 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 88.976 in 13.916 Haushalten.[6]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 11.842 Einwohner in 1877 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 7573 in 1184 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 4873 in 850 Haushalten.[7]

Die Bevölkerungsmehrheit stellen Hausa, daneben gibt es Minderheiten von Fulbe und Tuareg.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 25 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 22 PNDS-Tarayya, 2 MPN-Kiishin Kassa und 1 MODEN-FA Lumana Africa.[8]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 31 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Große Moschee von Yama ist eine architektonisch bedeutende Freitagsmoschee im Gemeindegebiet von Badaguichiri. Die Moschee wurde ab 1962 nach Plänen des Architekten Falké Barmou erbaut. Der Baumeister der Moschee war Elhadj Habou, mit dem der Architekt auch bei anderen Projekten zusammenarbeitete. Falké Barmou leitete auch eine von 1975 bis 1982 erfolgte Umgestaltung und Erweiterung um vier Minarette. Im Jahr 1986 wurde die Moschee mit dem Aga-Khan-Preis für Architektur ausgezeichnet. Sie zeichnet sich durch eine stilbildende Verbindung von traditioneller Hausa-Architektur mit experimentellen Elementen aus. Im Jahr 2006 schlug das nigrische Kulturministerium der UNESCO die Aufnahme von Moscheen im Gebiet der Region Tahoua in die Liste des Weltkulturerbes vor und hob dabei vor allem die kulturelle Bedeutung der Großen Moschee von Yama hervor.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Badaguichiri gibt es einen großen Viehmarkt und sieben weitere Wochenmärkte. Die wirtschaftlichen Eckpfeiler der Landgemeinde sind die Viehzucht und vor allem der Anbau von Hirse, Sorghum und Augenbohnen.[4] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[10] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort liegt auf 235 m Höhe und wurde 1966 in Betrieb genommen.[11]

Das Gesundheits- und Schulwesen ist unzureichend ausgebaut.[4] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Kaoura Abdou, Roukouzoum und Yama vorhanden. Das Gesundheitszentrum im Hauptort verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[12] Der CEG Badaguichiri und der CEG Kaoura Abdou sind allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[13] Beim Centre de Formation aux Métiers de Badaguichiri (CFM Badaguichiri) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[14]

Badaguichiri liegt an der asphaltierten Nationalstraße 29, die den Ort mit der Regionalhauptstadt Tahoua im Norden verbindet und im Süden in Tsernaoua auf die Nationalstraße 1 trifft.[4]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ramatoulaye Abdoulaye Ali: Contribution des groupements Mata Masu Dubara à la résilience climatique dans la commune de Badaguichiri (Tahoua). Mémoire. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2014.
  • Bernard Bonnet, Mahamane Goni Boulama, Yacouba Hambally, Issoufou Wata Sama, Moustapha Mahaman Adamou: Projet d’aménagement et de gestion du bassin versant de Badaguichiri. Etude de faisabilité. Rapport principal. Version définitive. Iram, Paris 2008 (duddal.org [PDF]).
  • Souley Abdou Hassane: Fonctionnement des marchés et commercialisation de bétail dans la région de Tahoua, cas des marchés de Tchintabaraden, Tahoua commune 2, Badaguichiri, Birni Nkonni et Tounfafi. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.
  • Kader Saidou Saddi: Etat des ouvrages de mobilisation des eaux de surface dans les vallées des communes de Badaguichiri, Kalfou, Bambey et arrondissement de Tahoua 1 et 2. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2017.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 342–344, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Julien Rechenmann: Catalogue des stations gravimétriques réoccupables en Afrique Occidentale. Mesures effectuées de 1953 à 1965. ORSTOM, Bondy 1966, S. 100 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2022]).
  4. a b c d e Dubois Touraoua: Commune rurale de Badaguichiri. Un centre commercial de renom. In: Le Sahel. Nr. 8155, 7. Juli 2011, S. 2 (archive.org [PDF; abgerufen am 12. Mai 2022]).
  5. Bernard Bonnet, Mahamane Goni Boulama, Yacouba Hambally, Issoufou Wata Sama, Moustapha Mahaman Adamou: Projet d’aménagement et de gestion du bassin versant de Badaguichiri. Etude de faisabilité. Rapport principal. Version définitive. Iram, Paris 2008, S. 88–89 (duddal.org [PDF; abgerufen am 9. Mai 2022]).
  6. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 304 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  8. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  9. Eintrag zu Les mosquées en terre de la région de Tahoua in der Tentativliste zum UNESCO-Welterbe auf Französisch, abgerufen am 5. März 2012.
  10. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  11. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 6 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  13. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 94, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).