Bahnhof Bad Honnef (Rhein)

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Bad Honnef (Rhein)
Haltepunkt Bad Honnef (Rhein)
Haltepunkt Bad Honnef (Rhein)
Haltepunkt Bad Honnef (Rhein)
Daten
Betriebsstellenart Haltestelle
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KHBD
IBNR 8000713
Preisklasse 5
Eröffnung 1870
bahnhof.de Bad Honnef (Rhein)
Lage
Stadt/Gemeinde Bad Honnef
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 38′ 22″ N, 7° 13′ 10″ OKoordinaten: 50° 38′ 22″ N, 7° 13′ 10″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bad Honnef (Rhein)
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16i18

Der Bahnhof Bad Honnef (Rhein) ist eine Haltestelle an der rechten Rheinstrecke in Bad Honnef, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis in Deutschland.

Er wurde am 11. Juli 1870 im Zuge der Verlängerung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke von Neuwied bis Oberkassel als Bahnhof unter dem Namen Honnef (Rhein)[1] eröffnet. Bei Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks auf der rechten Rheinstrecke wurde der Bahnhof im August 2014 in einen Haltepunkt mit Ausweichanschlussstelle umgewandelt. Er wird von DB Station&Service in der Preisklasse 5 geführt.[2]

Der Bahnhof Bad Honnef wird von der Regional-Express-Linie RE 8 und der Regionalbahn-Linie RB 27 in Richtung Köln und Koblenz bedient.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Haltestelle liegt am westlichen Rand von Bad Honnef zwischen der Lohfelder Straße (Kreisstraße 28) im Westen sowie der August-Lepper-Straße und der parallelen Bundesstraße 42 im Osten, nahe dem Rhein-Altarm vor der Insel Grafenwerth.

Südlich grenzen Gewerbeflächen an, nördlich das als Anschlussstelle der B 42 dienende Brückenbauwerk Honnefer Kreuz, das die Haltestelle für Fahrgäste erschließt. An und unterhalb der Brücke befindet sich ein Park-and-Ride-Parkplatz.

Die Haltestelle besitzt nur einen durch eine Unterführung mit Treppen vom Empfangsgebäude an der August-Lepper-Straße erreichbaren Mittelbahnsteig. Das Empfangsgebäude ist zweigeschossig, mit eingeschossigem Trakt zur Unterführung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ursprüngliche Empfangsgebäude war wie einige der benachbarten Stationen in klassizistischen Formen gehalten, der Eingang von einer breiten Freitreppe eingefasst. Es gab einen Haus- und einen Außenbahnsteig mit ebenerdiger Gleisquerung.[3] Während ihrer Besuche in Bad Honnef wurde das schwedische Königspaar Oskar und Sophie, so im Jahr 1901, am Bahnhof empfangen.[4] 1901 wurde ein Stellwerksgebäude am Bahnhof errichtet.[5] Gegenüber dem Bahnhof wurde 1902 ein Bahnhofshotel (1959 abgebrochen) erbaut.[6] 1937 entstand der heutige Mittelbahnsteig mitsamt Bahnsteigunterführung und südlichem Anbau an das Empfangsgebäude[7][8], wobei auch eine Verlegung des bergseitigen Gleises erforderlich war.[9][10] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erlitt der Bahnhof erhebliche Beschädigungen durch Artilleriebeschuss.[11] 1952 wurde eine 80 Meter lange Bahnsteigüberdachung errichtet[12][13], 1957 das Stellwerk in ein kleineres Gebäude südlich des Bahnhofs verlegt.[14][15][16]

Im Zusammenhang mit dem Neubau der nahegelegenen Bundesstraße 42 und der zugehörigen Anschlussstelle Honnefer Kreuz wurde 1960 der Bahnhofsvorplatz höher gelegt, sodass die bisherige Freitreppe am Eingang wegfiel und der südliche Anbau der damaligen Bahnsteigsperre auf ein höheres Niveau gebracht werden musste.[17] Im Sommer 1960 wurden am Bahnhof nach Elektrifizierung der Bahnstrecke (1960–62) Leitungsmasten aufgestellt.[18][19] Von Herbst 1963 bis Ende 1965 wurde das Empfangsgebäude nach Plänen des Hochbaudezernats der Bundesbahndirektion Köln umfassend umgebaut und modernisiert, wobei es seinen klassizistischen Stil verlor.[20][21][22][16] Da Honnef bereits 1960 den amtlichen Beinamen Bad erhalten hatte, wurde der Bahnhof 1964/65 in Bad Honnef (Rhein) umbenannt.[23]

1999 schloss die Deutsche Bahn den Fahrkartenschalter, dessen Betrieb zunächst von einer Agentur weitergeführt und später komplett aufgegeben wurde.[24][25] Um 2000 frequentierten täglich 1500 Fahrgäste den Bahnhof.[26] Seit einigen Jahren dient das Bahnhofsgebäude, das nicht mehr über eine Bahnhofsgaststätte verfügt, als Zentrale eines Personenbeförderungsunternehmens. 2011 verkaufte die Deutsche Bahn es an das Unternehmen.[27] Der Bahnhofsvorplatz wurde 2011/12 in zwei Bauabschnitten unter Beseitigung des bisherigen Kopfsteinpflasters ausgebaut und dabei mit einer barrierefreien Bushaltestelle ausgestattet.[28][29]

Anfang der 2010er-Jahre wurden Anstrengungen unternommen, den Bahnhof aufzuwerten und ein Kiosk mit Fahrkartenverkauf für den Regionalverkehr und Postannahmestelle eröffnet.[30] 2023 wurde die Vorplanung für die Verlegung des Bahnhofsstandorts um etwa 500 Meter in Richtung Norden an die Endhaltestelle der Stadtbahn (Siebengebirgsbahn) abgeschlossen.[31][32] Dort sollen zwei Außenbahnsteige entstehen, die über eine Brücke verbunden werden. Die Umsetzung ist für das Jahr 2026 vorgesehen, wenn im Rahmen einer Generalsanierung die Strecke für fünf Monate gesperrt werden soll.[33]

Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fahrplan 2022/2023 wird der Bahnhof von den Linien RE 8 und RB 27 bedient:

Linie Verlauf Takt
RE 8 Rhein-Erft-Express:
(Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Rheydt-Odenkirchen – Hochneukirch – Jüchen – Grevenbroich –)* Rommerskirchen – Stommeln – Pulheim – Köln-Ehrenfeld – Köln Hbf – Köln Messe/Deutz – Porz (Rhein) – Troisdorf – Friedrich-Wilhelms-Hütte – Menden (Rheinl) – Bonn-Beuel – Bonn-Oberkassel – Niederdollendorf – Königswinter – Rhöndorf – Bad Honnef (Rhein) – Unkel – Linz (Rhein) – Bad Hönningen – Rheinbrohl – Neuwied – Urmitz Rheinbrücke – Koblenz-Lützel – Koblenz Stadtmitte – Koblenz Hbf
* nur werktags
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RB 27 Rhein-Erft-Bahn:
Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Rheydt-Odenkirchen – Hochneukirch – Jüchen – Grevenbroich – Rommerskirchen – Stommeln – Pulheim – Köln-Ehrenfeld – Köln Hbf – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Friedrich-Wilhelms-Hütte – Menden (Rheinl) – Bonn-Beuel – Bonn-Oberkassel – Niederdollendorf – Königswinter – Rhöndorf – Bad Honnef (Rhein) – Unkel – Erpel (Rhein) – Linz (Rhein) – Leubsdorf (Rhein) – Bad Hönningen – Rheinbrohl – Leutesdorf (Rhein) – Neuwied – Engers – Vallendar – Koblenz-Ehrenbreitstein – Koblenz Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Bad Honnef – Sammlung von Bildern

Deutsche Bahn AG:

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsbahnzentralamt: Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 der Deutschen Reichsbahn, der Böhmisch-Mährischen Bahnen, der Privatbahnen sowie der Kleinbahnen mit Güterverkehr und der Ostbahn, Berlin 1944, S. 342
  2. Stationspreisliste 2024. (PDF; 457,6 KB) DB InfraGO AG, 20. Oktober 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023.
  3. Umgestaltung des Honnefer Reichsbahnhofs?, Honnefer Volkszeitung, 16. Oktober 1936
  4. Karl Günter Werber: Archivbilder Bad Honnef. Sutton Verlag, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-718-6, S. 12.
  5. Honnefer Volkszeitung, 18. Februar 1901, S. 1
  6. Ein altes Hotel sinkt zu Boden, Honnefer Volkszeitung, 27. Mai 1959
  7. Die Umbauarbeiten am Honnefer Bahnhof, General-Anzeiger, 28. September 1937
  8. Honnefs schönerer Bahnhof, General-Anzeiger, 15. Oktober 1937
  9. Der Honnefer Reichsbahnhof im neuen Stadium, Honnefer Volkszeitung, 13. Oktober 1937
  10. Honnefer Volkszeitung, 19. November 1937, S. 5
  11. Bahnhofsvorsteher Alexius tritt in den Ruhestand, Honnefer Volkszeitung, 28. Juni 1952
  12. Endlich Bahnsteigdach, Honnefer Volkszeitung, 19. September 1952
  13. Bahnsteigüberdachung fertig, Honnefer Volkszeitung, 24. November 1952
  14. Züge werden „per Drucktaste“ dirigiert, Honnefer Volkszeitung, 16. Februar 1957
  15. Drucktasten dirigieren Eisenbahnzüge, Honnefer Volkszeitung, 9. Oktober 1957
  16. a b Karl Günter Werber: Archivbilder Bad Honnef. Sutton Verlag, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-718-6, S. 82, 99.
  17. Aussichtsreiche Verhandlungen über Bahnhofsneubau, Honnefer Volkszeitung, 3. August 1960
  18. Erster Spatenstich zur Elektrifizierung der rechtsrheinischen Bahnstrecke, Honnefer Volkszeitung, 27. April 1960, S. 3
  19. Honnefer Volkszeitung, 1. Juli 1960, S. 3
  20. Bahnhof wird endlich umgebaut, Honnefer Volkszeitung, 2. Dezember 1963
  21. Bahnhofsneugestaltung kostet 440000 Mark, Honnefer Volkszeitung, 14. Januar 1964
  22. „Neuer“ Bahnhof für 700000 Mark, Honnefer Volkszeitung, 6. November 1965
  23. Richtkranz über Bahnhofs-Umbau, Honnefer Volkszeitung, 22. Februar 1964
  24. Harald Flux: Die Fahrkartenausgabe Bad Honnef (Rhein). In: Köln-Bonner Verkehrsmagazin, ISSN 2364-0812, Nr. 2/2021 (Heft 63), S. 74/75.
  25. Besserer Service durch Privatisierung, General-Anzeiger, 11. September 1999, S. 6
  26. Arbeiter möbeln den Bahnhof Bad Honnef auf, General-Anzeiger, 25. April 2001
  27. Langfristig Abriss des Bahnhofs geplant, Kölnische Rundschau, 15. September 2011
  28. Bahnhofsvorplatz in Bad Honnef wird umgebaut, General-Anzeiger, 12. März 2011
  29. Bahnhofsvorplatz soll nächste Woche fertig sein, General-Anzeiger, 14. August 2012
  30. Stillstand am Bad Honnefer Bahnhof - Stadt und Bahn AG uneins, General-Anzeiger, 9. Januar 2013
  31. Alter Bahnhof Mitte weicht neuer Haltestelle nahe der Linie 66, Bonner Rundschau, 29. August 2016
  32. https://gremien.go-rheinland.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRpFCswFqJ5-ZTHt6o9PAmz4j2QlPYOFVJmlS-o1nb__/Mitteilungsvorlagen_NVR_-HA-_ZV-_VA-_go.Rheinland-14-2023.pdf
  33. Claudia Sülzen: DB plant ab 2026: Der Bahnhof von Bad Honnef soll verlegt werden. In: General-Anzeiger. 23. November 2023, abgerufen am 30. November 2023.