Bahnhof Lübben (Spreewald)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lübben (Spreewald)
Lubin (Błota)
Daten
Lage im Netz Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung BLB
IBNR 8010217
Preisklasse 4
Eröffnung 13. September 1866[1]
Lage
Stadt/Gemeinde Lübben (Spreewald)
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 56′ 23″ N, 13° 52′ 39″ OKoordinaten: 51° 56′ 23″ N, 13° 52′ 39″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Lübben (Spreewald)
Lubin (Błota)
Bahnhöfe in Brandenburg
i16i16i18

Der Bahnhof Lübben (Spreewald), niedersorbisch Dwórnišćo Lubin (Błota), ist der wichtigste Bahnhof der brandenburgischen Kreisstadt Lübben (Spreewald) im Landkreis Dahme-Spreewald. Der 1999 modernisierte Lübbener Bahnhof wurde 2004 von der Allianz pro Schiene als kundenfreundlichster Kleinstadtbahnhof des Jahres ausgezeichnet.[2]

Der Bahnhof entstand zusammen mit der Bahnstrecke Berlin–Görlitz. Deren Abschnitt Berlin–Cottbus, an dem Lübben lag, wurde 1866 eröffnet. 1898 erreichte die private Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft von Falkenberg Lübben, die Strecke hatte einen eigenen Haltepunkt westlich des Bahnhofs. Seit der Einstellung des Personenverkehrs 1995 gibt es hier nur noch sporadisch Verkehr. Zwischen 1898 und 1967 hatte die meterspurige Spreewaldbahn einen Endpunkt nördlich des Empfangsgebäudes.

Der Bahnhof Lübben (Spreewald) hieß zur Unterscheidung zu den Bahnhöfen der Spreewaldbahn und der Niederlausitzer Eisenbahn zeitweise Staatsbahnhof Lübben. Im Jahr 1930 wurde er in Lübben Reichsbahnhof umbenannt, in der DDR hieß der Bahnhof Lübben Hauptbahnhof. Erst nach der Wiedervereinigung erfolgte die erneute Umbenennung in Bahnhof Lübben (Spreewald).

Im Jahr 1999 wurde der Lübbener Bahnhof modernisiert, 2004 wurde er von der Allianz pro Schiene als kundenfreundlichster Kleinstadtbahnhof des Jahres ausgezeichnet.[2]

2022 wurde ein weiterer Umbau zu großen Teilen fertiggestellt. Dabei entstanden neue Sitzgelegenheiten, ein neues Toilettenhaus sowie ein neuer Bahnhofsvorplatz. Zudem wurde ein neuer Pendlerparkplatz mit 105 Stellplätzen eingeweiht, der aufgrund einer fehlenden Verbindung zum Bahnhof aber noch keinen Nutzen hat. Eine Unterführung zwischen Parkplatz und Bahnhof soll voraussichtlich ab 2025 gebaut und 2026 fertiggestellt werden. Die Baukosten für die bereits fertiggestellte Maßnahme beliefen sich auf 2,4 Millionen Euro.[3][4]

Der Bahnhof verfügt seit 1999 über drei Bahnsteigkanten mit einer Höhe von jeweils 76 Zentimeter. Die Bahnsteige an den Gleisen 1 und 2 sind jeweils 300 Meter lang, die Bahnsteigkante an Gleis 3 misst 140 Meter.[5] Eine Unterführung, die auch mit Aufzügen ausgestattet ist, verbindet den Hausbahnsteig (Gleis 1) mit dem Mittelbahnsteig, an dem die Gleise 2 und 3 liegen.

Das Empfangsgebäude im Nordosten der Gleisanlagen ist erhalten und modernisiert. Von den ehemaligen Güterverkehrsanlagen ist auf der südwestlichen Seite des Bahnhofs noch ein großer Güterschuppen erhalten. Südlich des Güterschuppens befand sich seit 1898 bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Juni 1995 der Haltepunkt Lübben Nord der Niederlausitzer Eisenbahn. Diese führte im weiteren Verlauf Richtung Norden mit einem großen Schwenk über die Hauptstrecke hinweg. Südlich des Haltepunkts gab es eine Gleisverbindung zwischen beiden Bahnen, in Lübben endende oder beginnende Züge aus und in Richtung Luckau fuhren auch in den Staatsbahnhof ein. Nördlich des Empfangsgebäudes befand sich seit 1898 der Endbahnhof der Spreewaldbahn. Neben einem Bahnsteig gab es dort auch drei Rollbock- bzw. Rollwagengruben zum Aufschemeln normalspuriger Wagen. Die Bahn wurde 1967 stillgelegt und die Anlagen anschließend abgebaut.

Verkehrsanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wird mit einem Zugpaar pro Tag durch die IC-Linie 56 der DB Fernverkehr sowie durch zwei stündliche Regional-Express-Linien der DB Regio Nordost bedient, welche durch die Aufgabenträger des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg bestellt werden.

Linie Linienverlauf Takt (min) EVU
IC 56 (Norddeich –) EmdenBremenHannoverMagdeburgBerlin HauptbahnhofKönigs WusterhausenLübben (Spreewald)Cottbus 1 Zugpaar DB Fernverkehr
RE 2 Nauen – Berlin-Spandau – Berlin Hauptbahnhof – Königs Wusterhausen – Lübben (Spreewald) – Vetschau – Cottbus 60 DB Regio Nordost
RE 7 DessauBad BelzigBerlin-Wannsee – Berlin Hauptbahnhof – Königs Wusterhausen – Lübben (Spreewald) – Calau – Senftenberg 60 DB Regio Nordost
Stand: 11. Dezember 2022

Auf dem Bahnhofsvorplatz halten Busse der Regionalen Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald, an denen unter anderem der PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg auf folgenden Verbindungen verkehrt:

Weitere Bahnhöfe in Lübben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lübbener Bahnhöfe um 1900

Die schmalspurige Spreewaldbahn bediente den Ostbahnhof, etwa 4,8 Kilometer vom Bahnhof entfernt an der Fernverkehrsstraße nach Frankfurt (Oder) (heutige Bundesstraße 87), und den Anschlussbahnhof in der Nähe des Hauptbahnhofes, wo der Übergang zur normalspurigen Berlin-Görlitzer Eisenbahn möglich war. Die Niederlausitzer Eisenbahn benutzte den Nord- und den Südbahnhof,[6] die westlich bzw. etwa 1200 Meter südlich des Hauptbahnhofs lagen. Damit verfügte Lübben zu Beginn des 20. Jahrhunderts über fünf Bahnhöfe. Die Spreewaldbahn wurde stillgelegt, deren Gebäude sind teilweise erhalten.[7] Die Haltepunkte Hartmannsdorf (Niederlausitz) und Lübben-Neuendorf gehören seit der Eingemeindung der Dörfer zu Lübben. Sie wurden, wie der Haltepunkt Lübben Hp (der frühere Nordbahnhof) und der Bahnhof Lübben Süd (der frühere Südbahnhof), bis 2008 saisonal von der Niederlausitzer Eisenbahn angefahren. Außerdem gehört seit der Eingemeindung von Lubolz der Haltepunkt Lubolz zu Lübben. An ihm halten die Regionalzüge der Linie RB24.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. private Homepage zur Strecke Berlin–Görlitz; abgerufen am 17. Februar 2016.
  2. a b Hannover und Lübben sind die Bahnhöfe des Jahres 2004. (Memento vom 3. Mai 2010 im Internet Archive) Pressemitteilung vom 13. September 2004, auf der Internetseite der Allianz pro Schiene; abgerufen am 26. Januar 2010.
  3. Ein Pendlerparkplatz ohne Pendler. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 10. Februar 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  4. Katrin Kunipatz: Bahnhof in Lübben: Millionen-Projekt fertig – was Pendler und Einheimische über den Umbau sagen. Lausitzer Rundschau, 17. Oktober 2022, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  5. Lübben (Spreewald). DB Station&Service, abgerufen am 24. April 2019.
  6. Rolf Ebert: Zur Geschichte der Stadt Lübben (Spreewald). Chronologischer Abriss. Heimat-Verlag, Lübben 2003, ISBN 3-929600-27-7, S. 249.
  7. Lübben Anschlussbahnhof und Lübben Ostbahnhof auf der Internetseite die-spreewaldbahn.de