Bahnstrecke Babanusa–Wau

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Babanusa Junction–Wau
Streckenlänge:445,5 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Maximale Neigung: 25 
von Khartum
0 Kreuzung Babanusa
nach Nyala
18,5 Al-Bashma Halt
34,6 Al-Muglad
nach Abu Dschabra Öl-Terminal
56,9 Al Wadi
63,2 Abu Agbar
79,1 Hidlim Halt
97,4 Al-Fuda
116,2 Hereika
132,7 Al-Mairum
151,3 Attijat Halt
170,9 Bahr al-Arab
185,3 Gok Halt
195,5 Staatsgrenze Sudan/Südsudan
203,0 Malwal
221,4 Makair Halt
240,2 Mabjor
261,5 Aryat
273,1 Wed Well
293,6 Wudom Halt
309,2 Aweil
328,7 Fangab
346,4 Fango Halt
351,5 Malek
364,5 Mondet
377,8 Gana Halt
395,0 Kangi
412,1 Getti Halt
425,6 Atiedo
434,8 Wat Riet
445,5 Wau

Die Bahnstrecke Babanusa–Wau ist eine kapspurige Eisenbahnverbindung zwischen Sudan und Südsudan. Die Strecke zweigt in Babanusa von der Hauptstrecke Bahnstrecke Khartum–Nyala ab und führt nach Wau. Mit der Sezession des Südsudan zum 9. Juli 2011 fiel der südliche Teil der Strecke, 248 km, an den neuen Staat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 445 km lange Strecke wurde von der Sudanesischen Eisenbahn zwischen 1958 und 1962 erbaut.[1] Sie wurde in einer Zeit errichtet, als die Eisenbahn im landgebundenen Fernverkehr des Sudan nahezu noch ein Monopol innehatte. Der erste Abschnitt bis Al Muglad ging am 30. April 1959 in Betrieb. Im Februar 1962 war die Strecke durchgängig bis Wau für Güterzüge befahrbar. Der Personenverkehr wurde am 17. März 1962 aufgenommen.[2] Die Fahrzeit von Khartum bis Wau betrug etwa sechs Tage. Der Betrieb musste im Sommer wegen Überflutung hin und wieder eingestellt werden.

Der Personenverkehr wurde aufgrund des Sezessionskriegs des Südsudan bereits 1986 wieder eingestellt.[3] Der verbleibende Zugverkehr der folgenden Jahre diente ausschließlich dem Transport von Rüstungsgütern in die von der Armee des Sudan gehaltene Stadt Wau. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde die Bahnverbindung zerstört.

Eine Untersuchung 2004 ergab, dass insgesamt 140 Kilometer Schienen und zwei Brücken fehlen. Eine Wiederherstellung schien zunächst nicht möglich. Mit Hilfe von UN-Mitteln wurde die Strecke jedoch wieder aufgebaut.[4] Minenräumorganisationen begannen nach dem Ende des Bürgerkriegs die Trasse von Minen und Blindgängern zu räumen. Dabei legten sie mit Räumfahrzeugen zunächst einen 8 bis 25 Meter breiten Korridor an.[5] Auf der wiederhergestellten Bahnstrecke im Südsudan erreichte im September 2009 ein von Babanusa kommender Zug Aweil. Im März 2010 war die gesamte Strecke wieder durchgängig befahrbar.[6] Der erste in Wau ankommende Güterzug wurde vom sudanesischen Staatschef Omar al-Baschir und dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit empfangen.[7]

Die Strecke wird seit 2013 nicht mehr befahren. Es gibt allerdings Überlegungen, sie wieder zu eröffnen, was besonders für den recht isolierten Südsudan Vorteile brächte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neil Robinson: World Rail Atlas and Historical Summary 7 = North, East and Central Africa.o.O. 2009, S. 67ff u. Tafel 38. ISBN 978-954-92184-3-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sudan Railways Corporation (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 933 kB), Facts and Figures 2007; Robinson, S. 67ff.
  2. Robinson, S. 68f.
  3. Robinson, S. 69.
  4. United Nations Mission in Sudan (Memento vom 16. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 117 kB), 27. Januar 2008
  5. Monthly Activity Report. UNMAO / UNMAS (Memento vom 21. Dezember 2010 im Internet Archive) Listet aktuell entminte Gebiete im Monatsbericht für Februar 2007
  6. Bashir promises more railway construction in South Sudan (Memento des Originals vom 15. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sudantribune.com, in: Sudan Tribune, 11. März 2010.
  7. Sudan. Terror train turns the corner. World News, 22. März 2010
  8. South Sudan, Sudan discuss reopening Babanusa-Wau railway abgerufen am 1. August 2023