Bahnstrecke Budapest–Hegyeshalom

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Budapest-Keleti–Hegyeshalom
Strecke der Bahnstrecke Budapest–Hegyeshalom
Streckennummer:1
Kursbuchstrecke (MÁV):1
Streckenlänge:188 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3
Stromsystem:25 kV, 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
0,0 Budapest-Keleti
nach Salgótarján
Közlekedési Múzeum (geplant)
Budapest-Józsefváros–Salgótarján
von Budapest-Józsefváros
Népliget (geplant)
7,0 Ferencváros
nach Ferencváros Keleti rendező
nach und von Ferencváros Nyugati rendező
Marhavásártér–Ferencváros
nach Subotica
Danubius (geplant)
Budapest-Dunapart–Ferencváros
HÉV-Linie Vorortzug H7  Boráros tér–Csepel
Eisenbahnverbindungsbrücke (477 m; Donau)
Nádorkert (geplant)
Buda elágazás
Verbindungskurve nach Budapest-Déli
Strecke Budapest–Murakeresztúr
von Budapest-Déli
12,7 Budapest-Kelenföld
nach Murakeresztúr
nach Szentlőrinc
Kőérberek
18,3 Budaörs
Anst DEPO
22,3 Budaörs-ISG iparvágány kiágazás (2,5 km)
22,6 Törökbálint

Neutrassierung
 
 
Neutrassierung
Eisenbahnviadukt Biatorbágy (81 m; Füzes-patak)
29,9 Biatorbágy
37,8 Herceghalom
45,4 Bicske alsó
47,4 Bicske
nach Székesfehérvár
Neutrassierung
Szár megálló
54,3 Szár früher Szár alsó
58,7 Szárliget früher Szár

Neutrassierung
≈ 63,2 Szárliget elágazás
Neubaustrecke
0,0 Felsőgalla früher Tatabánya felső (Pv eingestellt)
Schleppbahn
(heute Strecke 1Q Felsőgalla–Tatabánya elág.)
1,6
65,7
Tatabánya elágazás
66,7 Alsógalla früher Tatabánya
70,8 Tatabánya früher Tatabánya alsó
nach Pápa
74,8 Vértesszőlős
78,5 Tóvároskert
81,1 Tata
von Esztergom
89,8 Almásfüzitő
93,2 Almásfüzitő felső
99,2 Szőny
von Székesfehérvár
103,4 Komárom-Rendező
104,2 Komárom
nach Nové Zámky
113,3 Ács
123,4 Nagyszentjános
9,0 Gönyű (Strecke 303 Győrszentiván–Gönyű)
0,0
133,0
Győrszentiván
Győri ipartelepek
138,3 Győrszentiván elágazás
Verbindungskurve nach Győrszabadhegy elág.
139,2 Győr-Gyárváros
von Graz Hbf
140,3 Győr-Rendező
141,4 Győr
nach Sopron
149,3 Abda
154,5 Öttevény
160,7 Lébény-Mosonszentmiklós
169,0 Kimle-Károlyháza
176,6 Mosonmagyaróvár
183,7 Levél
von Porpác
187,8 Hegyeshalom
nach Bratislava-Petržalka
192,7 Staatsgrenze Ungarn–Österreich
nach Wien Hbf

Quellen: [1][2][3][4][5][6][7][8]

Die Bahnstrecke Budapest–Hegyeshalom stellt eine der wichtigsten Bahnstrecken Ungarns und die schnellste Verbindung zwischen Budapest und Westungarn bzw. Österreich dar. Die gesamte Strecke ist zweigleisig und elektrifiziert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt zwischen Kelenföld und Budaörs 120 km/h, zwischen Budaörs und Tata 140 km/h und seit 2008 sind zwischen Tata und Hegyeshalom 160 km/h erlaubt. Als Teil des TEN-Korridors IV zwischen Dresden und Arad ist diese Strecke sowohl im internationalen Personen- als auch Güterverkehr eine Hauptachse. Alle zwei Stunden fährt ein Railjet von Budapest-Keleti kommend über Hegyeshalom und Wien nach München, außerdem verkehren hier auch EuroNight-Züge zwischen München bzw. Zürich und Budapest sowie Wien und Bukarest.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke nimmt ihren Ausgang am Budapester Ostbahnhof, Budapest-Keleti, von wo aus sie zunächst in der Donauebene in einer ost- und dann südwestwärts gerichteten Schleife an die Donau und nach deren Überbrückung mittels der Südliche Eisenbahnbrücke in den Stadtteil Kelenföld samt gleichnamigem Bahnhof gelangt. Von Kelenföld aus tritt die Bahnstrecke westwärts in die Budaer Berge ein, dem dann ab etwa Biatorbágy der Verlauf am Südrand des Beckens von Zsámbék folgt. Anschließend wird in die Furche zwischen Vértes-Gebirge und Gerecse-Gebirge nordwestlich eingebogen und Tatabánya erreicht. Bis hierher verläuft mehr oder weniger locker parallel auch die Autobahn M1. Ab Tatabánya tritt die Bahnstrecke in die Kleine Ungarische Tiefebene ein und entfernt sich strikt nordwärts von der westlich abdrehenden Autobahn: Die Eisenbahn gelangt nun bei Almásfüzitő in die Nähe des südlichen Donauufers und verbleibt hier, wieder Richtung Westen strebend, bis Komárom. Ab Komárom hält sich die Bahnlinie weiter südlich der Donau an die Ebene, geradlinig bis Győr verlaufend. Hier trifft sie auf die Raab kurz vor ihrer Mündung in die Donau und wendet sich Richtung Nordwesten über Mosonmagyaróvár, stets südlich der mäandrierenden Moson-Donau (Kleinen Donau) in langer Gerade angelegt, bis nach Hegyeshalom, wo der Grenzbahnhof zu Österreich und seiner Ostbahn steht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. Dezember 1855 wurde die Verlängerung der aus Wien kommenden Ostbahn von Bruck an der Leitha nach Győr (Raab) eröffnet, vom 11. August 1856 an fuhren die Züge bereits bis Újszőny, dem heutigen Komárom.[9] Erst am 16. Juni 1884 wurde die Lücke zwischen Kelenföld und Újszőny geschlossen, was auch am rechten Donau-Ufer einen durchgehenden Bahnbetrieb zwischen Wien und Budapest ermöglichte.[10] Die internationalen Züge, wie etwa der Orient-Express, fuhren aber weiterhin über Szob–Bratislava–Marchegg, da auf dieser Strecke höhere Geschwindigkeiten möglich waren. Erst viele Jahre später wurden sie auf die Strecke über Győr umgelegt, da dadurch ein Grenzübertritt weniger notwendig wurde, was die Fahrzeit ungemein kürzte.

Mitte der 2000er Jahre wurde als Pilotprojekt ETCS L1 zwischen Wien und Budapest installiert, mittlerweile wurde es aber wieder deaktiviert.

Unfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Anschlag auf das Eisenbahnviadukt Biatorbágy am 13. September 1931 stürzten die Lokomotive und sechs der zwölf Wagen des Nachtschnellzugs Budapest–Wien von der 20 m hohen Brücke. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben und 17 wurden schwer verletzt.

Am Abend des 6. Februar 2007 ereignete sich zwischen Almásfüzítő und Komárom ein Auffahrunfall zwischen einem Güterzug und dem von Tatabánya nach Wien Südbahnhof (Ost) verkehrenden EURegio 9438, der mit der ÖBB 1116.017 bespannt war. Da die Sicherungsanlage ausgefallen war, musste auf Sicht gefahren werden. Im Gegensatz zum Lokführer des Güterzuges tat dies jener des EURegio nicht, weshalb er mit knapp 100 km/h auf den Schluss des Güterzuges auffuhr. Der letzte Wagen, ein Flachwagen, spaltete bis zur Mitte der Lok den Kasten vom Rahmen ab, der vorletzte Wagen des Güterzuges zerstörte in diesem Bereich die Lok oberhalb des Rahmens komplett.[11] Der Lokführer des EURegio verstarb noch an der Unfallstelle, weiterhin wurden vier Reisende verletzt. An der ÖBB 1116.017 war Totalschaden entstanden, sie wurde mit einem Neubaukasten von Siemens komplett neu aufgebaut und befindet sich heute als ÖBB 1116.017 II wieder im Bestand der ÖBB (derzeit an Rail Cargo Hungaria vermietet).

Am Abend des 23. Dezembers 2013 stieß die Lok 1116.212, die den RJ 165 von Zürich nach Budapest bespannte, in der Nähe von Győr mit einem auf dem Bahnübergang stehenden Auto zusammen, das eine Panne hatte. Die Lok fing sofort Feuer, der vordere Führerstand brannte vollständig aus, die Elektronik der Lok wurde großteils beschädigt.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Budapest–Hegyeshalom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VPE Rail Capacity Allocation office: Network Statement 2013–2014 on terms and conditions of the use of ther open access railway network of MÁV Zrt. and GySEV Zrt. (englisch; ZIP). Online auf vpe.hu abgerufen am 9. Mai 2014.
  2. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 1 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  3. 1 Budapest - Hegyeshalom - Bruck-Királyhida. In: Magyarország vasútállomásai és vasúti megállóhelyei. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  4. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 1AM vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  5. Szár régi. In: Magyarország vasútállomásai és vasúti megállóhelyei. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  6. MÁV-Kursbuch Sommer 1950. In: László Balla: Magyar vasúttörténeti dokumentumok. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2019; abgerufen am 18. Mai 2020 (ungarisch).
  7. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 1Q vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  8. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 303 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 13. Juli 2021 (ungarisch).
  9. H. Strach: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1 (Teil 1). Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, „Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns von den ersten Anfängen bis zum Jahr 1867“, S. 325, 381, 382 (archive.org).
  10. Josef Gonda: Geschichte der Eisenbahnen in Ungarn vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Hermann Strach (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 3. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 404–405 (archive.org).
  11. Garin: Nehoda Taurusa 1116.017 na MÁV. In: Vlaky.net. 8. Februar 2007, abgerufen am 4. Mai 2014 (slowakisch).
  12. Dominik Schreiber: Feuerunfall mit Railjet bei 150 km/h: Audi mitgeschleift. In: Kurier. 27. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2014; abgerufen am 14. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kurier.at