Bahnstrecke Gärsnäs–Sankt Olof

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Gärsnäs–Sankt Olof
Bahnhof Sankt Olof
Bahnhof Sankt Olof
Streckennummer:GStOJ
Streckenlänge:13,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12,5 
Minimaler Radius:300 m
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Bahnstrecke Tomelilla–Brösarp von Brösarp
122,572
14
Sankt Olof
Bahnstrecke Tomelilla–Brösarp nach Tomelilla
10 Grönhult
Kiesgrube
7 Gyllebosjö
5 Gyllebo (ab 1978 Östra Vemmerlöv)[1]
3 Virrestad
Bahnstrecke Ystad–Simrishamn von Simrishamn
0 Gärsnäs
Bahnstrecke Ystad–Simrishamn nach Tomelilla
Bahnstrecke Köpingebro–Gärsnäs nach Köpingebro

Quellen: [2]

Die Bahnstrecke Gärsnäs–Sankt Olof war eine schwedische Bahnstrecke in der damaligen Provinz Kristianstads län. Sie führte von Gärsnäs nach Sankt Olof, hatte eine Länge von 14 Kilometern und wurde von der Järnvägsaktiebolaget Gärsnäs–S:t Olof (GStOJ) in Normalspur gebaut. Die Strecke ist heute eine nicht mehr befahrene Museumsbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den frühen 1880er Jahren wurde Gärds Härads Järnväg von Karpalund an der Kristianstad–Hässleholms Järnväg nach Degeberga gebaut. Ende der 1890er Jahre baute Östra Skånes Järnvägar eine Fortsetzung nach Brosarp und Ystad–Brösarps Järnväg plante und baute eine Bahnstrecke von Tomelilla nach Brösarp.

Järnvägsaktiebolaget Gärsnäs–S:t Olof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ystad wurde am 27. Februar 1899 die Eisenbahngesellschaft Järnvägsaktiebolaget Gärsnäs–S:t Olof (GStOJ) gegründet und Aktien für 190.200 Kronen gezeichnet.[3] Das Unternehmen übernahm ein Konzession, welche die Mitglieder des Stadtrates von Ystad am 9. September 1898 erhalten hatten.

Der Kapitän des Väg- och vattenbyggnadskåren C. Schmidt wurde mit der Ausarbeitung eines Kostenvoranschlages beauftragt. Es wurden einige Änderungen beschlossen, darunter, stärkere Schienen mit einem Metergewicht von 25 kg zu verwenden. Die Streckenführung wurde im Jahre 1899 von einer Länge von 12,4 km[4] westlich des Gyllebosjön auf eine neue Trasse von 13,9 Kilometer Länge[5] auf die Ostseite des Gyllebosjön verlegt. Mit diesen und weiteren Änderungen betrug der Kostenvorschlag 410.730 Kronen einschließlich Güterwaggons.

C. Schmidt wurde als Bauleiter bestimmt, die Bauarbeiten begannen im Januar 1900. Der Bau der Strecke wurde 1901 abgeschlossen,[6] wurde aber bis zum 22. Juni 1902 nach einem Streit über den Anschluss in Gärsnäs an die Simrishamn–Tomelilla Järnväg und den Endkontrollen der Strecke im Dezember 1902 nicht eröffnet.[7] Es wurden zwei Bahnhöfe entlang der Strecke sowie eine Drehscheibe[6] in Sankt Olof gebaut. Die Gesamtkosten für den Bau betrugen 615.000 Kronen.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahngesellschaft kaufte zehn Güterwagen, die bei der Verkehrsaufnahme zur Verfügung standen. Lokomotiven, Personenwagen und Personal stellte auf Grund eines Verkehrsvertrages Ystad–Eslövs Järnvägsaktiebolag (YEJ).

Verkauf an Ystad–Gärsnäs järnvägsaktiebolag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaft hatte von Anfang an finanzielle Probleme und die Besitzer wollten sie verkaufen. Der Käufer war die in Ystad ansässige Ystad–Gärsnäs järnvägsaktiebolag, welche Järnvägsaktiebolaget Gärsnäs–S:t Olof am 1. September 1905 für 300.000 Kronen übernahm. Die zusammengeführten Bahnstrecken Köpingebro–Gärsnäs und Gärsnäs–Sankt Olof wurden schwedisch Ystad–Gärsnäs–S:t Olofs Järnväg genannt, während der Firmenname Ystad–Gärsnäs Järnvägsaktiebolag (YGJ) blieb.

Ystad–S:t Olofs Järnvägsaktiebolag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Ystad, die einen großen Teil der Aktien in ihrem Besitz hatte, war ab dem 1. Februar 1929 alleiniger Eigentümer. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Name des Unternehmens in Ystad–S:t Olofs Järnvägsaktiebolag (YGStOJ) geändert. Während der gesamten Zeit war die Bahnstrecke Teil des Konsortiums Trafikförbundet Ystads Järnvägar.[8]

Verstaatlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung verkaufte die Stadt Ystad die Gesellschaft an die schwedische Regierung, am 1. Juli 1941 übernahmen Statens Järnvägar den Betrieb.

Stilllegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Personenverkehr auf der Strecke endete am 1. Januar 1972, der Güterverkehr am 1. Februar 1972. Der Güterverkehr war bereits seit 1962 nur bei Bedarf durchgeführt worden. Die Strecke wurde nicht abgebaut, da sie der Museumsverein Skånska Järnvägar ab 1971 von der Staatsbahn gemietet hatte.[9]

Weitere Betriebsübergänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1994 kaufte die Gemeinde Simrishamn die Strecke. 2002 erwarb Skånska Järnvägar AB die Strecke von der Gemeindegrenze im Norden bis zum Bahnhofsbereich in Sankt Olaf.[10] 2006 verkaufte der Verein für Straßenbaumaßnahmen eine kurze Strecke der ehemaligen Östra Skånes Järnvägar nördlich des Bahnhofes Brösarp bei Maglehems ora von der Gemeindegrenze zwischen Kristianstad und Simrishamn sowie Teile der Bahnhofsbereiche in Sankt Olof und Vitaby. Vom Verkauf ausgenommen blieben Teile des Bahnhofsbereiches in Östra Vemmerlöv und Stiby sowie Gärsnäs.[10][11] Im Gegenzug erwarb er Teile der Strecke Gärsnäs–Sankt Olof aus dem städtischen Besitz von Simrishamn.

Heutiger Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skånska Järnvägar ist seit 2006 nach dem Kauf von der Gemeinde Simrishamn Eigentümer der Strecke.[10]

Nach zwei Entgleisungen im Jahr 2008 endete der Museumsbetrieb auf der gesamten Strecke.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (Köpingebro)-(Gärsnäs)-(Sankt Olof). banvakt.se, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  2. nach banvakt.se, Bandel 641. Abgerufen am 14. Juni 2013 (schwedisch).
    Bandelsregister 641 Köpingebro - Sankt Olof. Historiskt om Svenska Järnvägar, abgerufen am 4. November 2012 (schwedisch).
  3. Kristianstads län 1896–1900. (PDF; 11,8 MB) In: Sveriges officiella statistik, H. Kungl. Maj.ts Befallningshafvandes femårsberättelser. Statistiska centralbyrån – Stockholm, 1863–1912, S. 49, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  4. Väg- och Vattenbyggnadsstyrelsens, Allmänna arbeten 1898. (PDF; 7,2 MB) In: Bidrag till Sveriges officiella statistik. Statistiska centralbyrån, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  5. Väg- och Vattenbyggnadsstyrelsens, Allmänna arbeten 1899. (PDF; 7,4 MB) In: Bidrag till Sveriges officiella statistik. Statistiska centralbyrån, S. 47, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  6. a b Väg- och Vattenbyggnadsstyrelsens, Allmänna arbeten 1901. (PDF; 9,0 MB) In: Bidrag till Sveriges officiella statistik. Statistiska centralbyrån, S. 11, 61, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  7. Väg- och Vattenbyggnadsstyrelsens, Allmänna arbeten 1902. (PDF; 9,8 MB) In: Bidrag till Sveriges officiella statistik. Statistiska centralbyrån, S. 12, 52, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  8. Rolf Sten: Ystads Järnvägar. Historiskt om Svenska Järnvägar, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).
  9. Banguiden Gärsnäs-Brösarp. In: jarnvag.net. Abgerufen am 20. Januar 2015 (schwedisch).
  10. a b c Tekniska nämnden Sammanträdesprotokoll. (PDF; 61 kB) Simrishamns kommun, 10. April 2006, S. 4, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2015; abgerufen am 26. August 2019 (schwedisch).
  11. Museiförening byter mark med kommunen. In: Ystads Allehanda. 12. April 2006, abgerufen am 8. Oktober 2022 (schwedisch).
  12. Dubbel urspårning på museijärnväg. sydsvenskan.se, 25. August 2008, abgerufen am 20. Juni 2013 (schwedisch).