Bahnstrecke Gelnhausen–Langenselbold

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Gelnhausen–Langenselbold
Die letzte Personenfahrt der Freigerichter Kleinbahn
Die letzte Personenfahrt der Freigerichter Kleinbahn
Streckenlänge:20,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Anschluss von Staatsbahn und Spessartbahn
0,0 Gelnhausen Kreisbahnhof
2,6 Hailer
3,8 Meerholz Kreisbahnhof
6,0 Niedermittlau Kreisbahnhof
7,4 Bernbach
8,5 Altenmittlau
10,0 Horbach
Birkigsbach
11,9 Neuses
14,5 Somborn
Hasselbach
16,2 Gondsroth
17,3 Neuenhaßlau
Viadukt über die Kinzigtalbahn
20,0 Langenselbold Kreisbahnhof
Langenselbold Staatsbahnhof

Die Bahnstrecke Gelnhausen–Langenselbold war zwischen 1904 und 1963 in Betrieb und erschloss das Freigericht in einer großen, u-förmigen Schleife. Erbaut und betrieben wurde sie von der Freigerichter Kleinbahn AG.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 20 km lange, normalspurige Kleinbahn verband eine Reihe von Gemeinden am Nordrand des Spessarts. Sie war an ihren beiden Endpunkten in Gelnhausen und Langenselbold an die Kinzigtalbahn angebunden. Die Kilometrierung wurde während des Bestehens der Bahn gewechselt: Noch 1926 wurde diese von Langenselbold (0,0 km) nach Gelnhausen (20,0 km) gezählt,[1] zum Zeitpunkt der Betriebsaufgabe jedoch in umgekehrter Richtung.[2]

Träger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freigerichter Kleinbahn AG wurde am 19. November 1903 in Gelnhausen gegründet. An ihr beteiligten sich der Preußische Staat, der Landkreis Gelnhausen und die Provinz Hessen-Nassau zu je einem Drittel. Die Konzession der Bahn stammte bereits vom 9. Oktober 1903 und lautete auf 99 Jahre. Am 16. Oktober 1904 wurde der Betrieb aufgenommen. Die Betriebsleitung befand sich in Wächtersbach.

1937 wurde die Bahn mit drei weiteren Bahnen, an denen der Kreis Gelnhausen maßgeblich beteiligt war, der Bad Orber Kleinbahn AG, der Spessartbahn AG und der Wächtersbach-Birsteiner Kleinbahn, in einer gemeinsamen Verwaltung zusammengeführt, da alle vier Bahnen große wirtschaftliche Probleme hatten. Er bildete den Eigenbetrieb „Gelnhäuser Kreisbahnen“, der später Teil der Kreiswerke Gelnhausen wurde.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahn war von rein lokaler Bedeutung. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor sie gegen den wachsenden Straßenverkehr rasch an Bedeutung. Trotz des starken Berufsverkehrs in das Rhein-Main-Gebiet wurde der Personenverkehr schon am 22. Mai 1955 eingestellt[3] und einem privaten Busunternehmen übertragen. Der Güterverkehr endete am 30. September 1963.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahnatlas Deutschland. Ausgabe 2009/2010, Eupen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
  • Thomé: Führer über die Linien des Bezirks der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main). Neubearbeitung 1926. Hrsg.: Reichsbahndirektion Frankfurt (Main), S. 140 f.
  • Gerd Wolff, Andreas Christopher: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 8: Hessen. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-667-6, S. 94 ff.
  • Arnold Hufnagel: Die Freigerichter Kleinbahn. Heimat- und Geschichtsverein Freigericht e. V. 1976, Heimatblatt Nr. 23, 2. Auflage von 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Freigerichter Kleinbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomé
  2. Eisenbahnatlas, S. 77 f.
  3. Genehmigungsurkunde der Freigerichter Kleinbahn AG vom 9. Oktober 1903 (II. Nachtrag) vom 15. April 1955. In: Der Hessische Minister für Arbeit, Wirtschaft u. Verkehr (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 19, S. 465, Punkt 497 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).