Bahnstrecke Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona–Bielsko-Biała

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Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona–Bielsko-Biała Główna
Streckennummer:117
Kursbuchstrecke:139
Streckenlänge:58,463 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h
von Żywiec
0,000 Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona
nach Skawina
1,510 Kalwaria Zebrzydowska
5,887 Barwałd Górny
7,950 Barwałd Średni
11,218 Klecza Górna
14,363 Klecza Dolna
Skawa
von Skawce
17,483 Wadowice
nach Trzebinia
22,020 Chocznia
23,700 Chocznia Górna
27,795 Inwałd
30,512 Andrychów
Wieprzówką
Targaniczanka
32,484 bocznica Andorii
33,750 Andrychów Górnica
36,938 Bulowice
39,000 Zamek Bulowicki
bocznica
41,976 Kęty
Soła
44,095 Kęty Podlesie
48,007 Kozy Zagroda
50,097 Kozy
Pisarzówka
Krzywa
52,294 Krzemionki
bocznica
57,095 Bielsko-Biała Wschód
Biała
von (Kojetin–) Cieszyn (vorm. KFNB)
von Katowice
58,463 Bielsko-Biała Główna
nach Zwardoń

Die Bahnstrecke Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona–Bielsko-Biała ist eine Eisenbahnverbindung in Polen, die ursprünglich von der k.k. privilegierten Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) als Lokalbahn Bielitz–Kalwaria erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Kalwaria Zebrzydowska von der Bahnstrecke Skawina–Żywiec ab und führt über Andrychów und Wadowice nach Bielsko-Biała, wo sie in die Bahnstrecke Katowice–Zwardoń einmündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konzession für die Lokalbahn Bielitz–Kalwaria erhielt die KFNB am 4. Juni 1886. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecke zusammen mit der Mährisch-Schlesischen Städtebahn bis zum 30. Juni 1888 fertigzustellen. Ausgestellt war die Konzession bis zum 31. Dezember 1975.[1] Eröffnet wurde die Strecke am 1. Juni 1888. Den Betrieb führte die KFNB selbst aus.

Bahnhof Kęty (um 1905)

Nach der Verstaatlichung der KFNB am 1. Jänner 1906 gehörte die Strecke zum Netz der k.k. Staatsbahnen (kkStB). Ab 1. Jänner 1907 übernahmen die kkStB auch die Betriebsführung.

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns infolge des Ersten Weltkrieges lag die Strecke auf dem Staatsgebiet der Zweiten polnischen Republik. Betreiber der Strecke waren ab 1926 die neugegründeten Polnischen Staatsbahnen (PKP).

Nach der Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg wurde ein Gebietsstreifen im Westen Galiziens und damit auch das Bahngebiet formal in das Deutsche Reich eingegliedert. Zwischen Klecza Dolna und Wadowitz lag fortan die Grenze zwischen dem exterritorial verwalteten Generalgouvernement und dem unmittelbar ins Deutsche Reich eingegliederten Gebiet.

Betreiber der Strecke zwischen Wadowitz und Bielitz war fortan die Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Der Sommerfahrplan 1941 verzeichnete werktags fünf Personenzugpaare in der Relation Sucha–Wadowitz–Bielitz. Weitere vier Zugpaare verkehrten werktags zwischen Kenty und Bielitz.[2] Zwischen Kalwaria Lanckorona und Wadowitz führte die Generaldirektion der Ostbahn (Gedob) den Betrieb. Der Sommerfahrplan 1941 verzeichnete fünf Personenzugpaare zwischen Kalwaria Lanckorona und Wadowitz.[3] Am Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke im Frühjahr 1945 wieder vollständig zu den wiedergegründeten PKP.

Haltepunkt Barwałd Górny (2019)

Ende der 1980er Jahre wurde die Strecke mit dem 3-kV-Gleichspannungssystem der PKP elektrifiziert. Der elektrische Zugbetrieb begann am 29. Dezember 1989 zwischen Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona und Wadowice (PKP) sowie am 18. Dezember 1990 zwischen Wadowice und Bielsko-Biała Główna.

Der Jahresfahrplan 2022 verzeichnet sechs Personenzugpaare zwischen Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona und Bielsko-Biała Główna. Weitere beginnen und enden in Wadowice. Dazu verkehrt im Sommerhalbjahr der Nachtschnellzug PODHALANIN zwischen Zakopane und Szczecin Główny. Dieser Zug hat Verkehrshalte in Kalwaria Zebrzydowska Lanckorona, Wadowice, Andrychów, Kęty und Bielsko-Biała Główna, wo die Fahrtrichtung gewechselt wird.[4]

Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für ihre Lokalbahn Bielitz–Kalwaria erwarb die KFNB dreifachgekuppelte Tenderlokomotiven mit einem zweiachsigen Schleppgestell, dass die Vorräte trug. Sie wurden von der KFNB als Reihe IX eingeordnet und trugen die Namen ALEXANDERFELD und ALTSTADT. Die kkStB bezeichneten die Lokomotiven später als Reihe 191 und versetzten sie 1910 nach Lundenburg. Fortan übernahmen Lokomotiven der Reihe 564 den Zugdienst, die von der Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding stammten.

Heute werden die Personenzüge der Relation Tarnów–Krynica-Zdrój mit den elektrischen Triebzügen der PKP-Baureihen EN57, EN71 und ED72 geführt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Horn: Die Österreichische Nordwestbahn (= Die Bahnen Österreich-Ungarns. Band 1). Bohmann Verlag, Wien 1967.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Railway line 117 (Poland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt 102/1886
  2. Fahrplan der Kursbuchstrecke 148s – Sommer 1941
  3. Fahrplan der Kursbuchstrecke 531c – Sommer 1941
  4. Jahresfahrplan 2022