Bahnstrecke Turin–Genua

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Turin–Genua
Strecke der Bahnstrecke Turin–Genua
Streckennummer (RFI):3 (Turin–Alessandria)
73 (Alessandria–Arquata)
72 (Arquata–Genua)
Kursbuchstrecke (IT):30
Streckenlänge:169 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3000 V (bis 1961 Drehstrom 3,6 kV 16 2/3 Hz) =
0,000 Torino Porta Nuova Endstation FM 3 239 m
FM 3 nach Modane/von Mailand
von Modane/von Mailand
Torino Smistamento Nord
FM 1 FM 2 FM 4 FM 6 FM 7 von Torino Stura
4,318 Torino Lingotto 234 m
Straßenbahn Turin–Saluzzo (bis 1950)
6,866 Bivio Sangone FM 2 nach Pinerolo
A 6
Po
8,010 Moncalieri 225 m
13,030 Trofarello 233 m
FM 4 FM 7 nach Savona/FM 1 nach Chieri
16,441 Cambiano-Santena 243 m
21,815 Pessione bis 2009 Bahnhof[1] 249 m
30,160 Villanova d’Asti 256 m
32,975 San Paolo Solbrito 231 m
A 21
40,771 Villafranca-Cantarana 156 m
44,888 Baldichieri-Tigliole (ehem. Bahnhof) 146 m
48,613 San Damiano d’Asti 138 m
Straßenbahn Asti–Canale (bis 1935)
von Castagnole/von Chivasso
55,794 Asti Endstation FM 6 117 m
nach Acqui/nach Mortara
65,177 Castello d’Annone 113 m
68,317 Rocchetta Tanaro-Cerro (ehem. Bahnhof) 110 m
Cerro bis 1927[2]
Masio-Quattordio ehem. Bahnhof, 2003 stillgel.[3] 107 m
75,547 Felizzano 101 m
81,843 Solero 99 m
A 26
von Arona
Tanaro
90,075 Alessandria 96 m
nach San Giuseppe di Cairo und
nach Cavallermaggiore/nach Ovada
Bormida
nach Piacenza
99,608 Frugarolo-Boscomarengo bis 2010 Bahnhof[4],
ehem. Übergang zur FVO
115 m
Donna bis 2008[5] 137 m
A 26/A 7
nach Tortona
110,082 Novi San Bovo
von Tortona
111,683 Novi Ligure 197 m
118,813 Serravalle Scrivia (ehem. Bahnhof) 222 m
von Mailand
123,132 Arquata Scrivia 240 m
124,645 Bivio/P.C. Scavalcamento links:,
Via Diretta; rechts: Via Isola del Cantone
125,752 Rigoroso 258 m
Grenze PiemontLigurien
128,437 Pietrabissara 274 m
133,205 Isola del Cantone ehem. Bahnhof 298 m
137,017 Ronco Scrivia 325 m
links: Via Mignanego; rechts: Via Busalla
140,688 Borgo Fornari per Voltaggio 353 m
142,270 Busalla 360 m
Dei Giovi (3.265 m)
148,288 Piano Orizzontale dei Giovi ehem. Bahnhof 188 m
152,690 Genova Pontedecimo 90 m
154,136 Genova San Biagio seit 2005[6]
156,752 Genova Bolzaneto 47 m
            
158,979 Bivio Rivarolo nach Genova P.P. (über Granarolo)
/nach Genova Campasso
            
nach Genova P.P. (über Granarolo)
            
nach Genova Campasso
            
159,531 Genova Rivarolo 25 m
von Asti
160,136 Quadrivio Torbella
links: Via Bastioni; rechts: Via Sussidiaria
161,470 Genova Sampierdarena Smistamento
            
            
nach und von Ventimiglia
            
zum Hafen Genua
(0,000) 162,219 Genova Sampierdarena 9 m
(0,980) Genova Via di Francia seit 2005[6]
            
(2,182) Genova Marittima U.M. Santa Limbania
            
            
(2,781) 165,288 Genova Piazza Principe
nach Pisa
Succursale dei Giovi
10,484 Arquata Scrivia 240 m
8,971 Bivio/P.C. Scavalcamento links: Via Diretta;
rechts: Via Isola del Cantone
Borlasca (4.049 m)
0,000
22,044
Ronco Scrivia 325 m
links: Via Mignanego; rechts: Via Busalla
Ronco Scrivia (8.291 m)
13,248 Mignanego 221 m
6,279 Genova San Quirico
1,513 Bivio/P.C. Fegino nach Genova P.P. (über Granarolo)
1,132 Bivio Succursale nach Genova Campasso
0,305 Bivio Polcevera von Asti
0,000 Quadrivio Torbella
Genova Piazza Principe

Die Bahnstrecke Turin–Genua ist eine italienische Hauptbahnstrecke, die von der Rete Ferroviaria Italiana betrieben wird. Sie verbindet die Städte Turin und Genua und ist circa 169 Kilometer lang.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke entstand auf Anordnung der Regierung des Königreichs Sardinien, welche auch die Kosten für den Bau übernahm. Die Bauarbeiten begannen am 13. Februar 1845 und wurden am 18. Dezember 1853 abgeschlossen. Die Strecke hatte damals eine Länge von 166 Kilometern. Für die Durchquerung des Apenningebirges wurde der Giovi-Tunnel mit einer Länge von 3259 Metern angelegt. Dieser stellte für einige Zeit den längsten Tunnel der Welt dar.

Das Königreich Sardinien war relativ spät in den Eisenbahnbau in Europa eingestiegen und beschloss nach längeren Debatten, den Bau der wichtigen Bahnstrecke aus staatlichen Geldern zu finanzieren. Die Fertigstellung der Bahnverbindung stellte auf nationaler, aber auch auf internationaler Ebene ein bedeutendes Ereignis dar und wurde mit regem Interesse von der Presse verfolgt.

Die gesamte Bahnstrecke war bereits bei ihrem Bau zweigleisig angelegt. Dafür mussten zahlreiche Brücken konstruiert, erhebliche Erdmassen abgetragen und mehrere Tunnel angelegt werden. Dies alles verursachte enorme Kosten. Es wurde zunächst nicht die Bahnstrecke auf ihrer Gesamtlänge eröffnet, sondern die jeweils fertiggestellten Streckenabschnitte. Bei den diversen Eröffnungen waren die Bahnhöfe teilweise noch nicht fertiggestellt und lediglich ein Gleis befahrbar.

Die Strecke wurde von 1910 bis 1922 mit Dreiphasenwechselstrom elektrifiziert und von 1961 bis 1964 auf 3-kV-Gleichstrom umgestellt.[7]

1963 wurde der Granarolo Tunnel eröffnet. Damit war eine direkte Verbindung mit dem Bahnhof Genova Piazza Principe hergestellt. Über den Teilabschnitt der Succursale dei Giovi konnte somit der Verkehrsknotenpunkt im genuesischen Stadtteil Sampierdarena entlastet und die Gesamtfahrzeit auf der Strecke Turin–Genua verringert werden.

Im Jahr 1994 wurde die Bahnstrecke bei Alessandria durch eine Überschwemmung verwüstet. Der Fluss Tanaro war damals über die Ufer getreten.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Torino Porta Nuova wird in der Senke des Po südwärts verlassen, um den Fluss bei Moncalieri zu queren und danach, unter südlicher Umfahrung der Colline del Po (Collina Torinese), nun wieder ostwärts, das weite Becken der Banna geradlinig bis zum Eintritt in das Hügelland der Langhe bei San Paolo Solbrito zu erschließen. Nach Übertritt in das Einzugsgebiet des Tanaro wird Asti und in weiterer Folge Alessandria in der Oberen Poebene erreicht. Nun wendet sich die Trassierung, noch im flachen Terrain, geradlinig südostwärts bis Serravalle Scrivia, wo in das Tal des Scrivia und damit in den Ligurischen Apennin eingetreten wird. Wenige Kilometer weiter südlich, in Arquata Scrivia, fädelt die Bahnstrecke Mailand–Genua ein und hier beginnt auch die parallele Ergänzungslinie (Ferrovia succursale dei Giovi), die ab 1889 zur Kapazitätssteigerung errichtet wurde. Bis Busalla kreuzt dabei bei der Altstrecke, die im Tal verläuft, mehrmals den Fluss und Bergsporne in Tunnels. Die Ergänzungslinie, die sich in Ronco Scrivia mit der Altstrecke wieder verknüpft, verläuft hingegen meist im westlichen Talhang (Galleria Borlasca mit rund 4 Kilometer vor Ronco Scrivia), um den Kamm im rund 8,3 Kilometer langen Tunnel Galleria Ronco Scrivia bis Mignanego westlich der Altstrecke zu bewältigen. Der Kulminationspunkt der Altstrecke hingegen wird wenige Kilometer südlich im Tal in Busalla auf 360 m Seehöhe erreicht, von wo aus die rund 3 Kilometer lange Galleria dei Giovi mit knapp 30 Promille Gefälle nach Chiesa Giovi führt.

Ab Mignanego hält sich die Altstrecke, seit dem südlichen Tunnelmund im Maximalgefälle von knapp 35 Promille noch bis zur Stazione di Piano Orizzontale dei Giovi, an den östlichen Talhangfuß im Tal des Polcevera bzw. eines Oberlaufs. Die Ergänzungslinie wurde wegen der flacheren Trassierung an und in den westlichen Talhang mit zahlreichen teuren Kunstbauten, darunter das Viadukt von Campomorone, gebaut. Bei Rivarolo, bereits im nördlichen Genua, erfolgt die Einfädelung in die Altstrecke sowie die direkte Verknüpfung mit dem Bahnhof Genova Piazza Principe über den Granarolo-Tunnel. Die Altstrecke fährt das Tal bis zur Mündung an das Ligurische Meer im Hafen von Genua aus, um nach Abgabe der Bahnstrecke Genua–Ventimiglia ostwärts im Stadtgebiet zum Endpunkt Bahnhof Piazza Principe zu verlaufen.

Die Bahnstrecke heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

InterCity auf der Fahrt bei Isola del Cantone

Heute wird der Personenverkehr von der italienischen Gesellschaft Trenitalia gefahren. Auf der Bahnstrecke verkehren neben Regional- und Expresszügen auch Züge der Kategorien InterCity, InterCity Notte und Eurostar.

Durch den Einsturz des Polcevera-Viadukts am 14. August 2018 waren zwei der drei zweigleisigen Strecken westlich des Bahnhofs Genova Piazza Principe, auf die Trümmer fielen, blockiert. Nur die Strecke durch den Granarolo-Tunnel stand noch zur Verfügung.[8] Erst am 4. Oktober 2018 waren die Strecken wieder befahrbar.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Turin–Genoa railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Impianti FS. In: I Treni Nr. 314 (April 2009), S. 6.
  2. Ordine di Servizio FS n. 120, 1927
  3. Impianti FS. In: I Treni Nr. 257 (März 2004), S. 6.
  4. Impianti FS. In: I Treni Nr. 332 (Dezember 2010), S. 6.
  5. Impianti FS. In: I Treni Nr. 306 (Juli–August 2008), S. 6.
  6. a b Impianti FS. In: I Treni Nr. 277 (Januar 2006), S. 8.
  7. Giovanni Cornolò: Locomotive elettriche FS, Ermanno Albertelli Editore, 1983, S. 71–72.
  8. hpe: Brückeneinsturz mit Folgen. In: Eisenbahn-Revue International 10/2018, S. 533.
  9. In: Eisenbahn-Revue International 11/2018, S. 592.