Ballstädt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2014 um 09:18 Uhr durch Fritz (Diskussion | Beiträge) (Weblink der offiziellen Webseite in die Infobox übernommen; überflüssigen Weblink entf.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Ballstädt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ballstädt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 2′ N, 10° 43′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16067003Koordinaten: 51° 2′ N, 10° 43′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Gotha
Verwaltungs­gemeinschaft: Mittleres Nessetal
Höhe: 270 m ü. NHN
Fläche: 11,86 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16067003 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 99869
Vorwahl: 036255
Kfz-Kennzeichen: GTH
Gemeindeschlüssel: 16 0 67 003
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 15
99869 Goldbach
Website: www.gemeinde-ballstaedt.de
Bürgermeisterin: Erika Reisser
Lage der Gemeinde Ballstädt im Landkreis Gotha
KarteBienstädtDachwigDöllstädtDrei GleichenEmlebenWaltershausenEschenbergenFriedrichrodaFriemarGeorgenthalGierstädtGothaGroßfahnerHörsel (Gemeinde)LuisenthalMolschlebenNesse-ApfelstädtNessetalNottlebenOhrdrufPferdingslebenSchwabhausenSonnebornBad TabarzTambach-DietharzTonnaTröchtelbornTüttlebenWaltershausenZimmernsupraThüringenErfurtIlm-KreisLandkreis Schmalkalden-MeiningenWartburgkreisEisenachUnstrut-Hainich-KreisLandkreis Sömmerda
Karte

Ballstädt ist eine ca. 700 Einwohner umfassende Dorfgemeinde im Landkreis Gotha in Thüringen (Gothaer Land). Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Nessetal.

Geografie

Ballstädt liegt im Thüringer Becken, an den westlichen Ausläufern der Fahner Höhen, etwa in der Mitte zwischen Gotha, Erfurt und Bad Langensalza. Die Nachbarorte sind Hausen und Pfullendorf im Süden, Westhausen im Südwesten, Eschenbergen im Südosten, Aschara im Nordwesten und Burgtonna im Norden.

Östlich der Ortslage erstrecken sich Wiesen und Felder bis zum Ballstädter Holz. Die Ballenstädter Flur ist Teil der Wasserscheide von Elbe und Weser. In der sumpfigen Niederung am Südrand des Ortes entspringt die Tonna (früher Ballstedter Wasser), an der westlichen Flurgrenze liegt die Quelle des Seltengraben der unweit der Kirche und der Obermühle in die Tonna einmündet.[2]

Geschichte

Die Flur von Ballstädt wurde bereits in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Lesefunde führten 2003 zur Entdeckung eines Brandgräberfeldes aus der römischen Kaiserzeit.[3][4]

Als (gesicherte) Ersterwähnung wird der 20. März 1143 genannt.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 751
  • 1995: 768
  • 1996: 765
  • 1997: 766
  • 1998: 765
  • 1999: 759
  • 2000: 758
  • 2001: 762
  • 2002: 752
  • 2003: 744
  • 2004: 739
  • 2005: 721
  • 2006: 732
  • 2007: 720
  • 2008: 703
  • 2009: 697
  • 2010: 691
  • 2011: 686
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Wirtschaft

Die Wirtschaft besteht nur aus Kleingewerben. Seit 1990 gibt es kaum noch bäuerliche Betriebe. Der nordwestlich des Dorfes gelegene Bahnhof ist Haltepunkt der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde und war bis 1947 Endpunkt der Bahnstrecke Ballstädt–Straußfurt. Ballstädt wurde im November 2008 Teilnehmer eines Pilotprojektes zum Ausbau der Telekommunikationstechnik im ländlichen Raum.[6] Dabei wurde durch das Telekommunikationsunternehmens Arcor ein VDSL Breitband-Internetzugang mit einer Bandbreite von bis zu 50 MBit/s eingerichtet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche
Bockwindmühle bei Ballstädt
Das neue Taubenhaus mit dem davor liegenden Teich in der Rittergut-Parkanlage
  • Sehenswert ist der Wehrkirchturm der St.-Petri-Kirche. Sie ging 1497 aus einer Kapelle hervor. Dies geht aus einer an der Südwand der Kirche angebrachten Schrifttafel hervor: Am 3. März 1497 Kirche erneuert. 1696 wurde die Kirche erneuert. Gleichzeitig erhielt sie eine neue Orgel, die wiederum 1836 erneuert wurde. 1855 erhielt die Kirche eine Turmuhr[7]
  • Die Mühlen: Das Mühlrad im Wappen weist auf die Bedeutung des Müllerhandwerks für das Dorf hin. Außer der Windmühle gab es in Ballstädt auch drei Wassermühlen. Sie wurden durch die Tonna angetrieben, einem Bach, der am Südrand des Dorfes entspringt und ein paar Kilometer nördlich in die Unstrut mündet. Entsprechend ihrer Lage entlang des Bachlaufs hießen sie Ober-, Mittel- und Untermühle. Diese Namen werden innerhalb des Dorfes auch heute noch verwendet, auch wenn bei keinem der drei Häuser die Mühlenanlagen erhalten sind.
  • Wenige hundert Meter nördlich des Dorfes in der Nähe des Bachlaufs der Tonna steht eine Bockwindmühle. Sie wurde 1834 erbaut und 1933 aus Hoheneggelsen zum heutigen Standort umgesetzt.[8] Alljährlich am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) ist sie zur Besichtigung geöffnet.
  • In der Umgebung befinden sich Ausläufer des Hainich, die Fahner Höhe, mit ausgedehntem Mischwald und reicher Flora.
  • Unweit der Kirche ist das Areal eines ehemaligen Rittergutes, das in den Jahren 1200 bis 1500 im Besitz von Herrmann und Heinrich von Ballstädt war. Nachdem es baufällig geworden war, wurde es im Jahre 2004 durch die Gemeinde aufgekauft und 2005 abgerissen. Lediglich die Grundmauern und Keller, die für die Besucher verkehrssicher hergerichtet wurden, erinnern heute noch an das Anwesen. Das alte Taubenhaus wurde 2006 durch einen Neubau im Fachwerkstil erneuert und ein Teich davor angelegt. Am 8. September 2007 wurde das neue Parkgelände feierlich eingeweiht.[9]

Partnergemeinde

Die Partnergemeinde von Ballstädt ist Miehlen, eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Klaus Kühnel: Chronik von Ballstädt 822–1997. Eigenverlag Dorfgemeinschaftsverein Ballstädt, 1997.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  3. Thomas Grasselt: Archäologische Ausgrabungen auf zwei neu entdeckten Fundplätzen der augusteischen Übergangsperiode in Thüringen. In: Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.): Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift. Heft 2. Druckhaus Köthen, 2007, ISSN 0012-7477, S. 163–185.
  4. Ch. G. Schmidt: Krieger, Kessel und ein Löwe. In: Archäologie in Deutschland. Theiss Verlag, 2005, ISSN 0176-8522, S. 61.
  5. Peter Acht (Bearb.): Die Urkunden seit d. Tode Erzbischof Adalberts I. (1137) bis z. Tode Erzbischof Konrads (1200). In: Historischer Verein für Hessen (Hrsg.): Mainzer Urkundenbuch. Band II-1 (1137–1175 ). Darmstadt 1968.
  6. Heise Newsticker: Arcor testet VDSL in Thüringer Gemeinde
  7. August Beck: Geschichte des Gothaischen Landes. Band III, Teil I, 1875.
  8. Beschriftung eines Bildes der Mühle bei Google Earth
  9. Website der Gemeinde Ballstädt
  10. l. u.: Martersteck, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 472.

Weblinks

Commons: Ballstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien