Balthasar Gloxin (Jurist)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Balthasar Gloxin; Epitaph-Porträt im Schleswiger Dom
Margarete Gloxin; Epitaph-Porträt im Schleswiger Dom

Balthasar Gloxin (* 10. Januar 1601 in Burg auf Fehmarn; † 1. August 1654 in Schleswig) war ein deutscher Jurist und herzoglicher Rat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Balthasar Gloxin war einer der Söhne des Stadtsekretärs und späteren Bürgermeisters David Gloxin in Burg auf Fehmarn. Der gleichnamige spätere Lübecker Bürgermeister David Gloxin war ein älterer Bruder.

Gloxin besuchte gemeinsam mit seinem Bruder David die Fürstenschule Joachimsthal und danach das Katharineum zu Lübeck. Anschließend studierten sie ab 1617 Rechtswissenschaften an den Universitäten Wittenberg und Rostock.[1] 1624 trennten sich ihre Wege. Balthasar trat als holsteinischer Kanzleirat in den Dienst des Lübecker Bischofs Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, während David zum Doktor der Rechtswissenschaften promovierte und als Hofmeister zweier adliger junger Männer eine Grand Tour durch Europa antrat. 1626 immatrikulierte Balthasar sich noch einmal an der Universität Straßburg[2] und disputierte 1633 an der Universität Rostock.[3]

David, der 1636 Domherr in Lübeck geworden war, trat 1642 seine Präbende an Balthasar ab, der sie seinem Sohn Friedrich Hans (1635–1684), wie er herzoglicher Rat, vererbte.[4] Balthasar Gloxin war verheiratet mit Margarete Gloxin geb. Jügert, der Tochter des Gottorfischen Hofrates Peter Jügert (1567–1639).

Epitaph Gloxin in Schleswig

1653 erwarb Gloxin zur Zweitverwendung die Grabplatte des ersten lutherischen Bischofs von Schleswig Tilemann von Hussen, der im Schleswiger Dom vor der Kanzel bestattet worden war. Diese Doppelfiguren-Grabplatte ist beschrieben, aber nicht erhalten. Sie zeigte neben den beiden Figuren das Jügertsche Familienwappen mit Reuse und Fischotter mit Fisch im Maul und war in den 1880er Jahren noch vorhanden.[5] Erhalten hat sich jedoch in dieser Kirche sowohl Hussens schlichtes reformatorisches Schriftepitaph wie auch das barocke Epitaph Gloxins sowie die beiden Porträts der Eheleute Gloxin.[6] Gloxins Ehefrau Margarethe ist heute noch bildlich im Schleswiger Dom dreifach an verschiedenen Stellen präsent: als Kind auf dem Epitaph ihrer Eltern Jügert aus dem Jahr 1645, im Porträt als Ehefrau und auf dem Epitaph ihres Mannes als trauernde Witwe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal, SS 1612, Nr. 40
  2. Matrikel Straßburg 1626: II 216
  3. Eintrag 1633 im Rostocker Matrikelportal
  4. Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 394 Nr. 257 (David Gloxin); 395 Nr. 268 (Balthasar Gloxin); 396 Nr. 273 (Friedrich Hans Gloxin)
  5. Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600. Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-5940-X, S. 1112/1113, SLDO*21b; Richard Haupt: Die Bau und Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein, Band II, Kiel: Ernst Homann, 1888, S. 309.
  6. Hartwig Beseler: Kunsttopographie Schleswig-Holstein, Wachholtz, Neumünster 1974, S. 698 und 699; Abbildung bei Domkultur in der Bischofskirche an der Schlei. Grabdenkmale im St. Petri-Dom. Juni 2015, archiviert vom Original am 25. September 2016; abgerufen am 13. Oktober 2022.