Barbara Askins

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Barbara Askins, 1977
Barbara Askins, 1977

Barbara S. Askins (* 1939 in Belfast, Tennessee) ist eine US-amerikanische Chemikerin. Sie ist für ihre Erfindung zur Verbesserung unterbelichteter Fotonegative bekannt. Diese Entwicklung wurde von der NASA und der medizinischen Industrie genutzt und brachte Askins 1978 den Titel National Inventor of the Year ein.[1]

Kindheit und Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Askins war zuerst Lehrerin. Nachdem ihre beiden Kinder eingeschult worden waren, nahm sie ihr Chemie-Studium wieder auf. Sie erwarb einen Bachelor und einen Master-Abschluss in Chemie von der University of Alabama in Huntsville. Im Jahr 1975 trat sie in das Marshall Space Flight Center der NASA ein.[2]

Forschung und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Askins hat ein Verfahren erfunden, bei dem „Bilder auf entwickelten fotografischen Emulsionen erheblich verstärkt werden können, indem das Bildsilber radioaktiv gemacht und eine zweite Emulsion dieser Strahlung ausgesetzt wird“.[3] Der daraus resultierende Abzug, ein so genannter Autoradiogramm, reproduziert das Bild mit einer deutlichen Steigerung von Dichte und Kontrast. Ihre Erfindung verbesserte unterbelichtete Emulsionen und erweiterte die Grenzen des fotografischen Nachweises. Sie machte das Unsichtbare in Fotos sichtbar, die sonst unbrauchbar gewesen wären. Dies wurde für unterbelichtete Weltraumbilder genutzt, insbesondere solche, die tief in den Weltraum blicken, oder solche, die die Geologie anderer Körper in unserem Sonnensystem beleuchten.[4]

Askins Erfindung führte zu Verbesserungen bei der Entwicklung von Röntgenbildern. Medizinische Bilder, die zu 96 Prozent unterbelichtet waren, wurden plötzlich lesbar. Ärzte konnten daraufhin die Röntgenstrahlung, die sie ihren Patienten bei Routine- oder Notfalluntersuchungen verabreichten, drastisch reduzieren.[5] Askins Verfahren wurde später auch bei der Restaurierung alter Fotografien eingesetzt.[6] Ihre Erfindung wurde im Jahre 1978 in den Vereinigten Staaten (US-Patent 4,101,780) und weiteren Ländern patentiert.[7]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1978 wurde Askins von der Association for Advancement of Inventions and Innovations zum National Inventor of the Year ernannt.[6] Sie war die erste Frau, der diese Ehre zuteilwurde.[4]

Askins ist Mitglied der American Chemical Society, der Sigma Xi Honorary Research Society, der American Association for the Advancement of Science und der World Future Society.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Linda Zierdt-Warshaw: American Women in Technology. Santa Barbara, Calif. : ABC-CLIO, 2000, ISBN 978-1-57607-072-7, S. 19 (englisch).
  2. Barbara Askins | Lemelson. (englisch).
  3. Barbara S. Askins: Photographic image intensification by autoradiography. In: Applied Optics. 15. Jahrgang, Nr. 11, 1. November 1976, S. 2860–2865, doi:10.1364/ao.15.002860, PMID 20165502, bibcode:1976ApOpt..15.2860A (englisch, opticsinfobase.org [abgerufen am 26. Juni 2014]).
  4. a b Barbara Askins: Inventor of a New Film Developing Method. In: Famous Women Inventors. Abgerufen am 26. Juni 2014 (englisch).
  5. a b Autumn Stanley: Mothers and daughters of invention: notes for a revised history of technology. Rutgers University Press, 1993, ISBN 0-8135-2197-1, S. 574–575.
  6. a b Great Images in NASA - Barbara Askins, Chemist. In: Great Images in NASA. NASA, archiviert vom Original am 23. Oktober 2011; abgerufen am 26. Juni 2014 (englisch).
  7. Patentanmeldung DE2726054A1: Verfahren zur Bildverstärkung auf fotografischen Filmen und Platten nach der Entwicklung. Angemeldet am 8. Juni 1977, veröffentlicht am 22. Dezember 1977, Anmelder: NASA, Erfinder: Barbara Scott Askins.