Basilio Arturo Lami Dozo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Basilio Arturo Lami Dozo (* 1. Februar 1929 in Santiago del Estero, Argentinien; † 1. Februar 2017)[1][2] war ein argentinischer Militär. Er war an der Junta der argentinischen Militärdiktatur (1976–1983) beteiligt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basilio Arturo Lami Dozo entstammte einer in der Provinz Santiago del Estero ansässigen Familie. Er hatte Vorfahren aus Syrien und Libanon (Osmanisches Reich). Er machte Karriere in der argentinischen Luftwaffe und hatte am Vorabend des Militärputsches den Rang eines Brigadegenerals (brigadier).[3][4]

Militärdiktatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lami Dozo beteiligte sich am 24. März 1976 am Militärputsch gegen Isabel Perón.[3] Während der Militärdiktatur führte die Junta einen schmutzigen Krieg gegen Regimegegner und Unbeteiligte, mit einer geschätzten Opferzahl von 30.000. Von 1982 bis 1983 war Lami Dozo Chef der argentinischen Luftwaffe und damit einer der Oberbefehlshaber der Militärdiktatur sowie Verantwortlicher während des Falklandkriegs.[5]

Nach der Militärdiktatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Rückkehr zur Demokratie 1983 wurde Lami Dozo 1985 im Rahmen des Verfahren gegen die Juntas angeklagt. Die Anklage konzentrierte sich auf das Nachweisen des systematischen Staatsterrors zu Beginn der Militärdiktatur. Die Anklage warf Lami Dozo Entführung in 239 Fällen vor, jedoch konnte keine unmittelbare persönliche Beteiligung nachgewiesen werden und er wurde freigesprochen.[6][5]

1986 wurde er gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen (Leopoldo Galtieri, Jorge Anaya) für den Falklandkrieg wegen Missmanagements in jenem Konflikt vor einem argentinischen Militärgericht angeklagt und 1988 zu acht Jahren Haft verurteilt.[5][7] 1989 wurde er so wie die mit ihm verurteilten Militärs durch den neuen Präsidenten Carlos Menem amnestiert.[5]

Nach Menems Ausscheiden aus dem Präsidentenamt wurde angestrebt, die Amnestierungen rückgängig zu machen. Gleichzeitig stellte der spanische Richter Baltasar Garzón 2003 einen Auslieferungsantrag, der allerdings durch José María Aznar wieder rückgängig gemacht wurde.[8]

Lami Dozo starb an seinem 88. Geburtstag am 1. Februar 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Basilio Arturo Ignacio Lami Dozo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Procedimiento: Diligencias Previas 274/97. 26. Februar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2011; abgerufen am 10. März 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abogarte.com.ar
  2. El brigadier que secundó a Galtieri | Murió Basilio Lami Dozo, integrante de la tercera junta militar de la dictadura. In: Página12. 3. Februar 2017, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).
  3. a b La historia secreta de cómo se gestó el golpe del 24 de marzo de 1976. Abgerufen am 10. März 2023 (europäisches Spanisch).
  4. Murió Basilio Lami Dozo, integrante de la Tercera Junta Militar. 2. Februar 2017, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).
  5. a b c d Murió Basilio Lami Dozo, integrante de la última dictadura | El jefe de la Fuerza Aérea condenado por la conducción de la Guerra de Malvinas. In: Página12. 2. Februar 2017, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).
  6. A 37 años del juicio a las Juntas Militares: por qué hubo condenados y absueltos en la sentencia. 22. April 2022, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).
  7. Carlos Ares: Condenados los tres militares que dirigieron la guerra de las Malvinas. In: El País. 31. Oktober 1988, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 10. März 2023]).
  8. La Corte, contra un pedido de Graffigna y Lami Dozo. In: Clarín.com. 13. April 2006, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).