Beatrix von Portugal, Herzogin von Savoyen

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Beatrix von Portugal

Beatrix von Portugal (portugiesisch: Beatriz; * 31. Dezember 1504 in Lissabon; † 8. Januar 1538 in Nizza, Herzogtum Savoyen) war eine Infantin von Portugal und als Ehefrau Karls III. Herzogin von Savoyen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beatrix war die zweite Tochter König Manuels I. von Portugal und dessen zweiter Ehefrau Maria von Aragon. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren somit die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon. Zu Beatrix’ Geschwistern zählen unter anderem Johann III. von Portugal und die Ehefrau Karls V., Isabella von Portugal. Ihre Erziehung wurde von ihrer Gouvernante Elvira de Mendoza überwacht.

Nach schwierigen Verhandlungen heiratete Beatrix am 8. April 1521 in Villefranche-sur-Mer Karl III., Herzog von Savoyen. Nach großen Feierlichkeiten am Hof ihres Vaters verließ die 15-Jährige ihre Heimat.

Beatrix wurde als schön,[1] brillant und ehrgeizig beschrieben. 1531 erhielt sie von ihrem Cousin und Schwager, Kaiser Karl V., die Grafschaft Asti als Lehen. Nach ihrem Tod erbte ihr Sohn Asti, welches dauerhaft in das Erbe Savoyens aufgenommen wurde.

1534 hieß Beatrix Christina von Dänemark, ein Mündel des Kaisers, auf dem Weg zu deren Ehemann, dem Herzog von Mailand, willkommen.[1] Als Christina im darauffolgenden Jahr Witwe wurde, schlug der Mailänder Graf Stampa eine Heirat Christinas mit dem ältesten Sohn Beatrix’, Ludwig, vor. Hintergrund war der Versuch, Mailand vor der kaiserlichen Oberherrschaft zu schützen.[2] Beatrix unterstützte den Plan und schlug nach dem Tod Ludwigs ihren jüngeren Sohn als Ehepartner vor.[2] Die Planungen verliefen jedoch im Nichts. Im April 1536 floh Beatrix vor den französischen Eroberern zu Christina nach Mailand. Mit sich führte sie neben ihren zwei ältesten Kindern auch das Turiner Grabtuch.[3] Im Mai konnte sie mit Christina den Kaiser in Pavia besuchen, der Besuch hatte jedoch keine politischen Folgen.[4] Beatrix lebte weiterhin als Gast bei Christina, mit der sie sich gut angefreundet hatte, in Mailand. Im November 1537 traf Beatrix in der Begleitung des kaiserlichen Vizekönigs von Mailand erneut auf den Kaiser in Genua, wiederum blieb das Treffen folgenlos.

Daraufhin reiste Beatrix nach Nizza, wo sie auf ihren Mann traf. Dort verstarb sie im Januar 1538 kurz nach der Geburt ihres letzten Kinds.

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die große Karracke, vermutlich die Santa Catarina do Monte Sinai, und andere portugiesische Karracken. Gemälde, Gregório Lopes oder Cornelis Anthonisz. zugeschrieben. Die Darstellung zeigt die Überfahrt der Hochzeitsgesellschaft von Prinzessin Beatrix nach Savoyen, 1521

Beatrix und Karl hatten neun Kindern, von denen jedoch nur eins die Volljährigkeit erreichte:

  • Adriano Giovanni Amadeo, Fürst von Piemont (* 19. November 1522; † 10. Januar 1523)
  • Ludwig, Fürst von Piemont (* 4. Dezember 1523; † 25. November 1536)
  • Emanuel Philibert (* 8. Juli 1528; † 30. August 1580); einziges überlebendes Kind, später Herzog von Savoyen
  • Caterina (* 25. November 1529; † Mai 1536)
  • Maria (* 12. Januar 1530; † 1531)
  • Isabella (* Mai 1532; † 24. September 1533)
  • Emanuel (*/† Mai 1533)
  • Emanuel (*/† Mai 1534)
  • Giovanni Maria (3. Dezember 1537; † 8. Januar 1538)

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Eduard (Portugal) (1391–1438)
 
 
 
 
Ferdinand von Portugal-Viseu (1433–1470)
 
 
 
 
 
Eleonore von Aragonien (1402–1445)
 
 
 
Manuel I. (Portugal) (1469–1521)
 
 
 
 
 
 
Johann von Portugal (1400–1442)
 
 
 
Beatrix von Portugal (1430–1506)
 
 
 
 
 
Isabella von Braganza (1402–1465)
 
 
 
Beatrix von Portugal (1504–1538)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann II. (Aragón) (1397–1479)
 
 
 
Ferdinand II. (Aragón) (1452–1516)
 
 
 
 
 
Juana Enríquez (1425–1468)
 
 
 
Maria von Aragón (1482–1517)
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann II. (Kastilien) (1405–1454)
 
 
 
Isabella I. (Kastilien) (1451–1504)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Isabella von Portugal (1428–1496)
 
 

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Julia Cartwright Ady: Christina of Denmark, Duchess of Milan and Lorraine, 1522-1590. New York 1913, S. 87.
  2. a b Julia Cartwright Ady: Christina of Denmark, Duchess of Milan and Lorraine, 1522-1590.
  3. Julia Cartwright Ady: Christina of Denmark, Duchess of Milan and Lorraine, 1522-1590. S. 117–118.
  4. Julia Cartwright Ady: Christina of Denmark, Duchess of Milan and Lorraine, 1522-1590. S. 116–117.