Beese (Kalbe)

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Beese
Koordinaten: 52° 44′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 52° 43′ 56″ N, 11° 30′ 59″ O
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 2,87 km²[1]
Einwohner: 69 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Mehrin
Postleitzahl: 39634
Vorwahl: 039030
Beese (Sachsen-Anhalt)
Beese (Sachsen-Anhalt)

Lage von Beese in Sachsen-Anhalt

Kirche zu Beese (2018)
Kirche zu Beese (2018)

Beese ist ein Ortsteil der Ortschaft Vienau und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Beese, ein Straßendorf mit Kirche, liegt 12 Kilometer nordöstlich von Kalbe (Milde) auf dem Kalbeschen Werder in der Altmark. Östlich des Dorfes fließt der Fluss Untere Milde, der ab Beese den Namen Biese führt.[3]

Die Bahnstrecke Stendal–Uelzen liegt östlich und nördlich des Dorfes.

Mittelalter bis Neuzeit

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Standort der ehemaligen Mühle in Beese
Mühlstein der Mühle

Im Jahre 1284 wird das Dorf als villa Besa erstmals genannt.[1] 1311 trat Heyrico fabro de Besa in Salzwedel als Zeuge auf.[1] 1324 wird Beese als Beso erwähnt, als es in den Besitz der Familie von Alvensleben kam.[4] Weitere Nennungen sind 1420 vor dem Stedeken czu der Byse, 1541 Pisen, 1608 Biese, 1687 Biese,[1] und 1804 Biese und Beese, ein Dorf mit einem Rademacher, zwei Krügen, einem Nebenzollamt von Osterburg und einer Windmühle,[5] die am Anfang des Weges nach Dolchau noch am Anfang des 20. Jahrhunderts stand.[6] Im Dorf gab es am Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ross- und Grützmühle.

Herkunft des Ortsnamens

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  • Jürgen Udolph meint, der Ortsname könnte auf das mittelniederdeutsche Wort für „Binse“ zurückzuführen sein, im Sinne von „Binsenbach“.[7]
  • Matthias Friske ergänzt, dass es sich um eine Übertragung des Ortsnamens Beesem aus dem Wendland handeln könnte.[7]
  • Heinrich Sültmann meint hingegen, dass der Name auf eine slawische Bezeichnung für „Holunder“ zurückgehen könnte.[8]

Eingemeindungen

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Bis 1807 gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 bis 1813 im Kanton Kalbe auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Beese in die Gemeinde Mehrin eingemeindet.[9] Ab 17. Oktober 1973 kam der Ortsteil Beese zu Vienau (aufgrund der Eingemeindung von Mehrin in Vienau).[10]

Ab 1. Januar 2010 kam der Ortsteil zur Stadt Kalbe (Milde), da Vienau an jenem Tag mit anderen Gemeinden zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammengelegt wurde.[11]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 094
1774 088
1789 084
1798 094
1801 090
1818 083
1840 120
Jahr Einwohner
1864 114
1871 127
1885 148
1895 119
1900 [00]115[12]
1905 117
1910 [00]121[12]
Jahr Einwohner
1925 116
1939 122
1946 150
2015 070
2016 066
2017 067
2018 069
Jahr Einwohner
2020 [00]68[13]
2021 [00]73[13]
2022 [0]70[2]
2023 [0]69[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] und 2015 bis 2018[14]

Die evangelische Kirchengemeinde Beese gehörte früher zur Pfarrei Mehrin[15] und wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die evangelische Dorfkirche Beese ist eine spätromanische Feldsteinkirche aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts mit einem Fachwerkturm. Sie ist eine Filialkirche von Mehrin. Zur Ausstattung gehört eine Altarwand aus dem frühen 18. Jahrhundert. An der Nordseite sind zwei vermauerte rundbogige Portale zu finden, eines davon mit profiliertem Kämpfern. Die Fenster des Schiffs und das Westportal wurden im 19. Jahrhundert gestaltet. Im Schiff sind eine Balkendecke und eine hölzerne Westempore eingebaut. In der Apsis und am Apsisbogen wurden in den Jahren 1958/59 ornamentale Wandmalereien aufgedeckt, darunter ein Streifen mit Rankenwerk, möglicherweise aus der Bauzeit, sowie ein vermutlich jüngerer Maßwerkfries. Das Bauwerk wurde in den Jahren 1993–1995 außen und innen restauriert, wobei weitere Reste von Wandmalereien aufgefunden wurden.[17]

Der Ortsfriedhof liegt im Süden des Dorfes.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 136–139, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 325, 12. Beese (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Beese – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 136–139, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Conny Kaiser: Kalbe verliert 69 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 16. Januar 2024, DNB 954815971, S. 20.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 337 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00358~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Wilhelm Zahn: W. Zahn's Wanderkarte für die Altmark auf Grund amtlicher Unterlagen. 9. Auflage.
  7. a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 69–71.
  8. nach Matthias Friske: Heinrich Sültmann: Der Kalbesche Werder. Geschichte der Dörfer. Kalbe 1924, DNB 976448130, S. 58.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360–362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  11. Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. Jahrgang 15, Nr. 15, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; abgerufen am 19. September 2021]).
  12. a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. a b Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  14. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 9. März 2019.
  17. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 34.