Benjamin Franklin Medal (American Philosophical Society)

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Benjamin Franklin (1706–1790) – Porträt von Joseph Duplessis (um 1785)

Die Benjamin Franklin Medal ist eine Auszeichnung der American Philosophical Society, die in ihrer über hundertjährigen Geschichte über lange Zeiträume nicht vergeben und mehrfach umgewidmet wurde.

Die Medaille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorderseite der Medaille
Rückseite der Medaille

Die etwa 10 cm große Medaille wurde von Louis St. Gaudens (1854–1913) und Augustus Saint-Gaudens (1848–1907) gestaltet.[1] Auf der Vorderseite sind in Majuskeln der Schriftzug „Benjamin Franklin“, das Konterfei Franklins und wiederum in Majuskeln die Worte „Printer, Philosopher, Scientist, Statesman, Diplomatist“ (Drucker, Philosoph, Wissenschaftler, Staatsmann, Diplomat) zu sehen. Die Rückseite zeigt eine allegorische Darstellung der Geschichte, die in Gegenwart von Literatur, Wissenschaft und Philosophie ihre Aufzeichnungen macht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1906 beschloss der Kongress der Vereinigten Staaten anlässlich der zweihundertsten Wiederkehr des Geburtstags von Benjamin Franklin (neben John Bartram einer der beiden Gründer der American Philosophical Society, damals unter dem Namen Philosophical Society), dem Außenminister der Vereinigten Staaten zu erlauben, eine Medaille zu Franklins Gedächtnis prägen zu lassen. Die Erste Medaille – in Gold – ging auf Anweisung des damaligen US-Präsidenten, Theodore Roosevelt, an die Französische Republik. Der US-Außenminister Elihu Root überreichte sie während einer Feierstunde zum 200. Geburtstag Franklins an den französischen Botschafter, Jean Jules Jusserand.

Weitere 150 Medaillen wurden in Bronze geprägt. Diese Medaillen sollten der US-Präsident und die American Philosophical Society selbst vergeben können. Während dokumentiert ist, dass Marie Curie 1921 eine Medaille als „Erinnerungsstück“ erhielt, als sie anlässlich der Verleihung der John Scott Medal durch die Stadt Philadelphia bei der American Philosophical Society einen kurzen Bericht über ihre piezoelektrische Messung von Radioaktivität abgab,[2] erfolgte die nächste offizielle Vergabe der Medaille erst 1937, an William Lyon Phelps anlässlich seiner Vorlesung über „Truth and Poetry“. Bis 1949 folgten jedes oder jedes zweite Jahr Vergaben an verschiedene Wissenschaftler anlässlich von Festvorlesungen.

Wieder folgte eine dreißigjährige Pause der Vergaben, bevor die Medaille zwischen 1979 und 1983 dreimal an verdiente Funktionäre der American Philosophical Society überreicht wurde. Zwischen 1985 und 1991 war die Benjamin Franklin Medal dann die höchste Auszeichnung der American Philosophical Society auf dem Gebiet der Geistes- und Naturwissenschaften („humanities and sciences“).

Seit 1987 vergibt die American Philosophical Society die Benjamin Franklin Medal for Distinguished Public Service für außergewöhnliche Beiträge zum Gemeinwohl („general welfare“). Seit der Kongress 1993 der American Philosophical Society die Vergabe der Thomas Jefferson Medal für besondere Beiträge auf den Gebieten der Kunst und der Geisteswissenschaften („arts, humanities, and social sciences“) genehmigte, wird die Benjamin Franklin Medal nur noch auf dem Gebiet der (Natur-)Wissenschaften vergeben („sciences“).

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benjamin Franklin Medal (1906–1983)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benjamin Franklin Medal for Distinguished Achievement in the Humanities or Sciences (1985–1991)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benjamin Franklin Medal for Distinguished Public Service (seit 1987)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benjamin Franklin Medal for Distinguished Achievement in the Sciences (seit 1993)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Louis St. Gaudens: Benjamin Franklin Commemorative Medal. In: metmuseum.org. Abgerufen am 18. März 2023 (englisch).
  2. Minutes. In: American Philosophical Society (Hrsg.): Proceedings of the American Philosophical Society. Band 60, Nr. 4, 1921, S. xxii, JSTOR:984523.
  3. Meetings of the American Philosophical Society: April 2023. In: amphilsoc.org. Abgerufen am 1. April 2023 (englisch).