Benno Berneis

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Benno Berneis Selbstbildnis 1909
Benno Berneis: Bildnis Gertrud Eysoldt 1910
Benno Berneis: Reiter am Meer 1913
Benno Berneis: Stürzender Engel 1914
Benno Berneis: Selbstbildnis 1914

Benno Berneis (* 9. Mai 1883 in Fürth; † 8. August 1916 über Saint-Souplet) war ein deutscher Maler des aufkommenden Expressionismus.

Benno Berneis wurde 1883 als einziger Sohn des jüdischen Fabrikbesitzers Albert Berneis und seiner Frau Betty, geb. Neubauer, in Fürth geboren. Sein Vater war der Direktor der 1875 von ihm und seinem Bruder gegründeten Schuhfabrik B. Berneis, die später zu den Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken AG firmierte.

Nach seiner Schulzeit war Benno Berneis ab 1902 Schüler in der Münchner Malschule von Moritz Heymann, der ihn zum impressionistischen Maler ausgebildete.

Ab 1906 lebte er dann in Berlin, wo der Künstler mit der Hilfe von Max Slevogt bereits im Dezember an der Winterausstellung der Berliner Secession teilnehmen durfte. Auch in den Sommerausstellungen der kommenden Jahre war Benno Berneis nun regelmäßig mit mehreren Werken vertreten.[1]

1909 stellte er zusammen mit Henri Matisse erstmals seine Arbeiten im Kunstsalon von Paul Cassirer aus. Eine weitere umfassende Ausstellung folgte im März 1914, diesmal mit dem befreundeten Bildhauer August Gaul. Im selben Jahr war Benno Berneis außerdem an der Gründung der Freien Secession rund um Max Liebermann beteiligt. Per Losverfahren wurde er in den Vorstand der Künstlergruppe gewählt.[2]

Während des Ersten Weltkriegs diente er zunächst in einer bayerischen Train-Abteilung, wo er als guter Reiter für die Koordination des Proviantnachschubs an die Front zuständig war.[3] Mit der Beförderung zum Leutnant meldete er sich Mitte 1915 freiwillig zur Fliegertruppe. Nach seiner Ausbildung zum Flugzeugführer wurde er an der Westfront vor allem bei der Aufklärung von feindlichen Artilleriestellungen eingesetzt wurde. Benno Berneis starb dabei am 8. August 1916 als Angehöriger eines Kampfeinsitzer-Kommandos unter der Leitung von Kurt Student in einem Luftkampf über der französischen Gemeinde Saint-Souplet. Sein Grab befindet sich auf dem nahegelegenen deutschen Soldatenfriedhof Mont-Saint-Remy in den Ardennen.[4]

Benno Berneis war verheiratet mit der Schauspielerin Gertrud Eysoldt, mit der er den Sohn Peter Berneis hatte, der später in der Filmindustrie erfolgreich als Schauspieler und Drehbuchautor tätig war. Seine Schwester Frida Langer wurde 1942 Opfer des Holocaust.[5]

Ausstellungen (Auswahl)

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  • Friederike Weimar: Verglühte Träume: Werke junger Künstler – Opfer des Ersten Weltkriegs. Benno Berneis, Hans Fuglsang, Franz Henseler, Wilhelm Morgner, Franz Nölken, Otto Soltau, Hermann Stenner und Albert Weisgerber. Herausgegeben von Helga Gutbrod. Gebr. Mann Verlag / Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 2014, ISBN 978-3-7861-2712-3
  • Simon Rötsch: Benno Berneis – Dunkle Sehnsüchte, romantisches Talent. Herausgegeben von Hans-Peter Miksch. Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung in der Kunst Galerie Fürth. Bartlmüller Verlag, Nürnberg 2018, ISBN 978-3-942953-53-5
  • Marion Harder-Merkelbach: Berneis, Benno. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 9, Saur, München u. a. 1994, ISBN 3-598-22749-3, S. 575.
Commons: Benno Berneis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Simon Rötsch: „… der Tod hat in der entscheidenden Stunde den Pinsel aus der Hand genommen“ - Biographie des Fürther Künstlers Benno Berneis. (PDF) Abgerufen am 6. Juli 2017.
  2. Die „Freie Sezession“. In: Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. N. F. 25. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 339.
  3. Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Offizierspersonalakten 5570
  4. frontflieger.de
  5. Frida Langer, bei FürthWiki