Benoît Doucet

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  Benoît Doucet

Geburtsdatum 23. April 1963
Geburtsort Montréal, Québec, Kanada
Größe 175 cm
Gewicht 83 kg

Position Center

Karrierestationen

1980–1983 Hull Olympiques
1984–1985 Université de Moncton
1985–1986 Moncton Golden Flames
1986–1987 Team Kanada
1988–1989 Duisburger SV
1989–1990 ECD Sauerland
1990–1991 EV Landshut
1991–1998 Düsseldorfer EG
1998–1999 Grefrather EC
1999 Kölner Haie

Benoît Doucet (* 23. April 1963 in Montréal, Québec) ist ein ehemaliger kanadisch-deutscher Eishockeyspieler (Stürmer), der seit 2005 als Trainer arbeitet.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nordamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kanadische Eishockeyspieler Ben Doucet begann seine Karriere in der kanadischen Junioren-Hockeyliga QMJHL (Quebec Major Junior Hockey League) bei den Hull Olympiques. Dort spielte er in den frühen 1980er Jahren drei Saisons und zeichnete sich bereits durch seine Scorerqualitäten aus. In Hull spielte er bereits mit den später im deutschen Eishockey erfolgreichen Spielern John Chabot und dem auch in der NHL etablierten Sylvain Turgeon zusammen.

Nach einem Intermezzo bei der Université de Moncton im Spielbetrieb der CIAU wechselte Doucet in die AHL (American Hockey League) zu den Moncton Golden Flames. Auch hier traf er auf spätere Gegenspieler aus den deutschen Ligen wie Tom Thornbury und Greg Johnston.

Zudem spielte er 1986/87 in der kanadischen Nationalmannschaft.

In Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Doucet sich trotz guter Scorerwerte nicht für die NHL empfehlen konnte, zog es ihn nach Europa. Seine erste Deutschland-Station war in der Saison 1988/1989 der Duisburger SV in der Zweiten Liga. Dort zeigte er sofort sein Können und scorte mit 94 Punkten in 27 Spielen Rekordwerte. Dies ließ finanziell besser gestellte Vereine wie den ECD Sauerland aufhorchen, wo er im darauffolgenden Jahr einen Vertrag unterzeichnete und seine Scorerwerte mit 127 Punkten in 33 Spielen noch übertraf. Es dauerte nicht lange und ein Bundesligaverein zeigte Interesse. Der EV Landshut verpflichtete Doucet für die Saison 1990/1991. Hier gelang es ihm, sofort in seiner ersten Saison in dieser Liga, mit 87 Punkten Topscorer zu werden. Landshut, im deutschen Eishockey zu diesem Zeitpunkt nur noch Mittelklasse, konnte ihn nicht halten; er folgte dem Ruf des Topvereins der damaligen Jahre, der Düsseldorfer EG. In dem bereits vorhandenen All-Star Team mit vielen hochwertigen Spielern tat er sich anfangs schwer, zeigte im Laufe der Saison aber doch noch gute Leistungen. In den folgenden sechs Jahren wurde er zu einem der Idole des Düsseldorfer Eishockeys und mehrfach Topscorer des Teams, mit dem er zudem dreimal deutscher Meister wurde (1992, 1993, 1996). Auch heute noch gehört er als Bestandteil der „Goldenen Zeiten“ des Vereins und wegen seines sympathischen Auftretens bei Fans und Medien zu den beliebtesten Eishockeypersönlichkeiten der DEG.

Nach dem kurzzeitigen Rückzug der DEG aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach der Saison 1997/98 ließ er seine Karriere ausklingen. Im folgenden Jahr lief er noch für sechs Spiele für den Kölner EC auf, ebenso absolvierte er noch wenige Spiele beim Zweitligisten Grefrather EV, war aber nur noch ein Schatten früherer Jahre. Hiernach zog es ihn nach Kanada zurück.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten hatte, spielte er erfolgreich in der deutschen Nationalmannschaft. Spielberechtigt war er, da er seinerzeit mit dem Team Kanada an keinem IIHF-Turnier teilnahm. Für Deutschland nahm er 1993, 1995 und 1996 an der Eishockey-Weltmeisterschaft sowie 1994 an den Olympischen Winterspielen teil. Außerdem vertrat er die deutschen Farben beim World Cup of Hockey 1996.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2005 arbeitete Doucet als Eishockeytrainer in Kanada und trainierte Nachwuchsmannschaften. Zwischen Juni 2015 und Januar 2016 war er Cheftrainer der Fischtown Pinguins aus der DEL2. Im September 2020 wurde er Trainer beim Landesligisten ESV Waldkirchen.[1] Diese Tätigkeit übte er bis 2022 aus.[2] Im Sommer 2022 trat Doucet das Traineramt beim EV Moosburg in der Landesliga an.[3] Doucet verließ Moosburg 2023, um nach Waldkirchen zurückzukehren.[4]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ben Doucet war mit der Tochter der deutschen Schiedsrichterlegende Josef Kompalla, Nicole Kompalla, verheiratet und ist Vater einer Tochter.

Karriere-Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hull Olympiques (QJMHL) 1980–1983 - 221 Spiele – 139 Tore – 202 Assists – 341 Punkte – 154 Strafminuten
  • University of Moncton (CIAU) 1984–1985 - 24 Spiele – 19 Tore – 22 Assists – 41 Punkte – 0 (?) Strafminuten
  • Moncton Golden Flames (AHL) 1985–1987 - 94 Spiele – 29 Tore – 39 Assists – 68 Punkte – 43 Strafminuten
  • Team Canada 63 Spiele – 27 Tore – 31 Assists – 58 Punkte – 86 Strafminuten
  • Duisburger SV (2. Liga) 1988–1989 - 27 Spiele – 43 Tore – 51 Assists – 94 Punkte – 55 Strafminuten
  • ECD Sauerland (2. Liga) 1989–1990 - 48 Spiele – 92 Tore – 90 Assists – 182 Punkte – 70 Strafminuten
  • EV Landshut (Bundesliga) 1990–1991 - 43 Spiele – 45 Tore – 42 Assists – 87 Punkte – 82 Strafminuten
  • Düsseldorfer EG (Bundesliga/DEL) 1991–1998 - 340 Spiele – 159 Tore – 234 Assists – 393 Punkte – 521 Strafminuten
  • Kölner Haie (DEL) 1998–1999 - 6 Spiele – 0 Tore – 1 Assists – 1 Punkt – 6 Strafminuten
  • Grefrather EV (2. Liga) 1998–1999 - 10 Spiele – 2 Tore – 7 Assists – 9 Punkte – 32 Strafminuten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Duschl: "Der ganze Verein soll von mir profitieren": Ex-Profi Doucet hat beim ESV Waldkirchen Großes vor. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  2. Vier weitere Neuzugänge: ESV Waldkirchen holt Tschechen-Trio und setzt auf Max Binder (16). In: heimatsport.de. 9. August 2022, abgerufen am 12. Februar 2023.
  3. Neuer Trainer für erste Mannschaft. In: EV Moosburg. 16. Juni 2022, abgerufen am 12. Februar 2023.
  4. Neuer Coach für den EV Moosburg: Robert Steinmann löst Benoit Doucet ab. In: Merkur. 27. Februar 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.