Benutzer:David Wintzer/Wolff

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Wolff'sche Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wolff'sche Stiftung war eine karitative Stiftung, die 1899 ein Krankenhaus in Lemgo errichtete. Das heutige Klinikum Lippe in Lemgo ist aus der damaligen Wolff'schen Stiftung entstanden.

Der gebürtige Lemgoer Kaufmann August Louis Wolff (1825–1911) wollte nach dem Tod seiner Ehefrau 1893 sein Erbe regeln, das ein erhebliches Vermögen darstellte. Der Lemgoer Bürgermeister Ernst Höland schlug ihm 1897 vor, eine Stiftung für „ein Krankenhaus mit allen Nebenanlagen zu errichten und zu erhalten“[1], Wolff stellte dafür eine Summe von 200.000 Mark (nach heutiger Währung 2021: 1.490.000 Euro) zur Verfügung. Im Gegenzug erhielt er das Ehrenbürgerrecht der Stadt Lemgo[2]. Im September 1899 genehmigte der Regent Ernst zur Lippe-Biesterfeld die Errichtung der Wolff'schen Stiftung.

Im Dezember 1900 konnte das Krankenhaus feierlich eröffnet werden, es wurden 40 Betten eingeplant. Anlässlich des 25. Jubiläums im Dezember 1925 – Planzahl: 170 Betten – regte der Landrat Clemens Becker an, das Haus als Kreiskrankenhaus für den Kreis Lemgo zu errichten, da die Finanzierung des Krankenhauses nach dem Ersten Weltkrieg und wegen der Hyperinflation 1923 in Gefahr geraten könnte. Tatsächlich ging das Krankenhaus Wolff'sche Stiftung im Juli 1938 von der Stadt Lemgo auf den Landkreis über. Nach dem Zweiten Weltkrieg – Planzahl: 430 Betten – beantragte der Kreis Lemgo im Juni 1949 beim Regierungsbezirk Detmold die Aufhebung der Wolff'schen Stiftung, da eine Finanzierung nach der Währungsreform 1948 unmöglich werde. Im Juni 1952 wurde daraufhin die Wolff'sche Stiftung aufgelöst[3], das Kreiskrankenhaus Lemgo ging später über in das Klinikum Lippe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7.
  • Marianne Bonney: Dienst am Kranken einst und jetzt. In: Lemgoer Hefte, 13/81, Lemgo 1981, S. 18–26.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 21.
  2. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 21 ff.
  3. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 149 f.

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August Louis Wolff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geburtshaus von August Louis Wolff in der Mittelstraße 118 (Foto: 2012)

August Louis Wolff (* 9. Mai 1825 in Lemgo; † 11. September 1911 in Frankfurt am Main[1]) war ein deutscher Kaufmann, US-amerikanischer Honorarkonsul und Mäzen des Krankenhauses Lemgo.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Louis Wolff war der jüngste Sohn des Lemgoer Postmeisters Heinrich Daniel Wolff (1790–1836). Sein älterer Bruder Gustav Adolf Wolff (1819–1878) war Journalist und Verleger. Nach der Revolution 1848/1849 wanderte er aus in die Vereinigten Staaten und heiratete dort 1850 Waldburga Kaiser († 1893). Er gründete einen Großhandel für Bekleidung in Burlington (Iowa). Auf Vorschlag des Senators James W. Grimes bestätigte Präsident Abraham Lincoln 1861 das Amt Wolffs als Konsul im Kanton Basel-Landschaft. 1871 siedelte er über nach Frankfurt am Main, wo er noch zehn Jahre als Vizekonsul der USA tätig war.

Nach dem Tod seiner Ehefrau 1893 wollte Wolff sein Erbe regeln, das ein erhebliches Vermögen darstellte. Der Lemgoer Bürgermeister Ernst Höland schlug ihm 1897 vor, eine Stiftung für „ein Krankenhaus mit allen Nebenanlagen zu errichten und zu erhalten“[2], Wolff stellte dafür eine Summe von 200.000 Mark (nach heutiger Währung 2021: 1.490.000 Euro) zur Verfügung. Im Gegenzug erhielt er das Ehrenbürgerrecht der Stadt Lemgo[3]. Im September 1899 genehmigte der Regent Ernst zur Lippe-Biesterfeld die Errichtung der Wolff'schen Stiftung.

Wolff wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof 1911 beerdigt, das Grab existiert nicht mehr.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1904 wurde eine Plakette mit Wolffs Namen und einem Porträt enthüllt, diese Reliefdarstellung befindet sich noch immer in der Eingangshalle im Klinikum Lippe in Lemgo[4]. Nahe dem Städtischen Friedhofs Rintelner Straße wurde ebenfalls in Lemgo die Konsul-Wolff-Straße benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 13 ff.
  • Marianne Bonney: Dienst am Kranken einst und jetzt. In: Lemgoer Hefte, 13/81, Lemgo 1981, S. 18–22.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf der Lippischen Post vom 18. September 1911.
  2. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 21.
  3. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 21 ff.
  4. Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 45.

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Gustav Kleßmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Heinrich Wilhelm Ludwig Kleßmann (* 18. Februar 1893 in Nordhorn bei Gütersloh; † 15. Februar 1974 in Lemgo[1]) war ein Chirurg. Er war langjähriger Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Lemgo und Chefarzt der Chirurgischen Abteilung .

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Kleßmann wurde als der älteste Sohn des Landwirts Heinrich Kleßmann (1858–1925) und seiner Ehefrau Anna Maria Lörpabel (1867–1955) geboren. Im Evangelisch Stiftischen Gymnasium Gütersloh machte er das Abitur und meldete sich anschließend als Einjährig-Freiwilliger bei einem badischen Grenadier-Regiment. Das Medizinstudium in Heidelberg mußte er kurze Zeit später wegen des beginnenden Ersten Weltkriegs unterbrechen und wurde als Feldunterarzt zum Sanitätskorps eingezogen. Er wurde an der Westfront und in Rumänien eingesetzt. Kleßmann wurde mit dem Eisernen Kreuz geehrt.

1920 promovierte Kleßmann an der Universität Marburg unter Wilhelm Zangemeister mit dem Thema „Das Labienödem im Wochenbett“[2]. Er arbeitete zunächst bei den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld und erhielt im September 1923 eine Stelle als stellvertretender Direktor des Krankenhauses Lemgo. Im April 1924 wurde er Direktor des Krankenhauses und Chefarzt der Chirurgischen Abteilung. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zwar eingezogen, blieb aber weiterhin als Oberfeldarzt Chefarzt des Krankenhauses, das auch als Reserve-Lazarett diente.

Am 4. April 1945 rückte die 2. US-Panzerdivision in Lemgo ein. Kleßmann mußte sich nach einigen Wochen einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen und wurde schließlich von der britischen Militärregierung bestätigt. Allerdings wurde das Haus am Slavertorwall beschlagnahmt, da die Besatzung das Haus benötigte, die Familie mußte in das Ärztehaus des Krankenhauses umziehen. Durch eine Denunziation eines Assistenzarztes im Krankenhaus verzögerte sich die Wiedereinstellung des Chefarztes bis zum 1. Januar 1948. Die Auflösung der Wolff'schen Stiftung im Juni 1952 änderte Kleßmanns Vertrag nicht, er ging nahtlos in das Kreiskrankenhaus Lemgo über. Wegen des lebenslangen Vertrags konnte er auf eigenen Wunsch im September 1961 nach 37 Jahren ausscheiden.

Kleßmann wurde auf dem Städtischen Friedhof in der Rintelner Straße beerdigt.

Haus am Slavertorwall, um 1950

Haus am Slavertorwall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus am Slavertorwall ließ Kleßmann 1929 von dem Architekten Ernst Pethig als Wohnung und Arztpraxis errichten, das einzige Beispiel für die Bauhaus-Architektur in Lemgo und Umgebung[3].

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleßmann heiratete im August 1921 in Gütersloh die verwitwete Käthe Westheermann (1894–1962) und bekam drei Söhne:

  • Horst-Alfred (1924–2017), später Internist
  • Rüdiger (1927–2020), später Kunsthistoriker
  • Eckart (* 1933), später Schriftsteller

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1953 erhielt Kleßmann anläßlich seines 60. Geburtstages das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckart Kleßmann: Über dir Flügel gebreitet – Eine Kindheit 1933–1945. Aisthesis, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89528-633-9, passim.
  • Burkhard Meier, Fred Salomon: Von der Wolffschen Stiftung zum Klinikum Lemgo – Ein Jahrhundert in Berichten, Bildern und Dokumenten. In: Beiträge zur Geschichte der Diakonie in Lippe, Band 3, Lemgo / Detmold 2000, ISBN 3-9806101-8-7, S. 75 ff.
  • Marianne Bonney: Dienst am Kranken einst und jetzt. In: Lemgoer Hefte, 13/81, Lemgo 1981, S. 22–24.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Westfalen-Blatt vom 16. Februar 1974: Der alte Dr. Kleßmann ist gestern heimgegangen – Lemgo trauert um einen der verdientesten Mediziner.
  2. Eötvös-Loránd-Universität – Gustav Kleßmann: Das Labienödem im Wochenbett, Marburg 1920.
  3. Dietrich Ellger, Karl Eugen Mummenhoff (Hrsg.): Stadt Lemgo. In: Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 49, Münster (Westfalen) 1983, S. 954 f.

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