Benutzer:Elian/Unix-Humor

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Der Unix-Humor ist ein Humor, der sich thematisch mit der Betriebssystemfamilie von Unix beschäftigt. Um diese Betriebssysteme ranken sich eine große Zahl von Witzen und Anekdoten, die für Außenstehende oft kaum verständlich sind (Insiderwitze).

Viele dieser Witze sind Wortspiele aus den Namen von Shell- oder Unix-Kommandos und deren Fehlerrückgaben, die darauf zurück zu führen sind, dass Befehle häufig nach Verben benannt und Fehlermeldungen traditionell recht kurz sind. Sie lassen sich (abhängig vom genauen System und seiner Konfiguration) auf jedem Unix-Rechner tatsächlich erzeugen.

% make love
Make:  Don't know how to make love.  Stop.

Mit Hilfe des make-Befehls wird unter Unix-Systemen meist der komplette Build-Prozess eines Programmes gesteuert und nicht Liebe gemacht. Die obige Ausgabe lässt sich nicht mit GNU Make, aber mit BSD Make nachvollziehen. Das Original UNIX make Programm hat um 1980 "not war?" ausgegeben, es ergibt keinen Sinn diesen UNIX Witz mit heutigen Make Programmen zu verifizieren außer vielleicht mit smake, das "smake: Can't find any source for 'love'. smake: Couldn't make 'love'." ausgibt.

% got a light?
No match.

Der Clou an dieser Verneinung der Frage nach Feuer ist das Fragezeichen am Ende des Kommandos, welches für exakt ein beliebiges Zeichen steht, welches die Shell versucht zu expandieren, allerdings scheitert und mitteilt, dass kein passendes Zeichen bzw. keine passende Datei gefunden wurde – auf Englisch „no match“ – was auf Deutsch wiederum „kein Streichholz“ heißen kann.

% ar m God
ar: God does not exist

ar ist ein sehr einfaches Archivierungsprogramm unter Unix, das hauptsächlich für statische Bibliotheken verwendet wird. Mit dem obigen Befehl wird versucht, eine Datei God dem Archiv hinzuzufügen und nicht Gott auszustatten. GNU ar z.B. unter Debian GNU/Linux produziert übrigens

% ar m God
ar: creating God

Dies kann man auch so interpretieren, dass man selbst mit Gott ausgestattet wird, nachdem er erstellt worden ist.

% ^How did the sex change^ operation go?
Modifier failed.

Mit ^string1^string2^ oder auch !!:s/string1/string2/ kann man den letzten Befehl ausführen, wobei string1 durch string2 ersetzt wird; da hier nur zwei Ersetzungszeichen statt drei sind, scheitert die Ersetzung natürlich, ebenso wie bei unserem Freund.

% man: why did you get a divorce?
man:: Too many arguments.

Diese Meldung lässt sich mit der csh nachvollziehen und basiert auf deren Art der Ersetzung von Variablenbestandteilen, was sich mit folgendem Beispiel gut erläutern lässt:

% echo $shell
/bin/csh
% echo $shell:s/i/o/
/bon/csh

Der Doppelpunkt trennt also hier Variablenname und Ersetzungscode (hier: Ersetzung mittels s/suche/ersetzung/); wenn hinter dem Doppelpunkt das Falsche oder zu viel steht, scheitert die Ersetzung. In unserem Fall folgen dem Doppelpunkt aber ein zweier sowie mehrere Argumente, also ein paar zuviel.

% ^What is saccharine?
Bad substitute.

Da Saccharin ein synthetischer Süßstoff ist, ist es natürlich kein vollwertiger Ersatz für Zucker, wie der Autor dieses Kommandos meint. Wichtig ist hierbei wieder der Akzent wie weiter oben bereits erklärt.

$ drink < bottle; opener
bottle: cannot open
opener: not found

Trivial: Es wird versucht, die Standardeingabe des Programms drink auf die Datei bottle umzulenken und anschließend opener aufzurufen. Die witzigen, kurzen Fehlermeldungen scheinen dabei von Sun Solaris zu stammen.

$ touch /genitals
touch: cannot touch `/genitals': Permission denied

Natürlich berührt man nicht ohne weiteres die Genitalien einer anderen Person. Der Hintergrund hierzu ist, dass mit touch hier versucht wird, die Datei genitals im Root-Verzeichnis anzulegen, wozu außer dem Administrator kein anderer die Berechtigung hat. Diese Fehlermeldung sollte auf vielen Unices und unter Linux nachvollziehbar sein.

Auch der Eintrag aus einem Text mit der Überschrift „How to Shoot Yourself in the Foot“ ist – für Eingeweihte – recht amüsant:

% ls
foot.c foot.h foot.o toe.c toe.o
% rm * .o
rm: .o: No such file or directory
% ls
%

Der „Schuss in den Fuß“ steckt in der dritten Zeile, diese sollte richtig „rm *.o“ lauten (kein Leerzeichen zwischen Asterisk und Punkt) und hätte dadurch nur die Objektdateien gelöscht, und nicht den gesamten Inhalt des Verzeichnisses, wie hier der Fall.

Die Buchstabenfolge dieser Anweisung wird gern als „read mail really fast“ interpretiert:

rm -rf *

Nachahmung ist allerdings nicht empfohlen, denn diese Anweisung löscht alle Dateien im aktuellen Verzeichnis (inkl. Unterverzeichnisse) – eben eine sehr schnelle Art und Weise, Mails zu lesen.

Folgende Befehlszeilen, in einem fortune-Cookie als Unix-Sex bezeichnet, erzeugen keine humorvollen Meldungen auf dem Bildschirm. Sie sollten nur mittels Unix-Befehlen zeigen, wie Unix-Geeks angeblich Sex haben:

$ who | grep -i blonde | head | nice | talk | date
cd ~ ; wine ; unzip ; touch ; strip ; finger ; mount ; gasp ; yes ; uptime ; umount ; make clean ; 
sleep

„Bastard Operator from Hell“

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Unix-Fans amüsieren sich über die ewigen Reibereien zwischen Anwender und Systemadministrator. Berühmt wurden Simon Travaglias 1990 bis 2001 entstandene Parodie über den „Bastard Operator From Hell“ (BOFH), der viele andere Geschichten inspiriert hat, so zum Beispiel Florian Schiels „Bastard Assistant from Hell“.

Desweiteren kursieren einige Witze über die Anfänger irritierenden, teilweise kryptisch erscheinenden Kommandozeilen. Fragen dazu werden gerne mit einem teilweise scherzhaften „RTFM“ beantwortet; auf die Frage, was das bedeute, wird dann mit „Read the manual first“ geantwortet; auf die nochmalige Nachfrage, dass die Buchstabenfolge der Abkürzung ja nicht richtig passen würde wird schließlich erwidert: „Read the fucking manual“. Wenn ein Anfänger das Manual in Form der „man pages“ noch nicht kennt, lautet die Antwort manchmal: „Mann, Mann“. Gemeint damit ist die Befehlsfolge „man man“, die die Manual-Seiten zum Befehl man aufruft.

Um den Arbeitsalltag des Unix-Administrators aufzulockern, kann er statt der gewohnten Manpages auch die so genannten Funny Manpages installieren, die dem Unix-Geek Hilfe in vielen Lebenslagen bieten, z.B. wie man sich verabredet (man date), bei erfolgreichem Date den Geschlechtsverkehr vollzieht (man sex, siehe auch oben), was ein Echo ist oder was man mit RTFM anfangen soll. Dazu passend gehört auf BSD-Systemen die Datei /usr/share/misc/flowers, der man entnehmen kann, welche Blume zu welchem Anlass passt.

Spiele (und Spielereien)

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Es gibt einige Computerspiele für Unix, die sich in ironischer Weise mit Unix oder auch Microsoft Windows auseinandersetzen. Es gibt ebenfalls kleine Spielereien zur Auflockerung der Arbeit:

xbill ist ein eher simples Computer-Spiel, in dem man als System-Administrator ein Netz mit diversen Workstations (BSD, Linux, Apple, Sun) betreut, welches durch von außen kommende Bill Gates' bedroht wird. Können die Bills Fuß fassen, wird ein Rechner nach dem anderen mit Windows infiziert. Mittlerweile wurde das Spiel auch auf andere Plattformen portiert, unter anderem Windows.

fortune beglückt beim Login auf vielen Unix- und Linux-Rechnern den User mit einem mehr oder weniger dummen Spruch, einem so genannten „Fortune Cookie“. Solche „Glückskeks-Sprüche“ findet man auch häufig als Teil von Email-Signatures.

Mit xkill können sie X-Window-Programme beenden oder auch nur Fenster von diesen per Mausklick schließen. Das interessante dabei ist, dass xkill nach dem Aufruf den Mauszeiger als Totenkopf darstellt, mit dem man dann ein Fenster killen kann.

psDooM ist ebenfalls eine graphische Oberfläche für das kill-Programm, welche auf dem Ego-Shooter Doom basiert. Die Prozesse werden als Monster dargestellt; man erniedrigt ihre Priorität oder beendet sie, indem man auf sie schießt.

{{Lückenhaft|Vi vs. Emacs}}