Benutzer:FTI&RTD/Peter Biegelbauer

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Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PD Dr. Peter Biegelbauer, geboren 1966, ist Senior Scientist am Department Foresight & Policy Development des Austrian Institute of Technology (AIT). Er hat ein Magisterium und ein Doktorat in Politikwissenschaft von der Universität Wien, einen Science Master in Politikwissenschaft vom MIT und hat sich an der Universität Innsbruck habilitiert. Seit 1988 unterrichtet er an den Universitäten Wien, Innsbruck, Salzburg, der Karls-Universität in Prag, wo er 2006 Gastprofessor war, am Institut für Höhere Studien und am AIT. Er koordinierte eine Reihe von nationalen und internationalen Forschungsprojekten in den Bereichen Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik, Policy Analyse, politische Ökonomie und Lernen in der Politik und hat mehrere Dutzend Artikel und Buchbeiträge zu diesen Themen verfasst. Seine später im britischen Ashgate-Verlag unter dem Titel "130 Years of Catching Up With the West: A Comparative Perspective on Hungarian Industry, Science and Technology Policy-Making Since Industrialization" veröffentlichte Dissertation zur Forschungs- und Technologiepolitik von Ungarn wurde 1998 mit dem Förderpreis der Windhag-Stiftung für herausragende Dissertationen ausgezeichnet. Von 1998-2011 arbeitete er am Institut für Höhere Studien, wo er mehrere Forschungsgruppen geleitet hat. Er ist seit seiner Studienzeit in der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft engagiert und hatte dort mehrere Positionen inne, unter anderem war er Generalsekretär 2000 und 2001, ist seit 2010 geschäftsführender Herausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft und seit 2012 einer der Sprecher der Sektion Politik und Verwaltung. Der Schwerpunkt der Arbeiten von Dr. Peter Biegelbauer liegt in dem Spannungsfeld von Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik, der Rolle von BeamtInnen in der Erstellung und Ausführung von Politik und der Frage nach demokratischer Legitimation in Bezug auf besonders heikle Innovationsfelder. Außerdem setzt er sich damit auseinander ob und wie in einem solchen Umfeld Politiklernen stattfindet.

Lernen in Politik und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politische Akteure lernen auf verschiedene Arten und Weisen. Einerseits kommt es zu inhaltsbezogenen Lernen, mit dem Ziel Probleme besser lösen zu können, andererseits zu politischen Lernen, bezogen auf Taktiken, um mit politischen Mitkonkurrenten besser umgehen zu können. Die österreichische Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik lieferte Peter Biegelbauer häufig die Fallbeispiele um Lernen in Politik und Verwaltung zu analysieren. Eine wesentliche Erkenntnis ist dabei, dass die verschiedenen Formen des Lernens oft nicht alleine, sondern unter bestimmten Bedingungen miteinander in Verbindung stehen.[1] Formen des Lernens im politischen Bereich sind häufig auf das Kommunizieren von Themen in der Öffentlichkeit und auf das taktische Vorgehen im Umgang mit dem politischen Gegner konzentriert. Im 2013 veröffentlichten Buch „Wie lernt die Politik? Lernen aus Erfahrung in Politik und Verwaltung“ sind Beamte in den meisten Fallbeispielen die Hauptakteure, wenn es um lernen in der Politik geht. Beamte lernen stärker auf Inhalte und auf Politikinstrumente, wie rechtliche Regelungen, Steuersätze und Förderungen, bezogen.[2]

In verschiedenen Arbeiten untersucht Biegelbauer die Nützlichkeit jener von der Wissenschaft bereitgestellten Werkzeuge, die lernen erleichtern. Dabei handelt es sich beispielsweise um verschiedenste Formen von Evaluationen, um Instrumente, welche die zukünftigen Auswirkungen der eigenen Handlungen abschätzen und um Möglichkeiten aus vergleichbaren Aktivitäten in anderen Ländern zu lernen.[3][4]

Forschungspolitik, Technologiepolitik und Innovationspolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Schwerpunkt der Arbeit von Peter Biegelbauer stellt die Befassung mit Forschungs-, Technologie und Innovationspolitik dar. Das Politikfeld zeichnet sich durch eine Reihe von Besonderheiten aus. Einerseits ist es eines der wenigen Politikbereiche, die seit den letzten 30 Jahren in den meisten OECD Ländern kontinuierlich mehr Mittel aus öffentlichen Haushalten erhalten haben. Andererseits sind Relevanz und allgemeine Zielsetzungen der Politiken auch über weltanschauliche Grenzen hinweg meist unumstritten. Einzelne Technologien und Forschungsbereiche sind hingegen durchaus kontroversiell, wie etwa Forschung zur Atomenergie, zum menschlichen embryonalen Stammzellen, zu künstlichen Reproduktionstechnologien oder allgemeiner zu Genforschung an Menschen, Tieren und Pflanzen.[5][6]

Demokratie und Partizipation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Biegelbauer hat sich auch mit der in der Politik wesentlichen Frage auseinandergesetzt wie und durch wen politische Entscheidungen getroffen werden. Wissenschaft und Technologie sollen gesellschaftliche Probleme lösen, tragen aber auch oft Risiken und manchmal ethische Probleme mit sich. Die Entscheidung darüber ob wissenschaftliche Forschung oder Technologieentwicklung durchgeführt werden soll, ist mitunter demokratischen Prozessen nicht zugänglich. Die Rolle von wissenschaftlichen ExpertInnen, BeamtInnen und PolitikerInnen und die Partizipation von BürgerInnen ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich geregelt[7] und kann einer Bewertung im Hinblick auf demokratiepolitische Kriterien unterzogen werden.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://austrianinstituteoftechnology.academia.edu/PeterBiegelbauer

http://politikwissenschaft.univie.ac.at/institut/personen/lektorinnen/details/biegelbauer/

http://www.oezp.at/herausgeberinnen.php

http://sciencev1.orf.at/sciencev1.orf.at/science/biegelbauer/

http://www.gen-au.at/person.jsp?personId=332&lang=de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biegelbauer, Peter: Wie lernt die Politik - Lernen aus Erfahrung in Politik und Verwaltung. VS Verlag, Wiesbaden, 2013
  2. Biegelbauer Peter, Griessler Erich: Politische Praktiken von MinisterialbeamtInnen im österreichischen Gesetzgebungsprozess, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol 38(1), 2009, S. 61-78
  3. Biegelbauer, Peter; Mayer Stefanie: Regulatory Impact Assessment in Austria: Promising Regulations, Disappointing Practices, in: Critical Policy Analysis, Vol 2(2), 2008, S. 118-142
  4. Biegelbauer, Peter: Erfahrungsorientiertes Lernen in der österreichischen Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik, in: J. Fröhlich, K.-H. Leitner, M. Weber: Innovationsforschung und Technologiepolitik in Österreich. Neue Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten. Studienverlag, Wien, 2009, S. 197-214
  5. Mayer, Stefanie; Biegelbauer, Peter; Grießler, Erich and Iwae, Sosuke: Dealing with complex matters: the political regulation of genetic testing and genetic counseling in Austria, Germany and Japan, in: New Genetics and Society, Vol 28(4), 2009, S. 363-379
  6. Biegelbauer, Peter: Forschung steuern? Die Governance des österreichischen Innovationssystems, Studienverlag, Innsbruck, 2010
  7. Biegelbauer, Peter: Wie lernt die Politik - Lernen aus Erfahrung in Politik und Verwaltung. VS Verlag, Wiesbaden, 2013
  8. Biegelbauer, Peter; Hansen, Janus: Democratic Theory and Citizen Participation:democracy models in the evaluation of public participation in science and technology, in: Science and Public Policy, Vol 38(8), 2011, S. 589-598

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