Benutzer:J. Patrick Fischer/20 Jahre Wikipedia Osttimor

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Osttimor
Timor-Leste (port.)
Timor Timur (indon.)
East Timor (engl.)
Flagge Wappen
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Hauptstadt Dili
Staatsoberhaupt Administrator Sérgio Vieira de Mello
(seit 17. November 1999)
Regierungschef Chefminister Marí Alkatiri
(seit 20. September 2001)
Fläche 14.918,72 km²
Einwohnerzahl 881.600 (Zählung 1997)
Währung Indonesische Rupiah, Euro, US-Dollar
Zeitzone UTC+9
ISO 3166 TP
Internet-TLD .tp
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Osttimor ist ein Territorium im Süden des Malaiischen Archipels, das seit 1999 unter der Verwaltung der Vereinten Nationen steht. Es besteht aus dem Osten der Insel Timor, der Exklave Oecusse-Ambeno und den kleinen Inseln Atauro und Jaco.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Insel Timor gehört zu den Kleinen Sundainseln, nördlich von Australien, und ist umrahmt von zu Indonesien gehörende Inseln. Auch der Großteil Westtimors gehört zu Indonesien, bis auf die osttimoresische Exklave Oecusse-Ambeno an der Nordküste. Vor der Ostspitze Timors liegt das kleine, unbewohnte Eiland Jaco. Vor Dili, der Hauptstadt Osttimors, liegt die etwas größere Insel Atauro. Dili hat etwa 56.000 Einwohner.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung hat malaiische und melanesische Wurzeln. Wichtigste Sprache ist Tetum, daneben sind weiterhin Indonesisch und Portugiesisch von Bedeutung und es gibt etwa 30 weitere Sprachen. 86 % der Einwohner sind Katholiken. Daneben gibt es Muslime und Anhänger von Naturreligionen. Die Lebenserwartung liegt bei 57 Jahren.

Im indonesischen Westtimor befinden sich noch etwa 80.000 osttimoresische Flüchtlinge. Eine größere Diaspora lebt in Portugal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feierlichkeiten in Aileu zum 25. Geburtstag der FALINTIL (2000).

1515 landeten die Portugiesen erstmals auf der Insel Timor und gründeten die Kolonie Portugiesisch-Timor, deren endgültige Grenzen zum niederländischen Teil der Insel erst 1916 festgelegt wurden.

Erst 1974 änderte die Nelkenrevolution in Portugal die politischen Verhältnisse. 1975 sollte die Kolonie für die Unabhängigkeit vorbereitet werden, doch es kam zu einem Bürgerkrieg zwischen den beiden größten Parteien FRETILIN und UDT, aus dem die FRETILIN als Sieger hervorging. Sie rief am 28. November 1975 die Unabhängigkeit aus, doch nur neun Tage später begann Indonesien mit der Operation Seroja das Land offen zu besetzen und machte es 1976 formell trotz internationaler Verurteilung zu seiner 27. Provinz Timor Timur. International wurde die Annexion nicht anerkannt. Osttimor galt als „abhängiges Territorium unter portugiesischer Verwaltung“.

24 Jahre lang blieb Osttimor von Indonesien besetzt. Die FALINTIL kämpfte in Guerillataktik gegen die Besatzer. Infolge der Kämpfe und vor allem durch Hunger und Krankheiten, die Strafmaßnahmen und Zwangsumsiedlungen durch Indonesien verursachten, starben bis zu 183.000 der 800.000 Einwohner. Nach einem Referendum im Jahre 1999, das zu Gunsten einer Unabhängigkeit ausging und weitere Gewalt durch pro-indonesische Milizen (Wanra) und die indonesische Armee zur Folge hatte, entsandten die Vereinten Nationen unter australischer Führung die Friedenstruppe INTERFET. Osttimor ist seit dem 25. September 1999 unter Verwaltung der UNTAET. 2002 soll Osttimor in die Unabhängigkeit entlassen werden.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übergabe der Kontrolle von INTERFET an UNTAET und Administrator Sérgio Vieira de Mello

Osttimor steht seit 1999 unter Verwaltung der Vereinten Nationen. Der Brasilianer Sérgio Vieira de Mello, UN-Sonderbeauftragter für Osttimor, fungiert als Administrator. Ihm unterstellt ist das Regierungskabinett. Bis zum 19. September 2001 bestand die I. Übergangsregierung Osttimors aus Osttimoresen und internationalen Experten. Mit Antritt der II. Übergangsregierung verbleibt Mello als einziger Ausländer. Neu ist das Amt des Chefministers, das Marí Alkatiri erhalten hat. er ist der Generalsekretär der FRETILIN, der Partei, die eine führende Rolle in der Unabhängigkeitsbewegung hatte.

Die FRETILIN hat bei den ersten Parlamentswahlen in Osttimor am 30. August 2001 auch 55 von 88 Sitzen in der Verfassunggebenden Versammlung für Osttimor gewonnen. Parlamentspräsident wurde Francisco Guterres von der FRETILIN. Die Versammlung löste das Übergangsparlament des National Council (NC) ab, das sich am 14. Juli 2001 auflöste.

Sicherheitskräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000 wurde die Nationalpolizei Osttimors und im Februar 2001 die Verteidigungskräfte Osttimors gegründet. Das Militär wurde aus 650 ehemalige Guerilleros der FALINTIL gebildet. Die Verantwortung für die Sicherheit liegt weiter bei der UN-Mission, zu der auch Soldaten und Polizisten gehören.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osttimor wird in 13 Distrikte unterteilt, die sich widerum in Subdistrikte und Sucos aufteilen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaffee in Maubisse

Vor ihrem Abzug zerstörte die indonesische Armee und pro-indonesische Milizen 75 % der Infrastruktur, darunter 80 % der Schulen und praktisch alle medizinischen Einrichtungen.

Osttimor ist von internationalen Hilfen abhängig. Man setzt Hoffnung auf die Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Timorsee. Neben Mais, Reis und Maniok wird im Land auch Kaffee geerntet. Vor und während der Kolonialzeit war Timor für sein Sandelholz bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • José Ramos-Horta: Funu. Osttimors Freiheitskampf ist nicht vorbei! Ahriman-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-89484-556-2.
  • Monika Schlicher: Portugal in Ost-Timor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Ost-Timor 1850 bis 1912. Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-934376-08-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Osttimor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien