Benutzer:JEW/Baumes-Chaudes

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Baumes-Chaudes
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Baumes-Chaudes

Die Baumes-Chaudes ist eine Höhle in Saint-Georges-de-Lévéjac in den Gorges du Tarn (dt. Tarn-Schluchten) auf dem Causse de Sauveterre des Département Lozère in Frankreich.

Die Baumes-Chaudes öffnet sich in den jurassischen Kalkstein in der Nähe des Point Sublime. Der Höhenunterschied des Höhlenraumes beträgt 86 m (- 67; + 19) bei einer Fläche von 670 m². Es gibt mindestens drei Eingänge. Durch den mittleren gelangt man in eine Galerie, die bis zur unteren Ebene in 67 m Tiefe abfällt. Der obere Teil der Höhle kann ohne Ausrüstung erkundet werden, der untere erfordert jedoch die Techniken der vertikalen Höhlenforschung.

Die Stätte ist seit der Entdeckung zahlreicher Skelette aus dem Endneolithikum durch Barthélémy Prunières (1828-1893) im 19. Jahrhundert bekannt. Prunières entdeckte etwa 300 Skelette, von denen ein großer Teil einer (oft erfolgreichen) Trepanation unterzogen worden war. Die Skelette zeichnen sich durch dolichozephale (Langschädel aus. Dies veranlasste einige Experten, von einer „Baumes-Chaudes-Rasse“[1] zu sprechen, die den Cro-Magnon-Männern ähnelt. Dann wurde der Begriff „Baumes-Chaudes-Typ“ dem Rassebegriff vorgezogen.

Inzwischen sind Tausende Gräber bekannt, die ins Endneolithikum (Kupfersteinzeit) datieren. Aus den Daten konnten Archäologen gewaltsame Tötungem ausfiltern. Erste dementsprechende Beobachtungen machte Paul Cazalis de Fondouce im Hypogée du Castelet in Fontvieille (Département Bouches-du-Rhône) der menschliche Knochen fand, in denen Pfeilspitzen steckten.

1966 wurde von Jean Courtin im Hypogäum von Roaix im Département Vaucluse Bestattungshorizonte mit mehreren Hundert Skeletten entdeckt. Der obere ist die so genannte Kriegerschicht. Bei vielen in dieser Schicht begrabenen Männer, Frauen und Kinder fanden sich im Brustkorb Pfeilspitzen. Es wird angenommen, dass eine kollektive Tötung stattfand. Die Funde wurden auf 2150–2090 v. Chr. datiert. Am Ende des Neolithikums ist eine Gewaltzunahme feststellbar. Während es im Altneolithikum (6000–4500 v. Chr.) kaum Beispiele für nachweislich durch Gewalt getötete Menschen gibt, werden die Nachweise im Mittelneolithikum (4500–3500 v. Chr.) etwas häufiger.

  • John D. Evans, Barry Cunliffe, Colin Renfrew (Hrsg.): Antiquity and Man. Essays in honour of Glyn Daniel. Thames & Hudson, London 1981, ISBN 0-500-05040-6. S. 88
  • André Daniel, Jean-Yves Boutin: Les baumes-Chaudes et les trépanations crâniennes dans les Grands causses. Assoc. Docteur Prunières, Imp. Causses et Cévennes 1995

Einzelnachweise

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  1. Überdurchschnittlich häufig kommt Dolichocephalie bei Menschen mit dem Edwards-Syndrom (Trisomie 18), dem Marfan-Syndrom, dem Prader-Willi-Syndrom, dem Wolf-Hirschhorn-Syndrom, aber auch beim N-Syndrom vor.

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