Benutzer:Max Lankau/Wiese 4

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Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Rosenheim übernommen. Das Trinkwasser für Rosenheim stammt ausschließlich aus Grundwasser. Es wird seit 1950 im unteren Mangfalltal bei Bad Aibling über Tiefbrunnen aus 35 Metern Tiefe gefördert (sechs Brunnen bei Willing, einer bei Ellmosen).[1] Nach einer UV-Bestrahlung zur Desinfektion wird es in das 400 Kilometer lange Leitungsnetz abgegeben. Hier sind drei Hochbehälter mit insgesamt 12.820 m³ Fassungsvermögen zwischengeschaltet, die der Druckerhaltung dienen und Verbrauchsspitzen abdecken. Der größte von ihnen ist der Hochbehälter Kreut mit 10.000 m³ Volumen, in Waldering stehen zwei kleinere Behälter.[2] [3] Insgesamt betrug die Abgabe der Stadtwerke 5 Mio. m³ im Jahr 2020. Der Anschlussgrad an das Trinkwassernetz liegt in Rosenheim bei 100 Prozent.[4]

Mit einer Gesamthärte von 19,8 °dH fällt das Wasser in den Härtebereich "hart".[5] Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 1,87 Euro je Kubikmeter.[6]

Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadtentwässerung Rosenheim. 99,5 % der Stadtbewohner waren 2016 an die Kanalisation angeschlossen.[4] Sie hat im Ortsgebiet eine Länge von 285 Kilometern, davon 75 Kilometer im Mischsystem. Das Mischsystem herrscht insbesondere in den zentralen Stadtteilen vor. Der größte Kanaldurchmesser liegt bei 2,5 Metern.[7]

Das Abwasser von Rosenheim, Kolbermoor, Pfaffenhofen und Großkarolinenfeld wird im zentralen Klärwerk Rosenheim Welt-Icon gereinigt. Die Anlage wurde von 1959 bis 1964 als mechanisch-biologische Kläranlage erbaut und seitdem mehrfach erweitert. Heute hat sie eine Kapazität von 350.000 Einwohnerwerten und behandelt bei Trockenwetter etwa 60.000 m³ Abwasser täglich im Belebtschlammverfahren. Nach einer Aufenthaltszeit von durchschnittlich 24 Stunden wird das gereinigte Wasser über den Hammerbach und die Rott schlussendlich in den Inn eingeleitet. Der anfallende Klärschlamm wird über einen Zeitraum von 20 bis 30 Tagen verfault, durch Zentrifugen entwässert und anschließend verbrannt, das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. So kann der gesamte Wärmebedarf und 75 % des Strombedarfs der Kläranlage selbst erzeugt werden.[8]

Das Klärwerk West Welt-Icon hat eine Ausbaugröße von 140.000 Einwohnerwerten und ist derzeit zu 90 % ausgelastet. Es reinigt bei Trockenwetter 35.000 m³ Schmutzwasser pro Tag im Belebtschlammverfahren. Das Einzugsgebiet sind die Kernstadt und die Ortsteile Ohmenhausen und Betzingen. Der Vorfluter der Kläranlage ist die Echaz.[9]

Das Klärwerk Nord Welt-Icon ist für 79.000 Einwohnerwerte ausgelegt und momentan zu 63 % ausgelastet. Es reinigt bei Trockenwetter 12.000 m³ Schmutzwasser pro Tag, ebenfalls im Belebtschlammverfahren. Das Einzugsgebiet ist der Nordraum der Stadt sowie die Gemeinde Pliezhausen. Das Wasser wird in den Neckar geleitet.[10]

Auf beiden Klärwerken findet eine Verfaulung des anfallenden Klärschlamms statt. Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet.

Das Schmutzwasser der Stadtteile Bronnweiler und Gönningen gelangt zum Klärwerk des Abwasserverbandes Steinlach-Wiesaz in Dußlingen.


Die Kläranlage Neuburg Welt-Icon wurde 1965 in Betrieb genommen und seitdem mehrfach erweitert. Heute hat sie eine Ausbaugröße von 67.000 Einwohnerwerten. Täglich werden bei Trockenwetter 10.000 m³ Abwasser im Belebtschlammverfahren gereinigt und in die Donau abgegeben. Der anfallende Klärschlamm wird über 18 bis 20 Tage verfault und anschließend mit einer Zentrifuge entwässert und getrocknet. Zum Schluss erfolgt die Verbrennung des Schlamms. Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet.[11]



Das Wasserwerk Sallern ging 1875 in Betrieb, damals wurden 40.000 Einwohner versorgt. Seit 1974 sorgen drei Brunnen für ausreichende Rohwasserbereitstellung. Sie reichen von 60 bis 170 Metern Tiefe in eine Karstschicht des Weißen Jura. Das Wasser wird anschließend vorgechlort, um eventuell vorhandene Keime abzutöten. In einem Aktivkohlefilter wird anschließend das Chlordioxid wieder entfernt. Das Wasserwerk Oberer Wöhrd wurde 1948 in Betrieb genommen.[12]

Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 1.100 km lange Leitungsnetz. Hier sind 12 Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von ca. 39.000 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.[13]

Abwasserentsorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Regensburg. 99,9 % der Einwohner sind an die Kanalisation angeschlossen.[14] Das 430 Kilometer lange Mischkanalsystem befördert das Abwasser zum zentralen Klärwerk Welt-Icon.[15] Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 400.000 Einwohnerwerten. Täglich werden 60.000 m³ Abwasser gereinigt (bei Regen 180.000 m³) und in die Donau abgegeben.[16] Der anfallende Klärschlamm wird verfault, getrocknet und anschließend in Kohlekraftwerken verbrannt (5.000 t jährlich). Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Stromerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen 90 % ihres Energiebedarfs selbst decken.[17]

  1. Wasser als Lebensgrundlage... Stadtwerke Rosenheim Netze, abgerufen am 9. November 2021.
  2. Wasser – Zahlen, Daten, Fakten. (PDF; 44 kB) Stadtwerke Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  3. Wasserinfrastruktur & Geschichte der Wasserversorgung. Stadtwerke Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  4. a b Kreisfreie Stadt Rosenheim - Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. (PDF; 1,59 MB) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 9. November 2021.
  5. Trinkwasseranalyse. (PDF; 260 kB) Stadtwerke Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  6. Allgemeine Tarifpreise für die Versorgung mit Wasser. (PDF; 288 kB) Stadtwerke Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  7. Zahlen, Daten, Fakten der Stadtentwässerung. Stadt Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  8. Wasser. Abwasser. Klärung. Im Kreislauf der Zukunft. (PDF; 56,6 MB) Stadtentwässerung Rosenheim, abgerufen am 9. November 2021.
  9. Klärwerk Reutlingen-West. Stadtentwässerung Reutlingen, abgerufen am 22. Oktober 2021.
  10. Klärwerk Reutlingen-Nord. Stadtentwässerung Reutlingen, abgerufen am 22. Oktober 2021.
  11. Broschüre zum 50-jährigen Jubiläum der Kläranlage. (PDF; 1,85 MB) Stadt Neuburg an der Donau, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  12. Das Wasserwerk Sallern. (PDF; 1,3 MB) REWAG, abgerufen am 19. August 2021.
  13. Unser Trinkwasser. Seine Herkunft, seine Qualität und was wir dafür tun. (PDF; 1,4 MB) REWAG, abgerufen am 19. August 2021.
  14. Stand der Abwasserbeseitigung zum 31.08.2012. Wasserwirtschaftsamt Regensburg, abgerufen am 19. August 2021.
  15. Abteilung Stadtentwässerung - Kurzbeschreibung der Aufgaben. Stadt Regensburg, abgerufen am 19. August 2021.
  16. Biologische Reinigung. Stadt Regensburg, abgerufen am 19. August 2021.
  17. Abwasserreinigung im Klärwerk - Wie funktioniert eigentlich eine Kläranlage? Stadt Regensburg, abgerufen am 19. August 2021.