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Benutzer:Philoratio/Weltgemeinschaft

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Welt­ge­mein­schaft oder internationale Gemeinschaft, englisch auch international community, ist ein Begriff, der bestehende Gemeinsamkeiten innerhalb einer Wertegemeinschaft beschreibt. Oft wird der Begriff im Zusammenhang mit dem Völkerrecht und den daraus resultierenden diplomatischen Beziehungen verwendet. Die Wertegemeinschaft verfolgt dem­ge­mäß gemeinsame Be­stre­bungen, unter anderem bei der Verwirklichung von Partialinteressen, innerhalb eines vorhandenen Wertekanons. In vielen Fällen wird der Begriff von seinen Verwendern dazu benutzt, die in diesem Begriff inkludierten Werte, wie die Aufgaben und Ziele der Vereinten Nationen, beispielsweise die Anerkennung der Menschenrechte, durchzusetzen.

Irr­tüm­li­cher­wei­se wird vielfach die internationale Staatengemeinschaft als Weltgemeinschaft bezeichnet, jedoch verfolgt diese nicht vollständig die in diesem Begriff einzeln vereinbarten Interessen, obwohl es vergleichbare gemeinsame Ansätze gibt, wie beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Der emeritierte Professor für Linguistik, Noam Chomsky, machte deutlich, dass der Begriff für die Beschreibung der Zusammenkunft und gemeinsamen Errungenschaften, sowie der Ideologie zwischen den einzelnen Ländern, innerhalb der Vereinten Nationen, verwendet werden sollte, jedoch sei er dergestalt vielmehr als ein Oberbegriff zur Beschreibung der westlichen Welt anzusehen, oder der Vereinigten Staaten einschließlich ihrer Bündnispartner.

Weltgemeinschaft als Verwirklichung von Partialinteressen

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Nach den Angaben von Michael Peter Künne sei die Weltgemeinschaft kein bestehendes Dogma, sondern, bei der internationalen Staatengemeinschaft, vielmehr de­si­de­ra­bel und als allgemeine Zielvorstellung anzusehen, die für die Verwirklichung von Partialinteressen und dessen Austragung fun­da­men­tal sei. So würde, laut Künne, ein gemeinsamer kultureller Austausch, wie die Völkerverständigung, und die Wahrnehmung einer kulturellen Identität, aus­schließ­lich möglich sein, wenn bestehende moralische und ethische Grundprinzipien berücksichtigt werden.

Laut Künne exis­tie­ren Wertegemeinschaften au­t­ark voneinander. So seien einzelne Wertegemeinschaften vorhanden, die nor­ma­tiv und ex­pres­siv dem Wertekanon gegenüberstehen, wie beispielsweise die transatlantische Wertegemeinschaft. Ungeachtet der Tatsache, dass ebendiese Wertegemeinschaften von Regierungen einzelner Staaten geschlossen werden, welche zuvörderst durch Missachtung der bestehenden Normen aus einer Wertegemeinschaft ausgeschlossen werden können, gibt es laut Künne auch die Ablehnung innerhalb der Bevölkerung eines Staates, welcher Teil dieser Gemeinschaft ist. So sei der Antiamerikanismus gleichzusetzen mit einer Miss­bil­li­gung ebendieser Gemeinschaft. Künne spricht hier unter anderem von einer im­pli­zie­rten Deutungswandelung.

Zweck­ori­en­tierte Wertegemeinschaft

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Bei der zweckorientierten Wertegemeinschaft handelt es sich um Gemeinschaften, welche sich durch die Bindung an bestehende Abkommen zusammengeschlossen haben. Oftmals spielen bei dieser Art von Wertegemeinschaft leistungsorientierte As­pekte eine Rolle, wie beispielsweise ein vorhandener gemeinsamer Wirtschaftsraum, für die Schaffung eines Freihandelsabkommens. Um ein Mitglied dieses abgegrenzten Wirtschaftsgebietes zu werden, wird daher eine vor­be­halt­lose Bindung an die Ziele der zweckorientierten Wertegemeinschaft vorausgesetzt. Im Unterschied zu anderen Wertegemeinschaften, welche sich lediglich einem bestimmenden Grundsatz verpflichten und diesen ebenso befolgen, bestehen bei der zweckorientierten Wertegemeinschaft fest verankerte Ma­xi­me, welche ehe­dem von Gründungsmitgliedern dieser Gemeinschaft vereinbart wurden.

Kon­ver­genz innerhalb einer Wertegemeinschaft

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Obwohl eine Kon­ver­genz durch die Wahrung des Wertekanons gemeinsam auf­recht­er­hal­ten wird, wird die Entfaltung eines einzelnen Staates durch ebendiese unterdrückt, damit inbegriffen ebenso die Handlungsfreiheit. Laut Künne sei der Ausweg aus dieser Kalamität einer Uto­pie gleichzusetzen, da diese kon­t­ra­dik­to­risch sei, gegenüber vereinbarten Normen innerhalb der Gemeinschaft.

Personelle Wertegemeinschaft

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Bei der personellen Wertegemeinschaft stehen moralische sowie ethische Faktoren im Vordergrund. Bei der Deutung dieser Wertegemeinschaft beschreibt Künne das in­te­ri­mis­tische Verfahren der personellen Verwirklichung, welches darauf abzielt, dass das Individuum die Maßstäbe unabhängig von fremder Hilfe vorgibt, danach strebt oder sich einer bestehenden Doktrin unterwirft. Zu beobachten sei beispielsweise im politischen Spektrum die Orientierung an der allgemeinen Massenmeinung. Laut Künne ermöglicht die personelle Wertegemeinschaft erst die Schaffung eines zielgerichteten Meinungsspektrums, innerhalb einer Gesellschaft. So sei ein Ausstieg aus dieser Zwangs­la­ge nur schwer ohne jegliche Demütigung, von Anhängern dieser Wertegemeinschaft, möglich.