Benutzer:Roxanna/Libysch-Syrische Union

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SPIELWIESE

Als Kroateneinfall ist von Chronisten und Historikern vor allem in der regionalen Überlieferung und Geschichtsschreibung die Invasion kroatischer Soldateska in Franken und Thüringen während des Dreißigjährigen Krieges bezeichnet worden. Von Kroateneinfällen waren während des Krieges jedoch nahezu alle Regionen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mehr oder weniger intensiv betroffen. Die Verheerungen durch die Kroaten in der Pfalz sind zumeist als Kroatensturm überliefert worden, in Hessen sind die Kriegsjahre als Kroatenjahre lange in Erinnerung geblieben.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Dreißigjährigen Krieges hatte sich der kroatische Söldnerführer Johann Ludwig Hektor von Isolani mit einem Regiment kroatischer Reiterei dem kaiserlichen Generalissimus Wallenstein angeschlossen, um für den (katholischen) Kaiser Ferdinand II. gegen den (protestantischen) Schweden-König Gustav II. Adolf und die mit ihm verbündeten Reichsfürsten zu kämpfen. Kroaten dienten auch im Regiment des Obristen Corpes, der Wallensteins General Heinrich von Holk unterstand. Es gab noch drei bzw. fünf weitere Regimenter "Kroaten" im kaiserlichen Heer, zumeist aber handelte es sich bei diesen Reitern um ungarische (und polnische) Husaren unter ungarischen (und polnischen) Offizieren. Nach Holks Tod und dem Verrat an Wallenstein wurde Isolani zum Oberbefehlshaber allen kroatischen Kriegsvolks im kaiserlichen Heer.

Im Gefolge der Kampagnen Wallensteins gegen Gustav Adolf und dessen sächsische (Kursachsen und Sachsen-Weimar) bzw. heilbronnische Verbündete hatten Isolanis und Holks Kroaten schon von 1632 bis 1634 Franken, die Oberpfalz, Sachsen und die Lausitz heimgesucht und diverse Greueltaten begangen. Sie plünderten, brandschatzten, folterten, vergewaltigten und mordeten in Plauen, Zwickau, Chemnitz, Oederan, Freiberg, Altenburg und Dippoldiswalde, Markt Erlbach, Neustadt an der Aisch, Meinheim, Kulmbach, Aufseß, Naila, Streitau, Hof, Heiligenstadt in Oberfranken, Bischofswerda, Höchstädt an der Donau.

Kroateneinfall in Thüringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der schwedischen Niederlage in der Schlacht bei Nördlingen verheerten die Kroaten 1634 zunächst Nürtingen und Fürth, dann fiel Isolani mit 6.000 Mann bei der Verfolgung Wilhelms von Sachsen-Weimar in die sächsischen Herzogtümer Thüringens ein. Meiningen wurde geplündert, obwohl es kapituliert hatte; anschließend wurden Wasungen, Henneberg, Schleusingen, Themar und Suhl verheert. Eisenach konnte sich erfolgreich verteidigen.


Michael Weise: Zwischen Tätern und Opfern - Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften, Seiten 127-148. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017

Holk 1632 mordbrennend nach Sachsen (199), 1633 Wallensteins Kroaten über Schlesien und Frankfurt/Oder nach Pommern (206)

  • Golo Mann: Propyläen Weltgeschichte, Siebenter Band (Von der Reformation zur Revolution), Seiten 199 und 206 (Das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges). Propyläen Verlag, Berlin und Frankfurt (Main) 1990

1634 auch Wasungen, Hultschin, Nürtingen (Sondheim 16. September 1634), Württemberg

Es gibt keine Region Deutschlands, in der nicht die Erinnerung an begangene Grausamkeiten der Kroatenregimenter Isolanis und Corpes wach gehalten wurde

Kroatensturm

1635 Niederrhein Kevelaer

17. Juli 1635 Kaiserslautern

1632-34 diverse Städte und Dörfer in Franken, Sachsen

2. Juli 1632 Neustädt an der Aisch

Schleusingen

vor Eisenach am 4. November 1634 abgewehrt, Schafhausen

Johann Ludwig Hector Graf von Isola (Isolani) 1626 Wallenstein, 1630 unter Savelli in Pommern, 1631 Leipzig, seit 1631 bzw. 1634 Oberbefehlshaber über alle kroatische Regimenter in kaiserlichen Diensten, 1632 Neustädt, Coburg, bei Lützen ausgezeichnet, 1633 gegen Dänen bei Eger erfolgreich, 1634 Nördlingen, August 1634 Hochstädt Greuel, nach Nördlingen Meiningen, Themar, Suhl, Schweden ziehen sich nach Erfurt zurück

1634 Grausamkeiten in Höchstädt

1634 Grausamkeiten in Höchstädt

Nach Nördlingen... Verfolgung Wilhelms von Sachsen-Weimar nach Henneberg, Wilhelm wirft Kroaten bei Themar zunächst zurück 14. Oktober 1634 Isolani in Schleusingen (geschont), dann nach Themar und am Tag darauf mit 6.000 Mann nach Suhl, Flucht Wilhelms, in Suhl daraufhin kroatische Greuel, die kaum zu erzählen sind, am 15. Rückzug nach Themar, nachdem Suhl in Brand gesetzt, einige Suhler Bürger als Geiseln mitgenommen, um Lösegeld zu erpressen (erst nach Friedensschluss 1635 ausgelöst)

1634 Fürth

1634 Oberbefehl, Verrat an Wallenstein

seit 1602 Befehlshaber eines kroatischen Regiments, leichte Reiterei, 1632 Oberbefehl über alle Kroaten

Anfang 1634 Bautzen geplündert und niedergebrannt

1634 Hochstädt

Kroateneinfall 795 ins Awarenreich

1743 Nußdorf, Arnstadt

...