Benutzer:Simonitis/Sweti Konstantin

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Sicherungskopie von Sweti Konstantin

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Sweti Konstantin, nach der in Bulgarien üblichen Bezeichnung Sweti Sweti Konstatin und Elena (bulgarisch Св. св. Константин и Елена/Sweti Sweti Konstatin i Elena) war der erste bulgarische Urlaubsort an der Schwarzmeerküste. Die wörtliche Übersetzung des bulgarischen Namens lautet „Die Heiligen Konstantin und Helena“; die Mehrzahl wird durch die doppelte Wiederholung von Sweti/Heiliger gebildet. Im deutschen Sprachraum hat sich jedoch die kürzere Bezeichnung Sweti Konstantin (wörtlich: Heiliger Konstantin) eingebürgert. Die in Bulgarien übliche Bezeichnung Курорт/Kurort ist zwar offentsichtlich der deutschen Sprache entlehnt, wird jedoch heute nicht mehr mit der deutschen Bedeutung von Kurort verwendet, sondern ist mit Resort oder Urlaubsort zu übersetzen, im konkreten Fall auch mit Seebad. International und in Bulgarien wird die englische Transkription (mit v) bevorzugt: Sveti Sveti Konstantin i Elena

„Sweti Konstantin“ ist in Bulgarien ein bekannter Ferienort, auch wenn es wesentlich kleiner als Goldstrand (Slatni pjasazi), Sonnenstrand (Slantschew brjag) oder Albena ist.

„Sweti Konstantin“ liegt 10 km nördöstlichlich vom Stadtzentrum von Warna entfernt. Da die gesamte Schwarzmeerküste nördlich von Warna bebaut ist, schließ sich der Badeort fast lückenlos an die Vororte von Warna an. Sweti Konstantin liegt 6 km nordöstlich der Stadtgrenze von Warna. Der Sandstrand ist ungefähr 3,5 km lang. Bekannt ist „Sweti Konstantin“ besonders für seine Mineralquellen, womit es sich von allen anderen Urlaubsorten an der Schwarzmeerküste unterscheidet. Die sieben Mineralquellen sprudeln mit einer Temperatur von 40 bis 60 °C aus einer Tiefe von 1800 bis 2050 Metern hervor und liefern eine Gesamtwassermenge von 175 Litern je Sekunde. Deshalb gibt es in Sweti Konstantin auch ein Mineralbad (offenes Schwimmbad) mit warmem Mineralwasser 43° 13′ 46″ N, 28° 0′ 50″ O).

Der Urlaubsort liegt an natürlich gebildeten Terrasse, die ungefähr 15 m über dem Meeresspiegel liegen. Die ganze Gegend ist von einem alten Laubwald bedeckt, der bis zur Küste reicht. Die Hotels verfügen über die heutezutage übliche Ausstattung für die Unterhaltung von Touristen (Tennisplätze, Kinderecken, einen Fußballplatz 43° 13′ 38″ N, 28° 0′ 28″ O, Schwimm- bzw. Hallenbäder, außerhalb und in den Hotels) und die für einen Urlaubsort erforderliche Infrastruktur (Post, Apotheke, Gesundheitszentrum, Polizeistation), am Strand wird Wasser- und Jetski und Surfen angeboten. Es gibt eine Busverbindung ins Zentrum von Warna und zum Bahnhof Warna.

Gründung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Sweti Konstantin“ war der erste bulgarische Urlaubsort, der am Schwarzen Meer gegründet wurde. Für seine Entstehung hat das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena" (43° 13′ 50″ N, 28° 0′ 39″ O) wegen seiner geografischen Lage und wegen seiner kulturhistorischen Bedeutung eine große Rolle gespielt. Es ist nicht bekannt, wer und aus welchen Gründen dieses Kloster gegründet hat. Zu jener Zeit war da Kloster von einem dichten, unpassierbaren Wald umgeben und lag in unmittelbarer Nähe zu vielen heilkräftigen Trinkwasserquellen (das heutige Mineralbad liegt nur 300 m ostsüdöstlich vom Kloster), auch das Meer war sehr nah (nur 350 m ostsüdöstlich vom Kloster).

Während des Krimkrieges (1853 bis 1856), der durch Kampfhandlungen an der Donau ausbrach, kam es in der Region Warna im Jahre 1854 unter den Expeditionsheeren zu einer Choleraepidemie. Die Einwohner von Warna haben nach Rettung gesucht und verließen ihre Wohnungen, um in Zelten im Gebiet um das Kloster zu leben, wo sie an der frischen Luft waren und das Wasser aus der Heilquelle tranken. Das deutet darau hin, dass das Kloster noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts als ein heilkräftiger Ort geschätzt wurde.

Im Jahre 1836 haben die Brüder Teodosi und Agapi Kantardschiewi aus Weliko Tarnowo das Kloster, das während des Russisch-Türkischen Krieges (1828 bis 1829) Schäden erlitten hat, renoviert und haben es bis zu ihrem Tod im Jahre 1868 gut instand gehalten.

Nach der Befreiung vom Osmanischen Reich im Jahre 1891 wurde eine Gebiets-Kommission gegründet, die ermitteln sollte, wie das Grundstück des Klosters erworben wurde, und die seine weitere Verwendung und wirtschaftliche Funktion bestimmen sollte. (Hintergrund war, wie in weiten Teilen Bulgariens, die Auseinandersetzung zwischen dem Metropoliten der griechisch-orthodoxen Kirche von Warna und der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, vertreten durch die Gemeinde Warna. Im Rahmen der Bulgarischen Wiedergeburt kämpften national gesinnte Bulgaren dafür den während der Zeitder osmansciehn Herrschaft gewonnenen Einfluss der griechisch-orthodoxen Kirche in Bulgarien zurückzudrängen.)

Die Kommission kam zu dem Schluss, dass das Grundstück von den einheimischen Christen gespendet worden sei und dass die meisten Spender aus dem Dorf Kestritsch (heute Winiza - ein Stadtviertel von Warna) stammten. Bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Funktion des Klosters kam man zu dem Schluss, dass dort der Boden nicht fruchtbar sei und dass es sinnlos wäre, ihn für landwirtschaftliche Zwecke zu benutzen. Die Kommission fand interessanterweise raus, dass das Kloster bis zur Befreiung Bulgariens als eine Bank (Kreditgeber) fungiert hatte - es hat Kredite zum Aufbau von Kirchen und Schulen gewährt. Die verliehenen Finanzmittel hatte das Kloster durch verschiede wirtschaftliche Tätigkeit gesammelt.

Die weitere Geschichte des Klosters nach der Befreiung Bulgariens führte mittelbar auch zur Entstehung des Urlaubsortes. Im Jahre 1880 besuchte der bulgarische Fürst Alexander Battenberg I. das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena". Angetan von der Natur in Warna und seiner Umgebung entschied er sich dort seine Sommerresidenz zu bauen, wo die Ruinen des Klosters „Der Heilige Dimitar" standen - zwei Kilometer südwestlich vom Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena".

Das Kloster „Des Heiligen Dimitar" wurde zur Residenz des Fürsten und später zur königlichen Residenz umgebaut, die zuerst unter dem Namen „Sandrowo" und später unter dem Namen Euxinograd bekannt war. Vom ursprünglichen Kloster „Des Heiligen Dimitar" blieb nur die Erinnerung an das Kloster, an dieser Stelle steht in der heutigen Residenz nur eine kleine Kapelle. Die Wahl für den Standort der Residenz fiel auf das Kloster „Der Heilige Dimitar" und nicht auf das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena", so dass sich in der Umgebung des zweiten der Urlaubsort entwickelte.

Der Bau der Fürstenresidenz führte zu, für jene Zeit, „riesigen“ Investitionen und belebte so die wirtschaftliche Entwicklung in der Region - es wurde eine sehr gute Straße bis zur Residenz gebaut, später wurde diese Straße bis zum Ort „Die Heiligen Konstantin und Elena", der sich allmählich in der Nähe des Klosters entwickelt hatte weitergebaut. Das trug zu seiner Entwicklung als Urlaubsort bei.

Führende Persönlichkeiten der Staatselite begannen Grundstücke in der Nähe der Fürstenresidenz zu erwerben und errichteten dort ihre Villen. Auf diese Weise wurde die bewohnte Zone um das Kloster erweitert. Das Interesse an diesem Ort wurde größer und er wandelte sich zu einem attraktiven Ort für Spaziergänge und Erholung, noch bevor er sich zu einem Urlaubsort entwickelt hatte.

Die ersten Versuche zur Nutzung dieser reizenden Küste für Erholung und Heilung datieren noch von der Zeit vor der Befreiung Bulgariens (1878): wegen des guten Klimas, der Naturgegebenheiten und der besonders warmen Mineralquellen. Beispielsweise brschrieb der russische Reisende und Historiker Wiktor Grigoriewitsch Tepljakow in seinen „Briefen aus Bulgarien", wie sich die reichen Kaufleute aus Warna im Kloster "Die Heiligen Konstantin und Elena" Zimmer gemietet haben, um dort ihren Sommerurlaub „unter den Klängen von Harmonikas und Tamburinen" zu verbringen.

Im Jahre 1907 wurde der Ort um das Kloster "Die Heiligen Konstantin und Elena" von der regionalen Verwaltung von Warna zum Urlaubsort erklärt. Im folgenden Jahr wurde in einem am Kloster angebauten Gebäude die ersten Touristen empfangen. In den 1930er Jahren wurde es Hotel „Prag“ genannt. Zwei Monate dauerte die Urlaubssaison - von Mitte Juni bis Mitte August, d. h. vom Peters-Tag (Namenstage: 29. Juni - Petrow-Tag/Петров ден) bis zum Marias-Tag (15. August - Mariin-Tag/Мариин ден). Bis zum Jahre 1912 wurde dort noch ein Gebäude mit 12 Zimmern fertiggebaut, aber nach dem Beginn der Balkankriege wurde der Urlaubsort vernachlässigt.

Mit Unterstützung der Königin Eleonora, die zweite Ehefrau des bulgarischen Fürsten Alexander Battenberg, wurde 1909 das erste balneologische Sanatorium für Kinder mit Knochentuberkulose und Knorpeltuberkolose, wurde im Urlaubsort verlegt. Es war 1905 nach einer Idee von Dr. Paraskew Stojanow gegründet worden und verfügte zuerst nur über ungeeignete Bretterbuden in der Gegend „Karantinata". Im Sanatorium wurden Kinder von drei bis fünfzehn Jahren aus ganz Bulgarien, unabhängig von ihrer soziale Lage, behandelt. Bei 95 Prozent der behandelnden Kinder trat entweder eine Besserung bzw. völlige Ausheilung ein.

In den 1930er wurden viele neue Gebäude in Sweti Konstantin errichtet. 1929 wurde mit dem Bau der Poststation begonnen. Eine Ansichtskarte aus dem Jahre 1934 zeigt die Restaurant-Bierhalle im Urlaubsort "Die Heiligen Konstantin und Elena". Dass es dort ein Restaurant mit Tanzfläche und Orchester gab, das erstklassigen Jazz spielte, war für jene Zeit eine kleine Sensation. Es wurde eine regelmäßige Buslinie von der Stadt bis zum Urlaubsort eingerichtet, nicht nur wegen der Bierhalle, sondern auch wegen der Alleen und der kleinen Parks mit Blumen.

Der Urlaubsort "Die Heiligen Konstantin und Elena" wurde damals als „Perle der Schwarzmeerküste" bezeichnet, mit der Riviera verglichen und auch das „slawische Nizza“ genannt. Der bulgarische Schwarzmeerbadeort war der einzige seiner Art im Land. Eine erste Traubenheilanstalt wurde 1933 eingerichtet und befand sich im Klostergebäude. Sie verfügte über 120 sonnige Zimmer. Das Menü enthielt obligatorisch 3 kg kostenlose frische Trauben, gewöhnlich von der Sorte Dimiat.

Wichtig für die Entwicklung der Tourismusindustrie war auch das Jahr 1948, als mit einem Erlass des Ministerrates der Volksrepublik Bulgarien die staatliche Wirtschaftsvereinigung für internationalen Tourismus Balkantourist gegründet wurde, die auch die Urlaubsorte Goldstrand und „Sweti Konstantin“ verwaltete.

Von seiner Gründung bis zum Jahr 1957 hiess der Urlaubsort „Sweti Konstantin“; genauer: „Sweti Sweti Konstantin i Elena“. 1957 wurde er in "Druschba" umbenannt, bis er 1991 wieder seinen alten Namen erhielt: "Die Heiligen Konstantin und Helena".

Die Sehenswürdigkeiten des Urlaubsortes „Die Heiligen Konstantin und Helena"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kloster „Die Heiligen Konstantin und Helena"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Sagen und Legenden ist das Kloster im 14. bis 16. Jahrhundert gebaut worden. Mönche, von den wilden Türken verfolgt, haben im Wald Zuflucht gefunden (da befindet sich heute der Urlaubsort). Dort haben sie eine Ikone der Heiligen Konstantin und Helena gefunden und haben entschieden, ein kleines Kloster in der Nähe von einer Mineralheilquelle zu bauen. Die Gebäude sind aus schweren Steinen errichtet, die bis heute gut erhalten geblieben sind. Das Kloster wurde dreimal renoviert - zuletzt 1973. Es und die Mineralheilquellen sind bis heute als Gesundheitsquelle berühmt. Das Heilwasser wird für Taufen, Wasserweihen und Gottesdienste genutzt. Jeder Gast kann die kleine Kirche zum Kloster besuchen, die sehr interessant in der Bauart ist und als sehenswert empfohlen wird.

Teile der Gebeine von dem Heiligen Valentin werden im Kloster aufgehoben. Sie wurden 2006 mit dem Segen von Papst Johannes Paul II. dorthin transportiert und somit ist Bulgarien das dritte Land nach Italien und Russland, das Reste des Heiligen aufbewahrt. Die Gebeine haben laut Sagen heilende Kräfte und am 14. Februar jedes Jahr sammeln sich viele im Kloster um eine Kerze zu zünden und Kräfte zu tanken. Man erzählt, dass wer vom heiligen Valentins Wasser trinkt, ein zweites Leben leben würde. Das Kloster gehört zum Erzbischofssitz Varna.

Residenz Euxinograd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Residenz wurde als Sommersitz von Fürst Alexander I. Battenberg gebaut. Erstmal hieß sie Sandrovo. Später hat der Staat die Residenz für 1&bsp;400&bsp;000 goldene Leva gekauft und sie an den König Ferdinand I. verschenkt. Der gegenwärtige Name ist 1893 von Königin Marie Louise gegeben und kommt vom griechischen „Euxenos pontos", was „Schwarzmeer" bedeutet. Die Gesamtfläche von Euxinograd ist 800 ha, 550 ha davon gehören zum Park. Das Projekt ist vom französischen Dendrologen Neumeyer entwickelt worden. Daran haben noch andere Architekten und Dendrologen gearbeitet. Unter den Sehenswertesten sind 310 Pflanzenarten, ein Teil davon wurde von Südfrankreich eingeführt worden. Anreizend sind noch der Pferdestall und der Giebel, der 1890 in Teilen vom französischen Schloss Saint-Cloud eingeführt worden war. Besonders sehenswert ist auch die Sonnenuhr, die dem König Ferdinand von der britischen Queen Victoria geschenkt wurde. Der Weinkeller von Euxinograd ist genau so berühmt wie das Schloss. Er wurde 1891 für die Königliche Familie und deren Gäste errichtet worden und befindet sich auf 2 Etagen unter dem Erdgeschoß. Die größten Fässer sind bis 3&bsp;145 Liter. Heutzutage produziert der Weinkeller ca. 120 Flaschen Wein. Für Kenner sind dort 12 Sorten Weißwein und 7 Sorten Weinbrand zu verkosten, die Beste davon ist Euxignak.

Bildgalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saints Constantine and Helena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 43° 14′ N, 28° 0′ O