Benutzerin:Weltenspringerin/Nadine Bernshausen
Ina Nadine Bernshausen (geboren 1979 in Marburg an der Lahn) ist eine deutsche Juristin und Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist seit 2019 stellvertretende Richterin am Staatsgerichtshof des Landes Hessen.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bernshausen wuchs in Bad Endbach auf und machte Abitur an der Europaschule.[1][2] Von 1998 bis 2003 studierte sie Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und schloss mit dem Ersten juristischen Staatsexamen ab. Ab 2003 absolvierte sie ihr Referendariat am Landgericht Gießen, am Rechtsamt der Philipps-Universität Marburg, in der Kanzlei Clifford Chance in Frankfurt, im Deutschen Bundestag und bei den Rechtsanwälten Spang & Partner in Dillenburg. 2005 legte sie das Zweite juristische Staatsexamen ab.[3]
Juristin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 2005 bis 2007 startete Bernshausen ihre juristische Karriere als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Rechtswissenschaften. Von 2007 bis 2008 war sie Richterin am Amtsgericht Gießen und seit 2008 ist sie Richterin am Amtsgericht Marburg.[1] Dort ist sie inzwischen Vorsitzende Richterin und zuständig für die Vernehmung von Kindern und Jugendlichen in Missbrauchsverfahren sowie Betreuungsrichterin. Zwischen 2010 und 2015 wurde sie teilweise an das Amtsgericht Frankenberg (Eder) abgeordnet.[3]
Am 2. April 2019 wurde Bernshausen vom Hessischen Landtag zum stellvertretenden nicht richterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen gewählt.[4][5]
Politikerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bernshausen ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Ab 2011 war sie Abgeordnete im Kreistag von Marburg-Biedenkopf, wo sie 2016 zur stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden gewählt wurde.[3]
Im Oktober 2020 wurde Bernshausen von Bündnis 90/Die Grünen in Marburg zur Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt in Marburg nominiert.[1] Bei der OB-Wahl am 14. März 2021 erreichte kein Kandidat die absolute Mehrheit.[6] Der bisherige Amtsinhaber Thomas Spies (SPD) trat am 28. März 2021 mit Nadine Bernshausen zur Stichwahl an, bei der sie nur knapp unterlag (49,8 % vs. 50,2 %).[7] Bei der zeitgleichen Kommunalwahl wurde Bernshausen als Stadtverordnete gewählt und übernahm am 8. April 2021 zusammen mit Dietmar Göttling den Fraktionsvorsitz von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtverordnetenparlament der Stadt Marburg.[8] Am 28. Januar 2022 wurde Bernshausen von der Stadtverordnetenversammlung zur Bürgermeisterin gewählt und von Oberbürgermeister Thomas Spies vereidigt. Neben dem Oberbürgermeister und der Stadträtin Kirsten Dinnebier gehört Bernshausen damit für sechs Jahre zum hauptamtlichen Magistrat der Stadt Marburg. Sie ist seitdem in der Verwaltung für Kinder, Jugend, Familie und Teile des Bauamts zuständig.[9][10]
Kirchlich motivierte Ehrenämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bernshausen war von 2006 bis 2019 Kirchenvorstand der evangelischen Elisabethkirche in Marburg. Seit 2014 ist sie Präses des Evangelischen Kirchenkreises Marburg und seit 2015 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).[3] Bei der Wahl zur Präses der Synode der EKD am 8. Mai 2021 unterlag Bernshausen überraschend der bei Amtsantritt 25 Jahre jungen Anna-Nicole Heinrich.[11][12]
Von 2009 bis 2014 war Bernshausen Schirmherrin der christlich-muslimischen Friedensinitiative Marburg. Seit 2007 arbeitet sie im Vorstand des Marburger Weltladens und seit 2014 im Verein Vielfalt Marburg e.V. mit.[1][3]
Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bernshausen ist verheiratet mit Franz Kahle.[13] Sie haben drei Kinder.[1]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wahlperiode 20: Wahlen und Benennungen. Hessischer Landtag, S. 5, abgerufen am 3. Mai 2021.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d e Grüne nominieren Nadine Bernshausen als Kandidatin für OB-Wahl. Bündnis 90/Die Grünen Marburg, 9. Oktober 2020, abgerufen am 25. Juni 2021.
- ↑ Nadine Bernshausen | Oberbürgermeisterin für Marburg. Abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ a b c d e Bernshausen. Evangelische Kirche in Deutschland, abgerufen am 25. Juni 2021.
- ↑ Plenarprotokoll 20/8. Hessischer Landtag, 2. April 2019, S. 496-498, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Drucksache 20/303. Hessischer Landtag, 1. März 2019, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Spies und Bernshausen in der Stichwahl. In: op-marburg.de, 14. März 2021, abgerufen am 14. März 2021.
- ↑ Oberbürgermeisterwahl Marburg 2021 – Gesamtergebnis abgerufen am 28. März 2021
- ↑ Marburger Grüne konstituieren neue Fraktion. Bündnis 90/Die Grünen Marburg, 10. April 2021, abgerufen am 25. Juni 2021.
- ↑ Stadt Marburg: Nadine Bernshausen ist neue Bürgermeisterin. 1. Februar 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Stadt Marburg: Dezernat II - Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. Abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Evangelische Kirche: 25-jährige Studentin ist neue Präses. In: stimme.de. 8. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
- ↑ Michael Bartsch: Neue Synoden-Präses Anna-Nicole Heinrich: Sie schreibt Geschichte. In: Die Tageszeitung: taz. 9. Mai 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 26. Juni 2021]).
- ↑ Manfred Hitzeroth: Will Kahle Vaupel beerben? Redaktionsnetzwerk Deutschland, 5. Dezember 2014, abgerufen am 26. Juni 2021.
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