Benutzer Diskussion:Aalfons/WLM-Bewertungskriterien

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Einige Kritikpunkte[Quelltext bearbeiten]

Erst mal vielen Dank für die Veröffentlichung der Bewertungskriterien. Dies ist sehr zu begrüßen und gibt auch sogleich die Gelegenheit, diese zu kommentieren:

  • Der erste Punkt, das Foto gibt alle wesentlichen visuellen Eigenschaften des Zielobjekt wieder, lässt sich so kaum mit einem einzelnen Bild realistisch umsetzen. So etwas kann nur eine Bildserie leisten. Selbst Frontalansichten, die das gesamte Gebäude unbeschnitten darstellen, bieten nur einen Teil der Eigenschaften. So fehlen sowohl die Details (ist bei vielen Baudenkmalen von zentraler Bedeutung) als auch etwa die Rückseite eines Gebäudes, von dessen Innenausstattung ganz zu schweigen. Wir stehen hier sicherlich noch ganz am Anfang, so dass natürlich zunächst die typischen Frontansichten von der Straße im Vordergrund stehen. Aber ich würde empfehlen, Bilder, die davon abweichen, nicht deswegen auszusortieren, weil diese in so manchen Fällen sehr viel besser illustrieren können, warum ein Baudenkmal zu einem Baudenkmal wurde.
  • In einem weiteren Punkt geht es um irrelevante Informationen, konkret heisst es dort: Auch Autos, Passanten usw. lassen sich oft nicht glaubwürdig zu einer relevanten Kontext-Information umdefinieren, wenn sie eigentlich nur stören. Ich würde das etwas vorsichtiger sehen, Passanten sind nicht automatisch störend, sondern vermitteln häufig ein authentisches Bild, wie sich ein Baudenkmal in unser heutiges Leben einbettet. Ich fand es z.B. gut, dass der 1. Preis im vorjährigen Wettbewerb an ein Bild mit Passanten ging.
  • Der letzte Punkt Das Foto bietet nur einen Ausschnitt des Objektes erinnert wieder an den ersten und den muss ich aus den gleichen Gründen wieder kritisieren, weil Ausschnitte gerade bei Baudenkmälern extrem wichtig sind und aus diesem Wettbewerb nicht von vornherein aussortiert werden sollten. Die Kriterien betonen die Verständlichkeit und dies finde ich sehr wohl richtig, aber gerade dies gelingt einem Ausschnitt häufig besser als einer Totalen. Beispiele sind Kirchen, bei denen Innendetails häufig wesentlicher sind als die Außenansicht oder manche Baudenkmäler aus der Stilepoche des Historismus, bei denen die konkrete Einordnung bei Wohnhäusern häufig nur durch die Betrachtung der Details (Fenster, Erker, Zwerchgiebel, Reliefs, Türen) gelingt.

--AFBorchert 18:47, 4. Okt. 2011 (CEST)[Beantworten]

Hi, dazu ein paar Bemerkungen. Beispiele aus WLM2012 kann ich nicht geben, das wäre vor dem Preisentscheid ein unzulässiges Hervorhebung von Stärken oder Mängeln. Deswegen bleibe ich allgemein.
Meine Eingangsbemerkung zu den Kriterien lautete: „führen bei mir folgende Sachverhalte zur Auf- bzw. Abwertung.“ Damit werden Bilder nicht preisunwürdig – sie können durch Stärken in anderen Bereichen ohne weiteres preisfähig bleiben. Zudem ist die Jury in der Endausscheidung so gemischt, dass Vor- und Misslieben gerecht verteilt sein dürften.
Zu deinen Einzelpunkten: Es geht mir hinsichtlich der „wesentlichen visuellen Eigenschaften“ um graduelle, nicht absolute Unterschiede. Zeigt der Fotograf ein freistehendes Haus frontal, hat er es aber auch noch von vorne schräg fotografiert, so hat er bei ansonsten gleicher Bildqualität mit dem zweiten Bild die besseren Chancen auf einen Preis (was dich vermutlich nicht überrascht). Lässt er das durch einen Teppichladen verhunzte Erdgeschoss eines Gebäudes weg, oder ist eine Gebäudeseite in unnötig kleinem Winkel erfasst, die keine rechte Vorstellung von der Tiefe erlaubt, gibt's Abzüge. Tendenziell haben Aufnahmen von einem erhöhten Standpunkt aus bessere Chancen, wenn sie zugleich mehr Einzelheiten und mehr Ganzes zeigen. Vielleicht stört dich das Wörtchen alle. Es soll schlicht das Optimum andeuten. Darin steckt die Aufforderung, vielleicht noch etwas anderes als nur Fotos unten von der Straße aus zu versuchen. Gerade dein Historismus-Beispiel erinnert sehr schön daran, wie sorgfältig der plastische Eindruck einer Schauseite dargestellt werden könnte...
Was ausgesprochene Detailfotos angeht: Das Monument, um das es bei diesem Wettbewerb geht, ist Schloss X, nicht die Leuchte auf dem Tor zur Scheune des Grafen auf Schloss X. Wir brauchen auch das Leuchtenbild unbedingt für die Wikipedia, auch das Bild eines Wasserspeiers, eines Chorgestühls oder einer Türklinke aus Elfenbein. Nur wird es möglicherweise keinen Preis als Foto eines geschützten Denkmals erhalten. Und doch, es kann durchaus sein, dass ein sehr gutes Detailbild alle anderen Konkurrenten schlägt, ja.
Zu den irrelevante Informationen. Ich schrieb mit Bedacht: Hier geht es nicht um die Artikelbebilderung, sondern schlicht um Bilder für Artikel. Nicht für einen, sondern im Idealfall für mehrere. Es ist ein Minimalanspruch, dass das Bild von Schloss X den Artikel über Schloss X ergänzt. Und weil nun mal Schloss X von vielen Reisebussen angesteuert wird, taugen diese Busse, auf das Bild geraten, durchaus als Lokalkolorit. Aber ein preiswürdiges Bild von Schloss X könnte zugleich als Bebilderung von Artikeln über Schlösser des 17. Jahrhunderts, über Barockfassaden, Baukörpervorstellungen, objektnahe Begrünung oder die Farbe Gelb dienen. Nirgends würden die Busse zum Thema gehören. Ist das Schloss hingegen "nackt", weil der Fotograf schlichtweg früh genug aufgestanden ist und auch noch einen Müllcontainer beiseite rollte, steigt der Bebilderungsgewinn enorm. Das gilt es zu honorieren.
Sieger WLM-NL2010
Das Siegerbild des letzten Jahres zeigte übrigens keine Passanten, sondern wohl einen im Laden Beschäftigten, dessen Position und Haltung zudem noch die Symmetrie des Bildes verstärkt. Oft aber ist doch leicht zu erkennen, dass Passanten einfach nur auf's Bild gerieten und eben nicht zur Bildgestaltung gehören. --Aalfons 00:04, 5. Okt. 2011 (CEST)[Beantworten]