Benutzerin:Studi22/Zentriol

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Organisation einer typischen eukaryotischen Tierzelle:
1. Nucleolus (Kernkörperchen)
2. Zellkern (Nukleus)
3. Ribosomen
4. Vesikel
5. Raues (Granuläres) ER (Ergastoplasma)
6. Golgi-Apparat
7. Cytoskelett
8. Glattes (Agranuläres) ER
9. Mitochondrien
10. Lysosom
11. Cytoplasma (mit Cytosol und Cytoskelett)
12. Peroxisomen
13. Zentriolen
14. Zellmembran
Bestandteile eines typischen Zentrosoms 1. Zentriolen 2. Mutterzentriole 3. Tochterzentriole 4. Distales Ende 5. Distale Anhänge 6. Subdistale Anhänge 7. Proximales Ende 8. Mikrotubulitriplett 9. Quervernetzende Filamente 10. Mikrotubuli 11. Perizentroläre Matrix

Zentriolen (auch Centriolen) sind zylinderförmige Strukturen, die in den meisten eukaryontischen Zellen vorkommen. Sie bestehen größtenteils aus dem Protein Tubulin und haben eine Größe von etwa 170 Nanometern × 500 Nanometern (also rund 1/2000 mm)[1]. Zusammen mit der perizentriolaren Matrix bilden sie das Zentrosom (auch Centrosom).

Bedeutung haben Zentriolen bei Transport- und Stützaufgaben. So sind sie (zusammen mit der perizentriolaren Matrix) an der Bildung des MTOC (microtubule-organizing centers) beteiligt, das während der Mitose sowie Meiose den Spindelapparat zur Trennung der Chromosomen bildet, aber auch während der Interphase zur Organisation und physikalischen Stabilisierung der Zelle beiträgt.

Die Zentriolen der meisten Säugetiere bestehen aus 27 Mikrotubuli (9 Tripletts), die über Filamente miteinander verbunden sind. Der Aufbau der Zentriolen ist oft unterschiedlich: Mikrotubuli-Dupletts bei Drosophila, Mikrotubuli-Singletts beim Fadenwurm C. elegans.

Zentriolen kommen in den meisten tierischen Zellen und den Zellen niederer Pflanzen vor, nicht jedoch bei den höheren Pflanzen (Angiospermen). In begeißelten Zellen liegen die Zentriolen in der Interphase als geißeltragende Basalkörper vor, z. B. in der Grünalge (Chlamydomonas reinhardtii).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edouard von Beneden machte 1883 die ersten Beobachtungen zu Zentriolen.[2] Den Namen "Zentriol" schlug Theodor Boverin 1895 vor.[3] Etienne de Harven und Joseph G. Gall beschrieben unabhängig voneinander 1950 erstmals die Verdopplung von Zentriolen.[4][5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Genetik

  1. B. Eddé, J. Rossier, J. P. Le Caer, E. Desbruyères, F. Gros: Posttranslational glutamylation of alpha-tubulin. In: Science (New York, N.Y.). Band 247, Nr. 4938, 5. Januar 1990, ISSN 0036-8075, S. 83–85, PMID 1967194 (nih.gov [abgerufen am 10. März 2019]).
  2. Volker Wunderlich: JMM---past and present. Chromosomes and cancer: Theodor Boveri's predictions 100 years later. In: Journal of Molecular Medicine (Berlin, Germany). Band 80, Nr. 9, 2002-9, ISSN 0946-2716, S. 545–548, doi:10.1007/s00109-002-0374-y, PMID 12226736 (nih.gov [abgerufen am 10. März 2019]).
  3. Boveri, Theodor Verfasser: Ueber das Verhalten der Centrosomen bei der Befruchtung des Seeigel-Eies : nebst allgemeinen Bemerkungen über Centrosomen und Verwandtes. (worldcat.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  4. Wolfe, Stephen L.: Biology : the foundations. Wadsworth Pub. Co, Belmont, Calif. 1977, ISBN 0-534-00490-3 (worldcat.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  5. E. de Harven: Early observations of centrioles and mitotic spindle fibers by transmission electron microscopy. In: Biology of the Cell. Band 80, Nr. 2-3, 1994, ISSN 0248-4900, S. 107–109, PMID 8087058 (nih.gov [abgerufen am 10. März 2019]).