Benzilsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Struktur von Benzilsäure
Allgemeines
Name Benzilsäure
Andere Namen
  • Hydroxydiphenylessigsäure
  • 2,2-Diphenyl-2-hydroxyessigsäure
  • α-Hydroxydiphenylessigsäure
  • Diphenylglykolsäure
  • BENZILIC ACID (INCI)[1]
Summenformel C14H12O3
Kurzbeschreibung

gelblicher Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 76-93-7
EG-Nummer 200-993-2
ECHA-InfoCard 100.000.904
PubChem 6463
ChemSpider 6220
Wikidata Q411740
Eigenschaften
Molare Masse 228,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

150–152 °C[2]

Siedepunkt

180 °C (bei 17,3 hPa)[2]

Löslichkeit

1,4 g·l−1 in Wasser bei 25 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 301+312[2][3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Benzilsäure ist ein weißes kristallines Pulver, das chemisch zur Gruppe der organischen Carbonsäuren gehört. Sie ist ein Phenylderivat der Mandelsäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benzilsäure kann durch Reaktion von Benzil mit Kaliumhydroxid in wässrigem Ethanol gewonnen werden. Diese als Benzilsäure-Umlagerung bezeichnete Reaktion wurde 1838 von Liebig erstmals beschrieben[4] und stellt eine innere Disproportionierung dar.

Herstellung von Benzilsäure

Ebenso ist die Darstellung aus Benzoin möglich[5], das seinerseits aus Benzaldehyd und Natriumcyanid hergestellt wird.[6]

Herstellung von Benzilsäure

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benzilsäure wird für die Synthese organischer Verbindungen z. B. von Pharmazeutika verwendet.

Rechtsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Benzilsäure als Ausgangsstoff zur Herstellung von chemischen Kampfstoffen wie dem Psychokampfstoff 3-Chinuclidinylbenzilat dienen kann, steht sie auf den entsprechenden Kontrolllisten.[7][8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu BENZILIC ACID in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. März 2022.
  2. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 76-93-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Juli 2012. (JavaScript erforderlich)
  3. Günter Hommel: Handbuch der gefährlichen Güter. Transport - Gefahrenklassen, Merkblatt 2296, 2002, Springer-Verlag, ISBN 3-540-20348-6.
  4. J. Liebig: "Ueber Laurent's Theorie der organischen Verbindungen" in Annalen der Pharmacie 1838, 25(1), S. 27. doi:10.1002/jlac.18380250102.
  5. D. A. Ballard and W. M. Dehn: Benzilic Acid In: Organic Syntheses. 1, 1921, S. 29, doi:10.15227/orgsyn.001.0029; Coll. Vol. 1, 1941, S. 89 (PDF).
  6. R. Adams and C. S. Marvel: Benzoin In: Organic Syntheses. 1, 1921, S. 33, doi:10.15227/orgsyn.001.0033; Coll. Vol. 1, 1941, S. 94 (PDF).
  7. Chemikalienliste des Bundesjustizministeriums (Memento vom 20. Dezember 2012 im Internet Archive)
  8. Amtsblatt der Europäischen Union (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 209 kB).