Bergrutsch in der Icy Bay

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Koordinaten: 60° 10′ 4″ N, 141° 10′ 47″ W

Übersicht über den Bergrutsch am Tyndall-Gletscher. Der Mann im Bild steht etwa 190 m über dem Wasserspiegel und man sieht im Vordergrund immer noch Schäden des Tsunamis.

Der Bergrutsch in der Icy Bay am 17. Oktober 2015 im US-Bundesstaat Alaska war einer der gewaltigsten Bergrutsche der US-amerikanischen Geschichte. Die ersten Anzeichen eines Erdrutsches fanden Geologen nach seismischen Aktivitäten. Aus ihren Aufzeichnungen ließ sich ein Bergrutsch errechnen, der 60 Sekunden dauerte und etwa 200 Millionen Tonnen Gestein in Bewegung setzte. Chris Larsen bestätigte im Frühling 2016 darauf hin den Bergrutsch in der Nähe des Tyndall-Gletschers im Taan-Fjord, einem Seitenarm der Icy Bay. Die Tsunamiwelle, die den gegenüberliegenden Hang erreichte, war 193 m hoch. Auslöser des Ereignisses waren vermutlich hohe Temperaturen und lang anhaltende Regenfälle. Menschen kamen beim Bergrutsch nicht zu Schaden, da die Gegend nur sehr dünn besiedelt ist.[1][2]

Neuere Untersuchungen ergaben, dass zwei Minuten vor der Rutschung etwa 500 km von Tyndall-Gletscher ein Erdbeben mit der Stärke von 4,1 MW auftrat. Allerdings wurde auch festgestellt, dass die Massen schon vorher in Bewegung waren, denn es wurden im Herbst 2015 etwa zehn Prozent höhere Regenvolumina in der Region gemessen, als sonst üblich. Daher könnte das Erdbeben eventuell nur der initiale Auslöser gewesen sein.[3][2]

Zum Vergleich: Beim Bergrutsch 1958 am Lituya Bay stürzte weniger Gesteinsvolumen, jedoch aus größerer Höhe, ins Meer und wurde ein mehrfach höheres Hinaufschwappen der Welle auf einen Berghang nachgewiesen.

Commons[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landslide in the Icy Bay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jan Dönges: Alaska: Bergrutsch löst Riesentsunami aus. Im vergangenen Oktober kam es zu einem Erdrutsch für die Geschichtsbücher: Rund 200 Millionen Tonnen Gestein rutschten ins Wasser eines Fjords - wohl mehr als je zuvor verzeichnet. In: Spektrum der Wissenschaft. 12. April 2016, abgerufen am 13. April 2016.
  2. a b Bretwood Higman, Dan H. Shugar, Colin P. Stark, Göran Ekström, Michele N. Koppes, Patrick Lynett, Anja Dufresne, Peter J. Haeussler, Marten Geertsema, Sean Gulick, Andrew Mattox, Jeremy G. Venditti, Maureen A. L. Walton, Naoma McCall, Erin Mckittrick, Breanyn MacInnes, Eric L. Bilderback, Hui Tang, Michael J. Willis, Bruce Richmond, Robert S. Reece, Chris Larsen, Bjorn Olson, James Capra, Aykut Ayca, Colin Bloom, Haley Williams, Doug Bonno, Robert Weiss, Adam Keen, Vassilios Skanavis & Michael Loso: The 2015 landslide and tsunami in Taan Fiord, Alaska. In: Scientific Report. Band 8, Nr. 12993, 2018, doi:10.1038/s41598-018-30475-w.
  3. Daniel Lingenhöhl: Was 2015 einen gewaltigen Tsunami auslöste. Vor wenigen Jahren gab es in einem Fjord in Alaska einen gewaltigen Tsunami. Die Wellen schlugen über 100 Meter hoch. Jetzt ist klar, was die Fluten auslöste. Abgerufen am 21. Juni 2020.