Bernadette Wegenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bernadette Wegenstein

Bernadette Wegenstein (* 1969)[1] ist eine österreichische Forschungsprofessorin und Direktorin am Center for Advanced Media Studies der Johns Hopkins University. Sie hat mehrere Bücher über Medientheorien und Filmemacher verfasst.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegenstein erhielt ihren Doktortitel im Jahr 1998 von der Universität Wien mit der Dissertation Die Darstellung von Aids in den Medien: semio-linguistische Analyse und Interpretation (The portrayal of AIDS in the media: linguistic semiotic analysis and interpretation).[2] Anschließend wurde sie Assistenz-Professorin an der University at Buffalo.[3] Zurzeit hält sie eine Forschungsprofessur an der Johns Hopkins University, wo sie auch das Center for Advanced Media Studies leitet.[4] 2017 erhielt sie den österreichischen Ars Docendi-Staatspreis für exzellente Lehre.[5]

Im Jahr 2007 produzierte und inszenierte Bernadette Wegenstein ihren ersten Dokumentarfilm Made Over in Amerika (Icarus Films) über die TV-Schönheitschirurgie-Show Der Schwan (Film). In ihrem zweiten Film See You Soon Again führte sie mit dem österreichischen Regisseur und Produzent Lukas Stepanik gemeinsam Regie (The Cinema Guild, 2012). Der Film ist ein Porträt des Wiener Holocaust-Überlebenden Leo Bretholz in seinen Bemühungen, seine Überlebensgeschichte der Jugend von Baltimore zu vermitteln. Sie befindet sich derzeit in der Postproduktion mit zwei Dokumentarfilme: The Good Breast (Arbeitstitel), einem Dokumentarfilm, der die intimen Geschichten von drei Brustkrebspatienten mit der Geschichte und Mythologie der Brust verschränkt. Der Film bringt ihr Know-how über die Geschichte des Körpers und der Kultur der Schönheitschirurgie mit ihrer Leidenschaft für das personenzentrierte cinéma vérité Genre zusammen; und die Kurzdokumentation, Devoti Tutti, ist eine neorealistische Erforschung des wenig bekannten Brustkrebsfalles der Heiligen Agatha von Catania, die durch ihre Brust Opfer in 251 n. Ch. zur Märtyrerin wurde. Der Film ist ein Eintauchen in die Andachtskultur rund um die jährliche Feier von St. Agatha in Catania, Sizilien.

In ihrem Buch The Cosmetic Gaze analysiert sie den Körper als Medium des Blicks. Offensichtlichstes Beispiel dieses Mechanismus ist die Schönheitschirurgie Reality-TV-Show, Der Schwan, in der Teilnehmer „verschönert“ und damit mit drastischen Veränderungen konfrontiert werden.[6]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher
Buchkapitel
  • Making room for the body: From fragmentation to meditation (nonfiction). In: Mary Flanagan: re:skin. MIT Press, Cambridge, Massachusetts/London 2009, ISBN 978-0-262-51249-7, S. 81–102.
  • (2010), Body In: W. J. T. Mitchell, Mark B. N. Hansen: Critical terms for media studies. The University of Chicago Press, Chicago/London, ISBN 978-0-226-53266-0, S. 19–34.
Zeitungsartikel

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Made Over in America (Icarusfilms, 2007)
  • See You Soon Again – in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Regisseur Lukas Stepanik (The Cinema Guild, 2012)
  • The Good Breast (Icarusfilms, 2016)
  • Devoti tutti (Post-Produktion)
  • We Conduct (Produktion)[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wegenstein, Bernadette. Library of Congress, abgerufen am 22. März 2015 ((Bernadette Wegenstein) p. 78 (b. 1969; since 2008 assoc. prof. at Johns Hopkins Univ.)).
  2. Bernadette Wegenstein: Die Darstellung von Aids in den Medien: semio-linguistische Analyse und Interpretation (= Dissertationen der Universität Wien. 42). WUV-Univ.-Verlag, Wien 1998, ISBN 3-85114-402-3.
  3. Jody Shipka: Getting Under the Skin: Body and Media Theory. Bernadette Wegenstein (Cambridge: MIT P, 2006. 211 pages). In: Convergence. Band 27, Nr. 3–4, 2007, S. 862–866 jaconlinejournal.com (PDF) JSTOR:20866820.
  4. a b Bernadette Wegenstein. In: Johns Hopkins Krieger School of Arts & Sciences – Department of Modern Languages and Literatures. Abgerufen am 28. Februar 2021.
  5. Ars Docendi-Staatspreis für exzellente Lehre an Österreichs öffentlichen Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten: STECKBRIEFE der Preisträgerinnen und Preisträger. In: Atlas der guten Lehre. 2017, abgerufen am 28. Februar 2021.
  6. The cosmetic gaze: body modification and the construction of beauty. MIT Press, Cambridge, Massachusetts 2012, ISBN 978-0-262-23267-8.