Bernd Kannenberg

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Bernd Kannenberg

Voller Name Bernd Gerhard Kannenberg
Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Geburtstag 20. August 1942
Geburtsort Königsberg (Ostpreußen)Deutsches Reich
Größe 176 cm
Gewicht 75 kg
Beruf Sportsoldat
Sterbedatum 13. Januar 2021
Sterbeort MünsterDeutschland Deutschland
Karriere
Disziplin Gehen
Bestleistung 20 km Gehen: 1:24:45 h (1974)
50 km Gehen: 3:52:45 h (1972)
Verein 1. FC Nürnberg, LAC Quelle Fürth
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 11 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 1972 München 50 km Gehen
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber 1974 Rom 20 km Gehen
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber 1970 Berlin 20 km Gehen Mannschaft
Bronze 1970 Eschborn 50 km Gehen Mannschaft
Bronze 1971 Salzgitter 20 km Gehen
Silber 1971 Salzgitter 20 km Gehen Mannschaft
Bronze 1971 Önsbach 50 km Gehen
Gold 1971 Önsbach 50 km Gehen Mannschaft
Gold 1972 München 20 km Gehen
Gold 1972 München 20 km Gehen Mannschaft
Gold 1972 Eschborn 50 km Gehen
Gold 1972 Eschborn 50 km Gehen Mannschaft
Gold 1973 Eschborn 50 km Gehen
Gold 1974 Hannover 20 km Gehen
Silber 1974 Hannover 20 km Gehen Mannschaft
Gold 1975 Gelsenkirchen 20 km Gehen
Gold 1975 Gelsenkirchen 20 km Gehen Mannschaft
Gold 1975 Holzkirchen 50 km Gehen
Gold 1975 Holzkirchen 50 km Gehen Mannschaft
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Silber 1971 Hamburg 10.000 m Gehen
Gold 1972 Hamburg 10.000 m Gehen
Gold 1973 Mainz 10.000 m Gehen
Gold 1974 Hamburg 10.000 m Gehen
Gold 1975 München 10.000 m Gehen

Bernd Gerhard Kannenberg (* 20. August 1942 in Königsberg, Ostpreußen; † 13. Januar 2021 in Münster[1]) war ein deutscher Geher und Olympiasieger.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernd Kannenberg begann erst 1969 mit 27 Jahren mit dem leistungssportlichen Gehertraining; zuvor hatte er nur Volksläufe bestritten.[1] Im Mai 1972 verbesserte er den Weltrekord im 50-km-Gehen um mehr als acht Minuten.[2]

Für die Bundesrepublik Deutschland startend gewann er bei den Olympischen Spielen 1972 in München im 50-km-Gehen Gold in 3:56:11,6 h. Für diese Leistung wurde der Berufssoldat außerplanmäßig zum Hauptfeldwebel befördert. Außerdem wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[3] Er diente unter anderem an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Ein weiterer großer Erfolg gelang ihm zwei Jahre später, als er bei den Europameisterschaften in Rom Zweiter im 20-km-Gehen wurde in 1:29:38,2 h.

Zudem wurde Kannenberg je dreimal in seiner Karriere Deutscher Meister im 50-km-Gehen (1972, 1973, 1975) sowie im 20-km-Gehen (1972, 1974, 1975). Weitere Deutsche Meisterschaften errang er bei der Mannschaftswertung, zweimal über 20 km (1972, 1975) und dreimal über 50 km (1971, 1972, 1975).

Er nahm außerdem bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal im 20-km-Gehen teil, gab jedoch wegen zu starker Schmerzen vorzeitig auf. Zum Ende seiner bis 1978 währenden Laufbahn waren seine Leistungen durch Leistenbrüche aufgrund seines Trainings von mehr als sechs Stunden täglich und Virenerkrankungen in der Bauchmuskulatur beeinträchtigt.

Er startete zunächst für den 1. FC Nürnberg, ab 1971 für den LAC Quelle Fürth. In seiner aktiven Zeit war er 1,75 m groß und wog 72 kg.

1974 wurde ihm der Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis verliehen.

Nach seiner aktiven Karriere war Kannenberg noch als Bundestrainer der deutschen Geher tätig, musste jedoch diese Position aus gesundheitlichen Gründen später aufgeben.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1945, während der Flucht aus Königsberg, überlebte Kannenberg zusammen mit seiner Cousine den Untergang der Wilhelm Gustloff. Seine Großmutter starb dabei. Die Familie ließen sich zunächst in Reitzenhain (Sachsen), anschließend in Ronneburg (Thüringen) nieder. 1955 zog Kannenberg über Berlin nach Westdeutschland.[4]

Weitere Starts bei internationalen Höhepunkten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Heinz Keldungs: Bernd Kannenberg. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 85f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Olympiasieger Bernd Kannenberg verstorben. In: leichtathletik.de. 14. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
  2. Höhne gegen Kannenberg – das Duell der Olympiasieger. (Video; 2,3 MB; 43 Sekunden) In: mdr.de. 4. Januar 2016, abgerufen am 14. Januar 2021.
  3. Deutscher Bundestag, 7. Wahlperiode, Drucksache 7/1040: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sportbericht der Bundesregierung. (pdf; 1,7 MB) 29. September 1973, S. 68, abgerufen am 15. Januar 2021.
  4. Andreas Schirmer (dpa): Olympiasieger Bernd Kannenberg ist tot. zdf.de. 15. Januar 2021, abgerufen am 15. Januar 2021.