Bernstein (Burgenland)

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Marktgemeinde
Bernstein
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bernstein
Bernstein (Burgenland) (Österreich)
Bernstein (Burgenland) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 38,99 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 16° 15′ OKoordinaten: 47° 24′ 18″ N, 16° 15′ 20″ O
Höhe: 619 m ü. A.
Einwohner: 2.141 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 55 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7434
Gemeindekennziffer: 1 09 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktgemeinde Bernstein
7434 Bernstein
Website: www.bernstein.gv.at
Politik
Bürgermeister: Robert Marth (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(23 Mitglieder)

12 SPÖ, 10 ÖVP, 1 FPÖ

Lage von Bernstein im Bezirk OberwartVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Bernstein (Burgenland) im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)Bad TatzmannsdorfBadersdorfBernsteinDeutsch Schützen-EisenbergGrafenschachenGroßpetersdorfHannersdorfJabingKemetenKohfidischLitzelsdorfLoipersdorf-KitzladenMariasdorfMarkt AllhauMarkt NeuhodisMischendorfNeustift an der LafnitzOberdorf im BurgenlandOberschützenOberwartPinkafeldRechnitzRiedlingsdorfRotenturm an der PinkaSchachendorfSchandorfStadtschlainingUnterkohlstättenUnterwartWeiden bei RechnitzWiesfleckWolfauBurgenland
Lage der Gemeinde Bernstein (Burgenland) im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Burg Bernstein
Burg Bernstein
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Bernstein im Burgenland
Römisch-katholische Pfarrkirche
Felsenmuseum Bernstein
Skulptur aus Edelserpentin
Sonne, Ausgangspunkt des Planetenwanderwegs in Bernstein

Bernstein ist eine Marktgemeinde mit 2141 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Borostyánkő.

Der Ort ist vor allem durch seine Burg und den dort zu findenden grünen Edelserpentin bekannt.

Geografie

In diesem Steinbruch wird neben dem gemeinen Serpentin auch der begehrte Edelserpentin abgebaut

Die Gemeinde liegt im Südburgenland auf 619 Meter Seehöhe.

Die Orte der Marktgemeinde sind Bernstein, Dreihütten, Redlschlag, Rettenbach und Stuben.

Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname Kroatischer Ortsname
Bernstein Borostyánkő -
Dreihütten Háromsátor -
Redlschlag Újvörösvágás -
Rettenbach Mencsér -
Stuben Edeháza -

Das Wahrzeichen von Bernstein ist die im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Burg Bernstein; sie ist die höchstgelegene Burg des Burgenlandes.

Geschichte

Der Name des Ortes leitet sich von der Bernsteinstraße ab, von der ein Seitenarm als „Via Magna“ im Tauchental vorbeiführte.

Das Gebiet von und um Bernstein war Jahrhunderte vor Christi Geburt von Keltischen Stämmen bewohnt. Erstmalig wurde der Ort 1388 als Dorf unter der Burg Porostyan gelegen urkundlich erwähnt. Seit dem 12. Jahrhundert wurde Bergbau betrieben. Zuerst wurde nur Eisen gefördert, ab dem 16. Jahrhundert ebenso Schwefel, Kupfer, Kupfervitriol, Silber und sogar Gold.

Das Wappen von Bernstein stammt aus dieser Zeit; es zeigt einen Hauerbrunnen (Förderschacht) mit zwei Bergknappen. Anfang des 19. Jahrhunderts fand der Bergbau vorerst ein Ende.

Bernstein ist der Fundort des hell- bis dunkelgrünen Edelserpentins, einer besonders reinen Serpentinit-Varietät, der hier zu Schmuck und anderen Kunstgegenständen verarbeitet wird. Der Holzdrechsler Höller und Pfarrer Ratz entdeckten 1860, dass sich der in den Adern des gemeinen Serpentinits eingeschlossene Edelserpentin – nach der Mohsschen Härteskala weist dieser eine Härte von etwa 2,5 bis 3,5 auf – leicht bearbeiten lässt. Daraus entwickelte sich in der folgenden Zeit ein neues Handwerk, dessen Tradition bis zur Gegenwart erhalten blieb. Für die Gewinnung von einem Kubikmeter Edelserpentin müssen etwa 2000 Kubikmeter gemeinen Serpentinits, der im Straßenbau und in der Kunststeinindustrie Verwendung findet, abgebaut werden.

Wie das gesamte Burgenland gehörte der Ort bis 1921 zu Ungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen und im Herbst 1921 in das neu gegründete Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes) eingegliedert.

Marktgemeinde ist Bernstein seit 1973 (durch „VO 5“ erfolgte Weiterverleihung, Marktrecht seit 1602).

Politik

  • Bürgermeister ist Robert Marth von der SPÖ, der sich bei den Bürgermeisterdirektwahlen 2007 mit 50,6 % gegen seinen Konkurrenten, Vizebürgermeister Franz Kummer von der ÖVP durchsetzen konnte.
  • Bei den gleichzeitig durchgeführten Gemeinderatswahlen verlor die SPÖ rund 5 % und erreichte 53,6 % der Stimmen. Die SPÖ verlor damit zwei Mandate, die sich ÖVP und FPÖ teilten, die auf 42,1 % beziehungsweise 4,4 % der Stimmen kamen. Die FPÖ zog damit in den Gemeinderat ein.

Sehenswürdigkeiten

Bernstein wird auf Grund der Sehenswürdigkeiten gerne von Touristen besucht. Hier eine Liste der Sehenswürdigkeiten:

  • Evangelische Kirche
  • Römisch-katholische Kirche
  • Felsenmuseum
  • Eelserpentinschleifereien
  • Madonnenschlössl ('Trutzschlössl'): Das Madonnenschlössl ist ein um die Jahrhundertwende erbautes Gebäude, welches inmitten eines Parks liegt. Von hier aus sieht man bis an das slowenisch-italienische Grenzgebiet. Das Erdgeschoss ist aus Serpentin gemauert. Die beiden Obergeschosse sind durch eine Holzbalkenkonstruktion getrennt, welche aufwendige Schnitzereien zeigt. Auf dem Dach befinden sich zwei Wasserspeier.
  • Pranger

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter


Personen mit Beziehung zur Stadt

  • Eric W. Gritsch (*1931 in Neuhaus am Klausenbach), amerikanischer lutherischer Theologe und Autor, aufgewachsen in Bernstein

Weblinks

Commons: Bernstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Bernstein (rechts unten) um 1878 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)