Bettina Würth

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Bettina Würth

Bettina Würth (* 9. Oktober 1961 in Schwäbisch Hall) ist eine deutsch-schweizerische Managerin. Sie ist Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bettina Würth ist das zweite von drei Kindern der Unternehmer Carmen und Reinhold Würth. Sie besuchte ein Internat, ging von der Schule nach der elften Klasse mit der mittleren Reife ab und zog nach München.[3]

Bettina Würth ist verheiratet mit dem Schweizer Markus Johannes Baptist Würth, geborener Rusch[4][5] und vierfache Mutter. Durch ihre Heirat mit Rusch nahm sie zusätzlich zur deutschen Staatsangehörigkeit[6] auch das Schweizer Bürgerrecht an; sie ist heimatberechtigt in Appenzell.[7]

Nach der Schule absolvierte Bettina Würth ein Praktikum in einem Kindergarten im Hasenbergl.[8][9] Ab 1984 stieg sie als Lehrling in das elterliche Unternehmen Würth ein.[10] Nach der Ausbildung zur Industriekauffrau arbeitete sie in verschiedenen Bereichen des elterlichen Unternehmens für Montage- und Befestigungstechnik im In- und Ausland.[11] 1992 bekam sie von ihrem Vater eine Führungsposition und wurde zur Assistentin des Divisionsleiters Holz berufen.[12] Mehrere Stationen in der Firma führten sie in den folgenden Jahren unter anderem nach Spanien und in die Schweiz.[13]

1996 gründete sie zusammen mit ihrer Schwester Marion die Live-Kommunikationsagentur marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG. 1997 übernahm sie den Aufbau der neu gegründete Division Bau in Deutschland.[13] 1998 wurde sie Mitglied der Geschäftsführung der Adolf Würth GmbH & Co. KG.[14] 2001 wurde Würth, damals verantwortlich für Umsatz und Personal in Nord- und Ostdeutschland,[15] Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe[16]. Im Jahr 2006 übernahm sie von ihrem Vater das Amt der Vorsitzenden des Beirats der Würth-Gruppe. Der Beirat ist das höchste Gremium der Würth-Gruppe (vergleichbar einem Aufsichtsrat) und überwacht die Geschäftsstrategie sowie die Personalplanung, er beruft und entlässt die Geschäftsführung.[17][18]

Gesellschaftliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bettina Würth engagiert sich für zahlreiche gemeinnützige Initiativen, vor allem in den Bereichen internationale Verständigung und Förderung von Kindern und Jugendlichen, darunter UNICEF Deutschland[19].

2006 initiierte sie die nach ihrer im Kindesalter verstorbenen Tochter benannte Freie Schule Anne-Sophie, eine reformpädagogische Privatschule im Künzelsauer Stadtteil Taläcker[20], 2011 nahm die zweite Freie Schule Anne-Sophie in Berlin ihren Betrieb auf.[21] Beide Schulen sind staatlich anerkannt und beschulen rund 1.000 Schüler (2021). Sie bieten die Primar, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II Stufen an.[21] Trägerin ist die gemeinnützige Stiftung Würth.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dagmar Deckstein: Die soziale Rebellin. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Oktober 2017, abgerufen am 8. Juli 2021.
  2. Martin W. Buchenau: „Wir harmonieren gut zusammen“: Wie der Unternehmer Reinhold Würth und seine Tochter die Konzernführung regeln. In: Handelsblatt. 30. Juni 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.
  3. Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv: Bettina Würth. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  4. Die Würth-Dynastie setzt auf eine Frau: Nicht nur Töchterle. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  5. Familie Würth: Steuer-Tour-de-Suisse. Abgerufen am 15. Oktober 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. Manfred Stockburger: Der Schraubenkönig sucht sich ein neues Volk. In: Heilbronner Stimme. 19. Dezember 2008 (bei stimme.de [abgerufen am 21. Dezember 2008]).
  7. Festspielfreunde wählen neuen Vorsitzenden. In: Hohenloher Zeitung. 17. März 2011 (bei stimme.de [abgerufen am 18. März 2011]).
  8. Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv: Bettina Würth. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  9. Thiemo Heeg: Die Heimkehrerin. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 5. September 2004.
  10. Karriereführer: „Vibrierende Neugier“: Interview mit Bettina Würth. 24. März 2021, abgerufen am 8. Juli 2017.
  11. Wolfgang Gillmann: Den eigenen Weg gehen. Bettina Würth. In: Handelsblatt. 17. Juni 2011, abgerufen am 8. Juli 2021.
  12. Manfred Stockburger: Bettina Würth übernimmt heute den Beiratsvorsitz der Würth-Gruppe. In: Hohenloher Zeitung vom 1. März 2006.
  13. a b Frank Stocker: Die Königin der Schrauben. In: Die Welt. 9. Juli 2006, abgerufen am 9. Juli 2007.
  14. Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 1998
  15. Dorian Hartmuth: Auf welche Weise setzt man sich als Frau in einer männerdominierten Unternehmensspitze durch? In: So entsteht Ihre große Karriere. Prominente Führungspersönlichkeiten erklären, was wirklich zählt. Springer Gabler, 2015, ISBN 978-3-658-09184-2.
  16. Andreas Wildhagen: Die Würth-Dynastie setzt auf eine Frau: Nicht nur Töchterle. In: Handelsblatt. 6. Oktober 2006, abgerufen am 24. März 2021.
  17. Süddeutsche Zeitung: Reinhold Würth regelt seine Nachfolge im Konzern. 8. Juli 2022, abgerufen am 22. Mai 2023.
  18. Adolf Würth GmbH & Co KG: Führungsgremien | Würth Group. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  19. UNICEF-Geschäftsbericht 2019: Große Spendenbereitschaft in Deutschland. 19. Juni 2020, abgerufen am 8. Juli 2021.
  20. Dagmar Deckstein: Die soziale Rebellin. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Oktober 2017, abgerufen am 8. Juli 2021.
  21. a b Freie Schule Anne-Sophie. In: Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2020. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  22. Manfred Stockburger: Als Frau beim BDI? (stimme.de) (abgerufen am 26. November 2008)
  23. Handelskammer Deutschland-Schweiz: Präsidialausschuss und Vorstand. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  24. Wirtschaftsrats der CDU e.V.: Präsidium. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  25. Goethe-Institut: Gremien. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  26. Unicef Deutschland: Über uns. Abgerufen am 24. März 2021.
  27. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e V: Kuratorium. Abgerufen am 21. Februar 2020.
  28. Krebshilfe: Organisation. Abgerufen am 24. März 2021.
  29. Stiftung Kinderland: Die Gremien. Abgerufen am 24. März 2021.
  30. DV Bern AG: St. Galler Stiftung für Internationale Studien. Abgerufen am 13. Oktober 2023.