Beverly Lorraine Greene

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beverly Lorraine Greene (* 4. Oktober 1915 in Chicago, Illinois, USA; † 22. August 1957 in New York City, USA) war eine amerikanische Architektin. Sie war die erste Afroamerikanerin, die 1942 in den Vereinigten Staaten eine Lizenz als Architektin erhielt.[1][2][3]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UNESCO-Gebäude in Paris

Greene war das einzige Kind von James A. Greene und Vera Greene. Sie studierte Architekturingenieurwesen an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign (UIUC), wo sie 1936 als erste afroamerikanische Frau einen Bachelor of Science erwarb. Sie erhielt 1937 ebenfalls an der UIUC einen Master-Abschluss in Stadtplanung und Wohnungswesen.[4] Sie war das einzige afroamerikanische und einzige weibliche Mitglied des Studentenkapitels der American Society of Civil Engineers.

Tätigkeit als Architektin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie kehrte 1938 nach Chicago zurück und arbeitete als eine der ersten Afroamerikanerinnen für die Chicago Housing Authority. Am 28. Dezember 1942 wurde Greene im US-Bundesstaat Illinois als Architektin registriert. Trotz ihrer Ausbildung und ihrer offiziellen Anerkennung als Architektin fand Greene nur schwer eine Anstellung in diesem Beruf.[5]

Sie zog 1945 nach New York City, um an dem geplanten privaten Wohnungsbauprojekt Stuyvesant Town in Lower Manhattan zu arbeiten, das von der Metropolitan Life Insurance Company gebaut wurde.[6] Sie arbeitete dort allerdings nur kurz, da sie mit einem Stipendium an der School of Architecture der Columbia University zugelassen wurde. 1945 erwarb sie ihren Master-Abschluss in Architektur und wurde für ihre Leistung vom National Council of Negro Women ausgezeichnet.

Greene arbeitete anschließend für eine Reihe namhafter Architekturbüros. Zu ihren Arbeitgebern während dieser Zeit gehörte von 1945 bis 1955 das von Isadore Rosefield geleitete Architekturbüro, das sich auf die Gestaltung von Gesundheitsversorgung und Krankenhäusern spezialisierte.[7] Sie arbeitete auch mit Edward Durell Stone am Kunstkomplex des Sarah Lawrence College und 1952 an einem Theater an der Universität von Arkansas. Während ihrer Zeit bei dem von Marcel Breuer geleiteten Architekturbüro arbeitete sie am UNESCO-Hauptquartier der Vereinten Nationen in Paris, Frankreich, das 1958 fertiggestellt wurde. Die meisten Gebäude an der New York University, an deren Design sie mitgewirkt hat, konnte sie nach der Fertigstellung nicht mehr sehen.

Greene starb 1957 im Alter von 41 Jahren in New York City. Im Unity Funeral Home in Manhattan fand der Gedenkgottesdienst statt, einem der Gebäude, die sie entworfen hatte.[8] Ihr Nachruf erschien in Zeitungen und Zeitschriften im ganzen Land, darunter die New York Amsterdam News, The Philadelphia Tribune, The Chicago Defender, die Chicago Daily Tribune, die Atlanta Daily World und das Jet-Magazine.

Projekte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1949: Peter Cooper Village Stuyvesant Town (ursprünglich Stuyvesant Town), New York
  • 1951: Theater der University of Arkansas
  • 1952: Künstlerischer Komplex des Sarah Lawrence College
  • Unity Funeral Home Chapel, 2352 Eighth Avenue, Manhattan
  • Reformierte christliche Kirche, 127th Street und 7th Avenue, New York City
  • 1956: UNESCO-Hauptquartier, Vereinte Nationen, Paris; mit Marcel Breuer & Associates[9]
  • 1956: Gebäude auf dem Hochhauscampus der New York University
  • 1961: Colston Hall, (orig. Silver Hall), Bronx Community College, Bronx; mit Marcel Breuer & Associates
  • 1964: Begrisch Halle. Bronx Community College, Bronx; mit Marcel Breuer & Associates
  • 1964: Polowczek Hall (ursprünglich Gould Hall of Technology), Bronx Community College, Bronx; mit Marcel Breuer & Associates
  • 1969: Meister Hall, (orig. Tech I & II), Bronx Community College, Bronx; mit Marcel Breuer & Associates

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Orville Vernon Burton, David O'Brien: Remembering Brown at Fifty: The University of Illinois Commemorates Brown v. Board of Education. University of Illinois Press, 2009, ISBN 978-0-252-07665-7.
  • Lowell D. Thompson: Afroamerikaner in Chicago. Arcadia Publishing, 2012, ISBN 978-0-7385-8853-7.
  • Jeffrey Helgeson: Crucibles of Black Empowerment: Chicago’s Neighborhood Politics from the New Deal to Harold Washington. Chicago: University of Chicago Press, 2014.
  • Arnold R. Hirsch: Making the Second Ghetto: Race and Housing in Chicago 1940–1960. Chicago: University of Chicago Press, 2009.
  • David Masello: Architecture Without Rules: The Houses of Marcel Breuer and Herbert Beckhard. New York: W.W. Norton, 1996.
  • Roberta Washington: Beverly Lorraine Greene. In: African American Architects: A Biographical Dictionary, 1865–1945, New York: Routledge, 2004.
  • Woman Architect Blazes a New Trail for Others. New York Amsterdam News, 23. Juni 1945.
  • Miss Beverly L. Greene. Chicago Daily Tribune, 26. August 1957.
  • Woman Architect’s Services at Unity. New York Amsterdam News, 7. September 1957.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pioneering Women of American Architecture. Abgerufen am 20. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Melissa Mitchell, Melissa Mitchell: Research project spotlights African-American architects from U. of I. Abgerufen am 20. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. Beverly L. Greene | Columbia Celebrates Black History and Culture. Abgerufen am 20. April 2022.
  4. Beverly Loraine Greene – Illinois Distributed Museum. Abgerufen am 20. April 2022.
  5. Today in Black History, 8/22/2014 - The Charles H. Wright Museum Blog. 17. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2015; abgerufen am 20. April 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/thewright.org
  6. Built By Women: Peter Cooper Village – Stuyvesant Town, Beverly Loraine Greene. 30. Oktober 2015, archiviert vom Original am 30. Oktober 2015; abgerufen am 20. April 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bwaf.org
  7. Beverly Loraine Greene. Abgerufen am 20. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. Greene, Beverly Loraine (1915–1957) | The Black Past: Remembered and Reclaimed. 17. November 2015, archiviert vom Original am 17. November 2015; abgerufen am 20. April 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blackpast.org
  9. Beverly Loraine Greene's Brief and Groundbreaking Career. 16. Januar 2021, abgerufen am 20. April 2022 (englisch).